Wochenendcamping in der Wingst

Kurz vor Ostern hatten meine Eltern angefragt, ob wir nicht mal wieder zusammen für ein paar Tage mit den Wohnwagen losziehen wollen. Nicht zu weit weg, schließlich wollen wir die paar Tage nicht auf der Autobahn verbringen…

Es kam der Vorschlag das Wochenende nach Ostern in die Wingst zu fahren. Die Wingst liegt im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen rund 35 Kilometer östlich der Mündung der Elbe in die Nordsee und somit nur etwa anderthalb Autostunden, umgerechnet zwei Wohnwagenstunden, von uns entfernt.

Da durch die Wingst der Nordseeküsten-Radweg führt, auch „North Sea Cycle Route“ genannt, bietet es sich an die Fahrräder mit zu nehmen. Wir fahren alle mehr oder weniger gerne Fahrrad und haben uns für unser Kind extra einen Fahrradanhänger zugelegt um sie auf unseren Touren immer mitnehmen zu können. Sie liebt es dort drin zu sitzen!

Sehenswürdigkeiten wären zum Beispiel

Je nach Wetter werden wir mal schauen was wir dort so alles machen werden und können. Kinder sind schließlich unberechenbar. Besonders Krippenkinder. Die schleppen gerne mal kurz vorm oder besser noch während des Urlaubs eine Krankheit an…

 

Tag 1

Ankunft Campingplatz in der Wingst

Es ist soweit! Der Wohnwagen ist gepackt, das Kind von der Krippe zurück und die Sonne scheint. Es sind zwar nur kühle 11°C, aber mit Sonne im Gepäck, reist es sich viel schöner!

Über die Dörfer gelangen wir in genau zwei Stunden zum Knaus Campingpark in der Wingst. An der Rezeption werden wir freundlich empfangen. Uns wird gesagt, dass meine Eltern bereits angereist sind. Wie ich die beiden kenne haben die vermutlich pünktlich um 15 Uhr vor dem Tor mit den Hufen gescharrt und auf Einlass gewartet… Als erstes fülle ich die Brötchenwunschliste mit unseren Wünschen (auf den Namen meiner Eltern) aus. Hat sich gerade angeboten…

Unterwegs zu unserem Platz lesen wir zufällig meinen Papa auf, der guckt als erstes was seine Enkelin so treibt (sie zählt, brav angeschnallt, ihre Ostereierausbeute). Oma schaut natürlich auch als erstes nach ihrer Enkelin. Tja, wenn die Kinder Kinder kriegen, spielt man halt nicht mehr die erste Geige! Die Kleine interessiert sich aber mehr für den Spielplatz in der Nähe. Und weg ist sie!

Nach dem Ausrichten und Aufbocken des Wohnwagens gibt es erstmal Kuchen. Lecker Rhabarber-Baiser-Kuchen, von mir einen Tag zuvor selbst gebacken. Der ist soooo lecker!! Als ich meiner Mutter erzählt habe, dass ich den ersten Rhabarber dieses Jahr gesehen habe, hat sie gemeint: Back doch deinen Rhabarber-Kuchen und bring den mit! Tadaa!!

Gut gestärkt erkunden wir den Campingplatz und entdecken dabei einen zweiten Spielplatz. Der hat sogar eine Rutsche! Und einen Angelteich mit Hundestrand gibt es hier auch.

Abends sitzen wir gemütlich bei meinen Eltern im Wohnwagen, quatschen und spielen Familienspiele, während unser Kind friedlich nebenan schlummert. Viel frische Luft ist schon klasse!

 

Tag 2

Besuch im Zoo in der Wingst

Nach dem Frühstück, die bestellten Brötchen wurden uns bis an den Wohnwagen geliefert, holen wir den Fahrradanhänger aus dem Auto und fahren in den Zoo. An der Campingplatzrezeption haben wir am Tag zuvor eine Gästekarte erhalten mit Gutscheinen. Der Besuch im Zoo ermäßigt sich hierdurch um einen Euro.

Pünktlich zur Affenfütterung kommen wir an und nehmen noch eine Tüte Tierfutter mit, die können wir im Streichelzoo verfüttern. Wir beobachten die Affen beim fressen und zanken um das beste Stück und folgen dann dem Rundgang. Wir kommen an Mäusen, Meerschweinchen, den unterschiedlichsten Affenarten, Dingos, Stachelschweinen, Känguruhs und den Löwen vorbei.

Im Streichelzoo bestaunen wir kleine süße Zicklein und verfüttern das Tierfutter. Die Ziegen sind so ungeduldig, dass sie sogar an mir hochspringen um direkt aus der Tüte zu fressen! Eine Ziege guckt ein wenig zu neugierig in den Fahrradanhänger, worauf unsere Kleine in Tränen ausbricht und sich gar nicht mehr beruhigen lassen will.

Mein persönliches Highlight ist ja der weiße Tiger! Ein wunderschönes und gefährliches Tier mit hellbraunen Streifen. Passend zu seinem Namen tigert er in seinem Käfig auf und ab. Ich kann mich gar nicht an ihm satt sehen.

Apropos satt! Zum Mittagessen fahren wir zurück zum Campingplatz. Oma bereitet für uns alle lecker Heringstopf zu.

Nach dem Mittagessen ist es schon zu spät für unsere Maus ihren Mittagsschlaf zu halten. Sie muss jetzt durchmachen…

Wir fahren erneut zum Zoo, aber diesmal in den angeschlossenen Wolfs- und Bärenpark. Um 16 Uhr ist Fütterung der Bären. Die Tierpflegerin wirft den Bären die Äpfel direkt ins Maul und auch ein paar Jugendliche dürfen mal. Ein paar Meter weiter gibt es einen kleinen Spielplatz mit Rutsche, Schaukel, Wippe und Drehkarussell. Es dauert ein wenig bis wir weiter zu den Polarfüchsen und Wölfen gehen können…

Bevor wir zurück zum Campingplatz fahren, machen wir noch einen Abstecher zum Deutschen Olymp. Die Zufahrt hat eine Steigung von 18% (gefühlte 45% mit dem Fahrrad!). Der Deutsche Olymp ist ein 23m hoher Aussichtsturm auf einem 53m hohem gelegenen Hügel mit Blick über die Elbe nach Brunsbüttel und bis zur Nordsee nach Cuxhaven-Altenbruch, wenn man denn vor der Schließungszeit dort eintrifft…

Also zurück zum Campingplatz, noch rechtzeitig Brötchen bestellen und den Abend gemütlich ausklingen lassen.

 

Tag 3

Schwimmbad und Schrankenposten 48

Nach dem Frühstück mit Brötchen, die wir wieder gebracht bekommen haben, gehen wir ins nahe gelegene Schwimmbad. An der Rezeption erhalten wir als Campingplatzbesucher kostenlose Eintrittskarten. Das Schwimmbad hat ein Schwimmerbecken mit drei Bahnen und einem Sprungblock, einen Babybereich mit Rutsche, einen Bereich für Kinder mit Sprudel und einen extra Bereich für die Rutsche. Nichts Besonderes, aber es ist fußläufig erreichbar und im Preis inbegriffen. Und da es sehr windig ist und ständig schauert eine willkommene Abwechslung.

Unsere Kleine ist nicht die größte Wasserratte, aber wenn sie einmal eine Beschäftigung gefunden hat (Wassereimer füllen und über der Rutsche oder dem Wasserradspielzeug auskippen) bekommt man sie so schnell nicht mehr aus dem Wasser. Duschen ist auch nicht das Wahre, aber den warmen, weichen, kuscheligen Bademantel will sie dann doch nicht mehr ausziehen… Zum Glück kann man sie noch bestechen, mit Schokoostereiern…

Zum Mittagessen fahren wir drei Richtung Balje zum Restaurant Armer Ritter. Oma und Opa wollen nicht mit. Im Armen Ritter ist es urgemütlich und lecker. Ich esse zum ersten Mal Spargel in diesem Jahr, für die kleine Maus gibt es eine große Kinderportion Putenschnitzel mit Kroketten und Gemüse und der Papa isst Roulade. Wir sind hinterher pappsatt und zufrieden. Das Preis-Leistungsverhältnis ist völlig in Ordnung.

Auf dem Rückweg sind wir mit Oma und Opa am Schrankenposten 48, ein kleines Eisenbahnmuseum in einem privaten Garten, dass Modellbahn und Originalzubehör der Deutschen Bahn verbindet, verabredet. Da mein Papa begeisterter Modelleisenbahner ist, war er gleich Feuer und Flamme dort hinzufahren. Der „Schrankenwärter“ erzählt uns viel über sein Hobby und wir dürfen selbst die Schranke am Bahnübergang schließen und öffnen, sowie unsere „Fahrkarten“, die gleichzeitig unsere Eintrittskarten sind, stempeln. Unser Kind interessiert sich mehr für die Schaukel, aber es ist sehr interessant, die alten originalen Zubehörteile aus den 1970er Jahren zu sehen.

Zurück am Campingplatz gibt es Omas „Campingkuchen“, einen Fertigboden mit Früchten und Gelee belegt. Hab ich als Kind schon immer gerne gegessen.

Abends treffen wir uns wieder zum gemütlichen Klönschnack und Spiele spielen bei meinen Eltern im Wohnwagen, damit unsere Kleine in Ruhe schlafen kann.

 

Tag 4

Natureum und Kindergeburtstag

Der Brötchendienst klappt auch heute wieder hervorragend! In der Nacht hat es geregnet und gehagelt, also entschließen wir uns anstatt zum Spielpark zu fahren mit den Großeltern ins Natureum zu gehen.

Das Natureum liegt an der Ostemündung und wirkt auf den ersten Blick klein, ist aber in Wirklichkeit ein riesiger Park mit Informationen über die regionale Tier-und Pflanzenwelt. Zur Zeit gibt es dort eine Ausstellung über die Eiszeit, in einer Halle sind lebensgroße Mammuts und Urzeittiere ausgestellt. Auch einen Spielplatz gibt es hier.

Im Anschluss fahren wir über das Ostesperrwerk erneut zum Armen Ritter und essen Fisch bzw. hausgemachte Sülze mit Bratkartoffeln.

Um 15 Uhr haben wir eine Einladung zum Geburtstag meiner Patentochter. Sie wird heute drei Jahre alt. Da sie nur eine Stunde von der Wingst entfernt wohnt, haben wir gerne zugesagt. Auf dem Weg dorthin macht unsere Maus ihren Mittagsschlaf. Wir verbringen einen turbulenten Nachmittag zwischen Kuchen, Spielzeug und Limonade.

Wieder zurück am Campingplatz verbringen wir den Abend erneut in gemütlicher Runde mit Familienspielen bei meinen Eltern.

 

Tag 5

Auf Wiedersehen Wingst

Letzter Tag des Wochenendtrips! Der Wohnwagen ist fast fertig gerüstet zur Abfahrt. Die Fahrräder fehlen noch, da Opa und Papa nochmal mit der Kleinen los sind. Oma kocht für uns alle das Lieblingsgericht unserer Maus. Tortellini in Schinken-Sahne-Soße! Davon bekommt sie nie genug…

Ich sitze gemütlich bei meinen Eltern im Wohnwagen in der Rundsitzgruppe, schaue meiner Mutter beim Essen kochen zu und lese mal wieder ein Buch. Normalerweise habe ich dafür keine Zeit.

Pünktlich zum Mittagessen ist der Rest der Familie wieder da. Sie haben Glück mit dem Wetter, es hat nur ein paar Spritzer getröpfelt. Nach dem Mittagessen holt Oma ein Kinder-Domino-Spiel raus. Die Kleine spielt zum ersten Mal, gewinnt fast jede Runde und findet kein Ende.

Dann wird es ernst. Der Rest ist verstaut und der Abschied rückt näher. Pünktlich um 15 Uhr fahren zwei Gespanne vom Campingplatz in Richtung Heimat. Eine halbe Stunde vor unserem Zuhause halten wir noch mal an und essen Kuchen, den wir am Vortag vom Kindergeburtstag mitbekommen haben.

Zu Hause angekommen wird der Wohnwagen ausgeräumt. Wir bestellen Pizza und stoßen auf einen gelungenen Wochenendausflug an.

Liebe Grüße

Inga

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

code