Deutschland

Hier findest du alle Reisen die wir in Deutschland gemacht haben:

Campingurlaub im Chiemgau

Nach unserer Woche am Heide-Park haben wir den Wohnwagen in die Werkstatt gebracht. Die Therme ist uns über den Winter geplatzt. Da war noch Restwasser drin… Ein teurer Fehler!

Innerhalb einer Woche musste unser Wohnwagen wieder fit sein. Wir wollen schließlich wieder los. In die Nähe des Chiemsees. Mit einem befreundetem Pärchen. Die beiden waren letztes Jahr schon mit uns auf Rügen. Und das hat uns so gut gefallen, dass wir unbedingt noch einmal zusammen in den Urlaub fahren wollen. Da die beiden weder einen Wohnwagen noch ein Wohnmobil besitzen, wird es ein etwas anderer Campingurlaub. Die beiden schlafen unterwegs im Hotel und am Chiemsee in einer Ferienwohnung auf dem Campingplatz.

Einen Tag vor der Abfahrt können wir unser mobiles Zuhause endlich wieder abholen. Wir müssen also in relativ kurzer Zeit den Großteil für den kommenden Urlaub einpacken. Was für eine Hektik!

 

Tag 1

Ab in den Süden…

Ich arbeite morgens noch kurz. Meine beiden Süßen packen währenddessen die restlichen Sachen ein. Und dann kann es losgehen. Wir haben eine Strecke von etwa 260 Kilometern vor uns. Bis kurz hinter Kassel wollen wir kommen. Zum Campingplatz Fuldaschleife.

Wir kommen allerdings nur langsam voran. Viele Fahrbahnverengungen vor Hannover und Stau hinter Hildesheim. Dann die Kasseler Berge mit Steigungen und Gefällen bis zu 8 Prozent. Das haben wir bisher noch nicht gefahren. Klappt aber super.

Unsere Maus verschläft die Achterbahnfahrt. Wegen ihr brauchen wir diesmal auch etwas länger, weil sie seit einer Woche endlich windelfrei ist und jetzt immer Bescheid sagt, wenn sie auf Toilette muss. Manchmal sagt sie aber auch nur, dass sie muss und dann ist es falscher Alarm. Das kostet jedes Mal Zeit. Gut, dass wir einen halben Tag eher losgefahren sind…

Nach fünfeinhalb Stunden Fahrt mit mehr oder weniger langen Pausen und einem Umweg wegen einer gesperrten Straße, die sich dann aber doch als „frei bis zum Campingplatz“ herausstellt, erreichen wir unser Tagesziel. Den Campingplatz an der Fuldaschleife. Ein kleiner bewaldeter Platz direkt an der Fulda. Drum herum ist viel Landschaft und Natur. Aber man hört die Autobahn.

Da unsere Kleine im Auto ein Nickerchen gemacht hat ist sie überhaupt nicht müde. Lieber kuschelt sie mit uns in der Sitzecke und wartet geduldig bis wir müde sind und ins Bett gehen. Dann kommt sie mit und ist die erste die schläft!

 

Tag 2

…der Sonne hinterher

Es ist noch nicht mal 10 Uhr und wir sind schon wieder unterwegs. Für uns Langschläfer ist das recht zeitig…

Heute geht es bis Rothenburg ob der Tauber,  wo wir zwei Nächte bleiben und uns mit unseren Freunden treffen. Ich war als Kind schon mit meinen Eltern dort und kann mich erinnern, dass die Altstadt sehr schön war.

Pünktlich zum Ende der Mittagspause kommen wir am Campingplatz Tauberromantik an. Als ich die Einfahrt sehe, weiß ich, dass ich hier schon vor über 20 Jahren mit meinen Eltern war.

Wir richten den Wohnwagen aus, schnappen uns unsere Fahrräder und ächzen den Weg nach Rothenburg rauf. Trotz Motors ist es ziemlich mühselig den Berg rauf zu fahren mit dem Fahrradanhänger hinten dran. Belohnt werden wir mit einer tatsächlich immer noch schönen, romantischen Altstadt. Auf dem Marktplatz treffen wir unsere Freunde. Wir essen, trinken und quatschen zusammen bevor wir uns noch ein Eis gönnen und uns ein wenig umschauen. Ich freue mich jetzt schon auf morgen, wenn ich hier den ganzen Tag rumstreifen und in die hübschen Läden schauen kann. Mit den Fahrrädern im Schlepptau ist das etwas umständlich.

Da die beiden mitten in der Altstadt ihr Hotel haben, lassen wir die zwei dort und sausen den Berg wieder runter zum Campingplatz. Zum Glück funktionieren die Bremsen gut!

Während des Abendessens verschwindet unsere Maus schon im Bett. Da sie heute keinen Mittagsschlaf hatte ist sie hundemüde. Wenig Schlaf und neue Eindrücke schlauchen halt.

 

Tag 3

Rothenburg ob der Tauber

Heute fahren wir die kurze Strecke mit dem Auto nach Rothenburg. Ein Tagesticket außerhalb der Stadtmauern kostet 5,50 Euro. Den Buggy lassen wir zurück, so dass unsere lauffaule Maus gezwungen ist zu laufen.

Und das macht sie auch. Bergauf, bergab, von rechts nach links und wieder zurück. An der St. Jakobs- Kirche vorbei, bei Käthe Wohlfahrt rein, die bunte und riesige Auswahl an Weihnachtsbaumkugeln und –schmuck bewundern und im Spielzeugladen neue Puppen aussuchen.

Und immer wieder sagt sie Bescheid, dass sie auf Toilette muss. Zum Glück gibt es hier an jeder Ecke ein Restaurant, wo wir freundlicherweise die Toiletten nutzen dürfen. Auch im Hotel Goldener Hirsch wo unsere Freunde wohnen nutzen wir die Toilette auf ihrem Zimmer. Altes Ambiente und ein riesiges wunderschön gestaltetes Zimmer erwarten uns hier.

Mittags essen wir beim Reichsküchenmeister. Die Preise sind genauso deftig wie das Essen. Aber es schmeckt uns sehr gut. Für unser Kind gibt es Buntstifte und ein Ausmalbild. Der Kellner verspricht ihr eine Überraschung, weil sie so toll malt. Zum Dessert bekommt sie deswegen eine Kugel Schokoeis spendiert.

Dann geht es die alte Stadtmauer hinauf. Über den Dächern von Rothenburg sehen wir zum Teil wunderschöne Hinterhöfe.

Nach acht Stunden verlassen wir Rothenburg wieder. Wir müssen noch einkaufen. Morgen Abend wollen wir alle zusammen grillen.

Zurück am Campingplatz springt unsere Maus nach dem Abendessen sofort ins Bett und ist ratzfatz eingeschlafen. Wir sind stolz auf unsere Tochter, dass sie so viel gelaufen ist und alles mitgemacht hat.

 

Tag 4

Wir sind wieder unterwegs

Die Nacht war unruhig. Das Kind ist nachts ausgelaufen. Das komplette Bett musste neu bezogen werden. Danach konnte ich erst mal nicht wieder einschlafen.

Nach dem Frühstück machen wir uns wieder auf den Weg. Weiter Richtung Süden. Die erste Strecke fahre ich. Um das Kind zu bespaßen hören wir Kindermusik bis der Papa keine Lust mehr hat. 🙂

Zur Mittagszeit halten wir am Rastplatz Köschinger Forst. Zum Fahren ist der Sonntag bestens geeignet, da dann kaum LKWs unterwegs sind, aber wehe man möchte mal eine Rast einlegen. Dann findet man mit Anhänger kaum einen Parkplatz. Darum stehen wir dann auch zwischen lauter LKWs…

Weiter geht’s. Am Flughafen München vorbei. Hier fliegen im Minutentakt die Flugzeuge in zweier Reihen über die Autobahn. Wenn man um München herum ist und auf die A8 Richtung Osten abbiegt, kann man Horizont die Alpen sehen. Spektakulär!

Kurz vorm Ziel klappen bei unserer Maus die Augen zu. Am Campingplatz Stein am Simssee melden wir uns an der Rezeption und bekommen einen Platz in erster Reihe mit Blick auf den See. Wunderschön!

Wir richten den Wohnwagen aus, bauen das Vorzelt auf und legen zum ersten Mal den Teppich aus. Wirkt direkt gemütlicher. Das Mäuschen ist inzwischen wieder wach und hat Bauchweh, weil der Stuhlgang drückt. Am liebsten hätte sie dafür eine Windel. Sie liegt mit Schlafanzug im Bett und will ihre Ruhe haben.

Wir schmeißen den Grill an und schon stehen unsere Freunde auf der Matte. Die beiden haben sich unterwegs noch eine Burgruine angesehen und Verwandte besucht. Schon toll was man alles schafft, ohne Anhänger. Die beiden haben bereits ihr Chalet bezogen und sind nicht sonderlich begeistert. Zu klein, getrennte Betten und es riecht nach Holzschutzmittel.

Wir essen gemütlich und auch unsere Maus hat ihr Bauchweh weggespült und nascht vom Salat, knabbert an der Bratwurst und bleibt lange wach.

 

Tag 5

Chiemsee

Wir frühstücken alle zusammen und erfahren, dass unsere Freunde ihre Unterkunft gekündigt haben und sich für die paar Tage etwas anderes suchen. Die beiden haben kaum geschlafen, so schlimm war der Geruch.

Während die beiden sich auf die Suche nach einer neuen Unterkunft machen, machen wir die Räder startklar und radeln bergauf, bergab immer gegen den Wind nach Gstadt am Chiemsee. Hier treffen wir unsere Freunde wieder, die sich in einem Hotel einbuchen konnten.

Wir machen eine Bootstour zur Herreninsel. Mit der Pferdekutsche fahren wir zum Schloss Herrenchiemsee. Unser Kind darf vorne sitzen. Traut sich aber nicht alleine. Während der Fahrt turnt sie von vorne immer wieder nach hinten und zurück. Das Schloss Herrenchiemsee stellt ein Abbild des Schlosses von Versailles dar. Vor dem Schloss befindet sich ein mit Schotterwegen angelegter Garten mit Brunnen. Wir verweilen ein wenig an den Brunnen und laufen dann zurück zum Schiff.

Zurück in Gstadt essen wir im Restaurant Inselblick. Die Rückfahrt mit den Fahrrädern zum Campingplatz ist viel angenehmer. Wir haben Rückenwind. Und irgendwie geht es auch länger bergab…

Am Campingplatz kuscheln wir uns in die Stühle und beobachten den Sonnenuntergang. Es wird ganz still am See. Kein plätschern, kein Wind, kein Autolärm. Nur hin und wieder Entengeschnatter und ein paar Wortfetzen von anderen Campern. Sehr idyllisch.

Unsere Maus schläft in meinen Armen ein.

 

Tag 6

Ausflug nach Österreich

Ich werde überrascht mit einem Frühstück direkt am See. Kann mich aber nicht freuen, weil ich einfach müde bin und das Gefühl habe meine Augenringe reichen bis unters Kinn. Und dann sitze ich wie auf dem Präsentierteller vorne am Wasser…

Nach dem Frühstück bin ich besser gelaunt, so dass wir uns von unseren Freunden abholen lassen und nach Österreich fahren können. Erster Halt ist Reit im Winkel. Ein kleiner gemütlicher Ort.

Dann halten wir kurz am Walchsee. Das Wasser ist so richtig schön grün. Wir wollen eine Bootstour machen, aber der Bootsverleih hat geschlossen. Also fahren wir weiter nach Kufstein. Im InnCafe mit Blick auf den reißenden Inn essen wir etwas und genießen das sommerliche Wetter. Von dort rufen wir beim Bootsverleih am Walchsee an. Wir würden doch ganz gerne auf dem grünen Wasser Boot fahren. Wir haben Glück und finden einen anderen Verleiher, der geöffnet hat.

Bevor wir uns auf den Rückweg machen laufen wir durch die Innenstadt von Kufstein und die Römerhofgasse. Ein wunderschöne historische Gasse. Man fühlt sich wie in einer anderen Welt. Das Kind folgt uns schreiend, weil sie nicht laufen sondern getragen werden möchte. Wir werden von Passanten mitleidig betrachtet. Ja, alle Eltern sind froh, dass es nicht ihr Kind ist…

Wir fahren wieder zurück zum Walchsee. Eine Stunde eBoot fahren kostet 17 Euro. Wir passen alle 5 rein. Und fahren einmal um den See. Wir schauen uns die beiden Campingplätze am See an und lassen uns treiben. Unser Kind möchte auch fahren, fährt aber gerne enge Kurven und spontan von rechts nach links, so dass uns schlecht wird. Sie muss wohl noch ein bisschen üben.

Zurück an Land gönnen wir uns erstmal einen Kaffee am Strandcafé und fahren dann zurück zum Campingplatz.

 

Tag 7

Wildfreizeitpark Oberreith und Besuch

Wir fahren in den Wildfreizeitpark nach Oberreith. Am Eingang kaufen wir Wildfutter. Gleich am ersten Gehege mit Ziegen, Meerschweinchen und Kaninchen fangen wir an zu füttern. Der Pfau schlägt ein Rad und jagt die Kaninchen durch das Gehege.

Vorbei an Hirschen, noch mehr Ziegen und Eulen gelangen wir zum Mega Flying Fox. Eine freihängende Seilbahn bei der man aus 35 Metern Höhe über das Gelände saust.  Unsere Freunde übernehmen unser Kind, da Papa und ich fliegen wollen. Leider öffnet der Flying Fox erst um 15 Uhr. Umsonst die vielen Stufen hochgekraxelt. Auf halber Höhe gibt es immerhin eine Rutsche…

Wir hetzen den dreien hinterher zu den Ponys. Unser Kind traut sich nicht selber die Tiere zu füttern, will aber immer dass wir das machen. Am Kinderspielplatz gibt es mehrere Trampoline. Meine Kleine zerrt mich mit drauf und hüpft wild um mich herum.

Wir essen eine Kleinigkeit und verfüttern noch den Rest des Futters, bevor wir  aufbrechen. Wir müssen noch einkaufen. Heute Abend bekommen wir Besuch von einem Freund der in der Nähe von München wohnt und wir wollen grillen.

Zurück am Campingplatz schläft unsere Maus müde und erschöpft in unserem großen Bett ein. Währenddessen stellen wir Tisch, Stühle und den Grill auf die Wiese am See. Unser Sonnenschirm gibt ein wenig Sonnenschutz und wir fangen schon mal an zu grillen. Etwas später stoßen dann auch unser Freund und ein Bekannter dazu.

Es wird eine lustige gemütliche Runde, die wir nach Sonnenuntergang ins Vorzelt verlegen. Unser Kind ist so aufgedreht und nicht müde zu kriegen, dass sie erst sehr spät mit uns ins Bett geht.

 

Tag 8

Chillen und grillen

Den Vormittag verbringen wir mit unseren Freunden am Campingplatz. Ich muss Wäsche waschen, da bei unserer Kleinen noch häufig was daneben geht.

Papa und Tochter machen alleine eine kleine Radtour. Ich bekomme Kopfschmerzen.

Mittags radeln wir gemeinsam zum Gasthaus Hilger in den Nachbarort. Serpentinen mit 9% Steigung. Das Essen ist sehr lecker und wir reservieren für abends Plätze fürs Grillen mit zünftiger bayrischer Musik.

Zurück am Campingplatz machen Mäuschen und ich Mittagsschlaf. Sie ist müde und mir droht langsam der Schädel zu platzen. Papa radelt derweil alleine einmal um den Simssee.

Ich werde von dicken Regentropfen geweckt. Wie von der Tarantel gestochen schrecke ich hoch und springe nach draußen. Meine Wäsche! Als ich auch die Stühle und den Fahrradanhänger ins Vorzelt geschleppt habe, fängt es richtig an zu pladdern und zu donnern. Kurz darauf kommt auch der Papa patschnass zurück.

Zwischen zwei Schauern schaffe ich es duschen zu gehen bevor wir erneut ins Hilger fahren. Diesmal mit dem Auto… Das Essen ist sehr lecker und die Musik sehr bayrisch.

Da ich immer noch Kopfschmerzen habe, gehe ich früh ins Bett. Aber schlafen klappt nicht so gut, da es ziemlich stürmisch ist und der Wind am Wohnwagen rüttelt.

 

Tag 9

Prien am Chiemsee

Morgens habe ich immer noch Kopfschmerzen und mir ist übel. Eigentlich wollte ich erst was essen bevor ich zur Kopfschmerztablette greife, aber ich bekomme nichts runter. Also doch erstmal was einschmeißen.

Weil es mir direkt besser geht können wir nach Prien an die Strandpromenade, wo wir uns mit unseren Freunden verabredet haben. Wir parken kostenlos etwa anderthalb Kilometer von der Promenade entfernt und laufen. Der Sturm ist vorüber, aber der Wind ist relativ frisch.

Die Strandpromenade ist ein Witz. Ab wann darf man sich eigentlich Strandpromenade schimpfen? Da ist außer einem Spielplatz, einem Restaurant und einem Bootsverleih nichts! Also trinken wir eine Kleinigkeit in dem Restaurant und fahren dann nach Bernau zum Alten Wirt, wo wir an der Hauptstraße gutes bayrisches Essen verzehren.

Auf dem Rückweg zum Campingplatz bringen wir noch unser Leergut weg und kaufen ein paar Sachen zum Essen ein. Nein, heute Abend wird nicht nochmal gegrillt. 🙂

Wir genießen einfach den Ausblick und die Sonne und trauen uns doch mal mit den Füßen in den Simssee. Das Wasser ist ziemlich kalt. Wie kann man da nur drin schwimmen? Der Papa springt am Ende komplett rein. Ich fange lieber an das Vorzelt abzubauen. Morgen geht es wieder Richtung Heimat.

Wir essen mit unseren Freunden zusammen zu Abend am Campingplatz und verabschieden uns dann. Die beiden werden morgen schon zu Hause ankommen. Können ja auch schneller fahren ohne Anhänger.

Wir baden unser Kind unter lautem Protestgeschrei und stecken es dann ins Bett. Sie schläft fast sofort…

Ich freue mich auf einen schönen letzten Abend. Leider übertönt das Gitarrengedudel eines Campers, die Stille am See.

 

Tag 10

Heimreise Teil 1

Wir schaffen es pünktlich um 10 Uhr vom Campingplatz. Ich werde den Ausblick und die abendliche Stille vermissen. Tschüss See. Schnief.

Kurz vor München staut es sich. Die LKWs haben grünes Licht um auf dem Standstreifen zu fahren und schon rollt der Verkehr wieder. Genial geregelt.

Um München herum stehen wir dann doch noch im Stau. Die Rettungsgasse lässt zu wünschen übrig. Die Polizei muss Schlangenlinien fahren. Hinter dem Polizeiwagen fährt ein dreister Autofahrer her. Die rechte Spur blockiert ein Liegenbleiber. Ein paar Meter weiter steht auf dem dritten Fahrstreifen ein Auto mit Warnlicht. Die Fahrerin sitzt hinterm Steuer und telefoniert. Mit der Polizei? Dem Abschleppdienst? Oder doch privat? Am Ende des Staus sind acht Autos in einen Unfall verwickelt. Sieht zum Glück nur nach Blechschäden aus.

Ab sofort kommen wir super durch. An der Raststätte Köschinger Forst machen wir Mittagspause. Waren wir hier nicht schon auf der Hinfahrt? Der Burger bei Gustico ist riesig und sehr lecker.

Auf der Weiterfahrt schlummert unser Kind und wir kommen so gut voran, dass wir bis hinter Fulda durchfahren. Zum Ferienpark Wehrda. Ferienpark? Für eine Übernachtung super. Länger möchte ich hier nicht bleiben, auch wenn die Leute sehr nett sind.

Ich freue mich auf einen ausgedehnten Duschgang. Keine Hetze in drei Minuten! Am Simssee hat man zum Duschen nur drei Minuten Zeit oder man muss weitere 50 Cent nachschmeißen. Hier brauche ich zwar nichts bezahlen, dafür muss ich aber alle zehn Sekunden auf den Knopf drücken und das Wasser läuft nicht richtig ab. Es läuft unter der Tür durch in den Waschraum. Der kleine Hocker wird auch nass und das Licht geht nach kurzer Zeit aus. Zum Glück ist es hell genug.

Nach der Dusche fühle ich mich trotzdem wie neu und freue mich, dass wir morgen nicht mehr ganz so weit fahren müssen.

 

Tag 11

Heimreise Teil 2

Wir sind hundemüde! Das Kind war abends nicht kaputt zu kriegen. Hat den ganzen Campingplatz zusammen geschrien, weil sie nicht schlafen wollte. Der Mittagsschlaf war zu lange und zu spät! Nachts um 1 Uhr haben wir mit ihr einen Nachtspaziergang gemacht! Wir werden massenweise Kaffee brauchen. Die Kleine kann ja im Auto weiter schlafen… So eine extreme Nacht vor einem Reisetag hatten wir auch noch nie. Ein Glück, dass wir uns beim Fahren ablösen können.

Trotzdem sind wir pünktlich um 10 Uhr wieder unterwegs. Die letzten 320 Kilometer. Die Raststätten sind wieder brechend voll. Zum Mittag fahren wir nach Northeim rein. Weg von der Autobahn. Wir wollen chinesisch essen. Im Kaiser Garten. Ein riesiger Laden mit einem großen Buffet, live-cooking und Schokobrunnen. Chinesisch essen könnte unsere neue Familientradition werden…

Trotz eines kurzen Staus, wegen einer Fahrbahnverengung kommen wir relativ schnell durch und kommen ohne weitere Zwischenfälle zu Hause an.

Wir räumen den Wohnwagen aus und freuen uns trotz der Müdigkeit schon auf den nächsten Urlaub…

Fazit: Es hat mal wieder Spaß gemacht. Schade, dass unsere Freunde keine Camper sind. Sonst könnten wir Tür an Tür wohnen.

 

 

Camping in der Lüneburger Heide

Eine befreundetet Familie hat sich einen Wohnwagen gekauft. Jetzt wollen sie gemeinsam mit uns in den Urlaub. Testen ob Camping was für die beiden ist. Ein gemeinsamer Freund kommt ebenfalls mit Wohnwagen mit. Eine richtige Freundesrunde. So hatten wir uns das vor zwei Jahren mal vorgestellt, als wir uns unseren Wohnwagen gekauft haben. Wirklich dran geglaubt hatten wir allerdings nicht. So schnell kann es gehen…

Wir haben überlegt, erst mal in der Nähe zu bleiben. Zumal auch ein kleines Baby dabei sein wird. Lange Fahrzeiten muss man da nicht unbedingt haben. So entscheiden wir uns für die Lüneburger Heide. Zwischen Schneverdingen und Soltau. In die Nähe des Heide-Parks soll es gehen. Der steht dieses Jahr sowieso bei uns auf dem Programm. Nach dem Legoland in Dänemark der zweite Freizeitpark den wir mit unserer Tochter testen wollen.

Leider stellt sich zwei Tage vor Abreise heraus, dass unsere Warmwasserheizung einen Riss hat. Anstatt das Wasser in den Hahn zu pumpen läuft es jetzt unters Bett und flutet den Wohnwagen. Es muss im Winter noch Restwasser drin gewesen sein und bei den knackigen Minustemperaturen hat der Behälter dem Druck nicht standgehalten. Also Wohnwagen trocknen mit Schwamm und Heißlüfter, die Wasserhähne abkleben damit wir bloß nicht auf die Idee kommen ausversehen Wasser zapfen zu wollen und dann in der Werkstatt Bescheid sagen, dass wir nächste Woche vorbei kommen.

Wir hätten die Heizung auch überbrücken können, dann hätten wir immerhin Kaltwasser gehabt, aber wir sind der Meinung, dass wir für eine Woche auf fließend Wasser verzichten können. Wir füllen einfach Wasserflaschen am Campingplatz auf und waschen damit bei Bedarf unsere Hände, spülen die Toilette und füllen die Kaffeemaschine. Fürs Zähneputzen, Pipimachen und Geschirrspülen gibt es ja schließlich das Waschhaus.

 

Tag 1

Anreise

Wir starten mit drei Gespannen zum Campingpark Lüneburger Heide. An der ersten Kreuzung verlieren wir uns direkt aus den Augen. Zum Glück haben wir Funk. Zumindest eine Funk-App über die wir mit den Handys Kontakt halten können. Das erleichtert das Kolonne fahren ungemein. Wir verabreden uns auf einem Parkplatz. Ohne weitere Zwischenfälle erreichen wir nach kurzer Zeit den Campingplatz.

Hier erfahren wir, dass unsere gebuchten Stellplätze durch den Dauerregen der letzten Wochen unter Wasser stehen und wir uns neue aussuchen dürfen. Wir finden Plätze mit einem Wasserhahn in unmittelbarer Nähe und bauen uns über zwei Plätze verteilt im U auf. Die Autos parken wir auf dem dritten Stellplatz.

Das Ausrichten der drei Wohnwagen und Aufbau der Vorzelte nimmt so viel Zeit in Anspruch, dass wir es am ersten Abend nicht schaffen zu grillen. Jeder isst für sich alleine. Unser Kind ist nach dem Abendessen müde, mag aber nicht schlafen. Wir sitzen noch bei unseren Freunden im Vorzelt und holen sie nach kurzer Zeit rüber. Ihr klappen schon fast die Augen zu: „Neiiiiin, ich bin nicht müde!“ Erst als ich mich mit ihr zusammen bei uns ins Bett hinlege, schläft sie endlich ein. Nicht müde, ja?

Zwischendurch bin ich schon am Überlegen nicht mehr in den Urlaub zu fahren. Wenn ich mich erholen will bleib ich in Zukunft lieber zu Hause, da ist nach dem Abendprogramm Ruhe und sie liegt wenigstens still im Bett.

 

Tag 2

Erkundungsradtour

Zum Frühstück scheint die Sonne, aber wir haben den Platz mit der Abendsonne erwischt. So ist es ziemlich frisch im Vorzelt. Wir müssen heizen. Bei unseren Freunden scheint die Sonne rein, die müssen schon lüften… 🙂

Wir lassen es ruhig angehen und machen eine kleine Radtour mit Picknick und Blick auf den Campingplatz. Die Kinder genießen die Fahrt in ihren Fahrradanhängern. Für die kleine Tochter unserer Freunde ist es die erste Fahrt. So eine eingebaute Hängematte ist schon echt super. So können schon die ganz Kleinen mitfahren. Hatten wir für unsere Tochter auch.

Zurück am Campingplatz bestellen wir Brötchen für morgen und nehmen Kuchen für sofort mit. Während wir noch den Kuchen essen, schmeißen die Jungs schon mal den Grill an.

Unser Kind isst stolz ihre Bratwurstschnecke. Hatte sie noch nie! Gemüse ist zur Zeit nicht ihr Ding. Aber Brot dazu geht immer.

Heute Abend geht sie auch schneller ins Bett und schläft. Wir sitzen noch gemütlich beisammen, bis wir uns alle in den Wohnwagen unseres gemeinsamen Freundes quetschen, da es draußen zu kalt wird. Ist schon praktisch wenn Einer ohne Kind dabei ist…

 

Tag 3

Heide-Park und Geburtstag

Wir Frühstücken mit allen und überraschen gleichzeitig unsere Freundin die heute Geburtstag hat. Leider bringen wir mit unserem gemeinsamen Frühstück ihre Zeitplanung durcheinander, so dass wir dann erst später als geplant aufbrechen.

Wir haben für den Heide-Park 2-für-1-Tickets. So sparen wir pro Person immerhin die Hälfte des Eintrittpreises von 46 Euro. Der Heide-Park ist ein sehr schöner Familien- und Freizeitpark mit Fahrgeschäften und Shows für die ganze Familie. Für die ganz Kleinen gibt es Kinderkarussell und seit neuestem das Peppa Pig Land. Hier dreht sich alles um das kleine Schweinchen und seinen Bruder. Vom Dinoreiten über Bahnfahren bis hin zur schaukeligen Bootstour.

Aber als erstes machen wir eine gemütliche Floßfahrt bevor es weiter zur Wildwasserbahn geht und zur Krake. Ich mache den Babysitter. Mir ist die Krake zu hoch und zu steil. Aber es macht Spaß den Leuten dabei zuzuschauen wie sie kreischend im Maul der Krake verschwinden und mit einer Wasserfontäne im Schlepptau wieder auftauchen.

Wir finden ein Handy und versuchen heraus zu finden wem es gehört. Wir stellen in den Status eine Nachricht ein, dass uns doch bitte jemand Namen und eine Handynummer mitteilt an die wir uns wenden können. Wir haben tatsächlich Glück und werden bald darauf vom Verlierer angerufen. Wir treffen uns am Restaurant „Piraten Burger“ und übergeben das Handy.

Jetzt brauchen wir erstmal eine Stärkung und essen deftige Burger. Unser Geburtstagskind lädt uns alle ein.

Gut gestärkt schlendern weiter zum Flug der Dämonen. Wurde uns von einem Freund sehr ans Herz gelegt das auszuprobieren. Da ich nicht so der Adrenalinjunkie bin, passe ich auch hier wieder auf die Kinder auf und beobachte wie die Leute mit sehr viel Druck und Geschwindigkeit in den Looping gepresst werden.

Meine Maus hilft fleißig mit beim Babysitten und freut sich als sie der Kleinen die Flasche geben kann. So richtig krabbeln kann die kleine Maus noch nicht, aber sie schafft es trotzdem immer wieder von der Decke zu robben. Dann bekommt sie schimpfe von meinem Kind… Ist schon sehr süß anzuschauen. Aber ein Geschwisterchen will meine Tochter trotzdem nicht!

Am Ende des Tages gönne ich mir dann doch noch einen Geschwindigkeitsrausch. Ich fahre eine Runde GoKart. 4 Minuten kosten 6 Euro extra! Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte die Fahrt zum einen länger dauern und zum anderen die Karts schneller sein können.

Wir haben den kompletten Tag ausgereizt. Die Fahrgeschäfte schließen um 17 Uhr und bis 18 Uhr sollte man den Park verlassen haben. Bevor wir gehen kaufen wir uns doch noch die Saisonkarte. Unsere Eintrittskarten werden angerechnet. Das lohnt sich.

Unser heutiges Geburtstagskind ist so platt, dass wir abends nur zu dritt bei uns im Vorzelt sitzen und den Tag gemütlich ausklingen lassen.

 

Tag 4

Radtour

Nach dem Frühstück mit Brötchen die unser „Alleinreisender“ aus Schneverdingen holen muss, weil wir am Vortag vergessen haben rechtzeitig Brötchen zu bestellen, machen wir eine Radtour. Geplant sind etwa 27 Kilometer. Machbar.

Zuerst geht die Strecke immer geradeaus an der Hauptstraße entlang. Nach einigenKilometern biegen wir links zum Camp Reinsehlen ab. Eine etwa 100 Hektar große und nahezu baumfreie Fläche mit Heidschnuckenherden erwarten uns.

An Europas größtem Kletterpark vorbei kommen wir an den Heide-Kiosk in Höpen. Hier trinken wir eine Kleinigkeit. Kutschfahrten werden angeboten. Auch einen kleinen Spielplatz für unsere Maus gibt es.

Weiter geht’s an der Freilichtbühne Höpen und am Heidegarten vorbei zu Edeka nach Schneverdingen. Schneverdingen ist eine Stadt mit dörflichem Charme. Bei Edeka kaufen wir Grillfleisch. Auf direktem Weg fahren wir zurück zum Campingplatz. Eigentlich war noch ein kleiner Abstecher in die Heide geplant, aber bei den sommerlichen Temperaturen haben wir ein bisschen Angst um unser Grillgut.

Kurz hinter Schneverdingen bekommt unsere Kleine Sand ins Auge und heult. Wir versuchen es mit auswischen. Hilft nicht. Augen zu ist gut. Natürlich schläft sie kurz vorm Ziel ein…

Während wir anfangen zu grillen wird sie wieder wach und jammert immer noch wegen ihrem Auge, aber es ist nichts zu sehen. Da hilft nur duschen! Mit viel Gejammer und Gezeter („ich will nicht duschen!“, „ohne Haare“, „ich krieg Wasser ins Gesicht!“) schaffen wir es am Ende doch unsere Maus wieder sauber zu bekommen. Und das Auge wird auch wieder gut.

 

Tag 5

Heide-Park

Wir frühstücken alle zusammen unter der Markise unseres „Alleinreisenden“. Danach trennen sich unsere Wege und jeder macht was er will.

Wir radeln in den 8 Kilometer entfernten Heide-Park. Unsere Saisonkarte will schließlich benutzt werden. Und da wir ja eh noch in der Nähe sind und das Wetter gut ist, bietet es sich an. Unser „Single“ will nach Soltau in die Therme, deswegen nehmen wir ihn ein Stück mit. Unsere andere Familie bleibt erstmal am Platz. Später wollen wir uns alle im Heide-Park treffen.

Im Park gehen wir diesmal als erstes in die Richtung wo wir letztes Mal nicht waren und fahren mit dem Heide-Park Express von uns auch Mollie genannt, den Oldtimern und der Monorail. Die Piratenshow brechen wir ab, weil sich das Kind fürchtet. Stattdessen lassen wir uns im Käpt’ns Törn gemütlich treiben. Eine Reise zur verbotenen Höhle in der Drachengrotte lassen wir uns auch nicht entgehen. Allerdings ist es unserer Kleinen in der Höhle mit den Drachen etwas unheimlich. Sie ist froh, als sie wieder raus ist.

Mittags essen wir im Wirtshaus des Admirals. Hier gibt es ein großes Buffet, wo für jeden etwas dabei ist. Die Preise für Essen und Trinken sind wie überall überteuert.

Kurz bevor der Park schließt treffen wir uns tatsächlich alle am Eingang. Und radeln gemeinsam zurück zum Campingplatz. Wir machen noch einen kleinen Schlenker und schauen uns den quasi gegenüber dem Heide-Park befindlichen Campingplatz „Auf dem Simpel“ an. Hier ist mehr los als bei uns, aber die Plätze sind parzelliert und wir wollten es ein bisschen offener.

Da die Tische vom Frühstück noch unter der Markise stehen essen wir auch gemeinsam zu Abend. Das ist Camping. Jeder bringt sein Essen und Geschirr mit. Und niemand muss sich um die Sachen des anderen kümmern.

 

Tag 6

Besuch

Heute bekommen wir Besuch von Oma und Opa. Die Entfernung ist super um uns mit dem Motorrad zu besuchen. Und das Wetter ist ja schon die ganze Woche über fantastisch.

Wir wollen mittags grillen und so müssen die Jungs nochmal los, Grillfleisch kaufen. Da auch noch Grillkohle benötigt wird, entscheiden sie sich mit dem Auto zu fahren. Zum Glück ist noch keine Mittagspause als sie vom Platz rollen. Bei der Rückkehr schon und so stehen sie vor der geschlossenen Schranke.

Zufällig stehen Oma und Opa mit uns Müttern parat um schleppen zu helfen. Wir sind mit den Kindern am oberen Spielplatz. Der untere ist immer noch aufgeweicht vom vielen Regen. Dem Trampolin sieht man die Benutzung zwar schon an, aber Spaß haben die Kleinen trotzdem. Unsere Große hüpft und die Kleine „fliegt“ ein bisschen mit.

Nach dem Essen schaffen wir es endlich mal uns den Streichelzoo anzugucken. Die Türen sind täglich zwischen 16 und 17 Uhr geöffnet. Vor den drei Ziegen hat unsere Maus Angst, aber die Meerschweinchen und Hasen findet sie toll.

Nachdem Oma und Opa wieder losgedüst sind bauen wir unsere Vorzelte ab und dann sitzen wir alle gemeinsam zusammen und lassen den Abend gemütlich ausklingen.

 

Tag 7

Abreise

Heute geht es wieder nach Hause. Während des Abbaus zieht sich der Himmel zu und die ersten Tropfen fallen. Es sind Wärmegewitter angekündigt.

Da der Platz vom Dauerregen der letzten Wochen immer noch aufgeweicht ist, fährt sich unser Freund mit seinem Wohnwagen in einem Loch fest. Schieben und drücken hilft nicht. Auch die Tipps und Hilfe vom Nachbarn helfen nicht. Der Platzwart muss mit seinem Allradfahrzeug kommen und den Wohnwagen aus dem Loch ziehen. Würde man das Loch mit Wasser füllen, hätte man eine kleine Babybadewanne…

Rechtzeitig bevor die Schranke schließt schaffen wir es vom Campingplatz runter. Wir fahren die erste Strecke Kolonne und machen an der ersten Raststätte halt. Zeit für ein Abschiedskäffchen bei Sonnenschein.

Je näher wir an unser Ziel kommen desto wärmer wird es. Bei 24 Grad erreichen wir unser Zuhause. Wir räumen den Wohnwagen aus und bestellen Pizza. Familientradition.

Fazit: Mit guten Freunden macht campen viel Spaß! Das Wetter war perfekt und ohne fließend Wasser an Bord kommt man auch mal zurecht!

 

 

Havelberg

Wir machen eine Woche, beziehungsweise 10 Tage, Campingurlaub in Havelberg. Gemeinsam mit meinen Eltern. Wir wollen Rad fahren und uns entspannen.

 

Tag 1

Wir sind heile in Havelberg angekommen. Da ich meine erste Fahrt mit Anhänger absolviert habe, war das keine Selbstverständlichkeit. Zur Kaffeezeit erreichen wir den Campingplatz Havelberg. Er liegt auf einer kleinen Insel umgeben von der Havel. Hier gibt es Mücken. Viele. Mücken. Aber dafür ist der Campingplatz schön gelegen. In der Nähe der Altstadt.

 

Tag 2

Die Nacht war relativ kurz. Die Kleine hat abends noch viel getrunken und ist dann mitten in der Nacht ausgelaufen. Also fix eine frische Windel an. Aber das Kind hatte andere Pläne: Decke drüber und weiter schlafen. Da ich den Plan nicht gut fand, gab es Geschrei. Am Ende durfte sie mit frischer Windel bei uns schlafen…

Obwohl sie ja eigentlich klein ist, nimmt sie den meisten Platz ein. Besonders gerne in Richtung Papa. Papakind halt. Darum war die Nacht für ihn auch nicht sehr erholsam. Zum Glück schläft sie nicht mehr quer…

Wir machen eine Radtour durch Havelberg und Umgebung. Immer auf der Suche nach Spielplätzen. Unsere Kleine ist heute läufig. Von Müggenbusch bis Wöplitz läuft sie zu Fuß. Also etwa drei Kilometer. Sie hat keine Lust auf Anhänger. An Omas Hand gefällt es ihr viel besser.

In der Altstadt von Havelberg gibt es einen wunderschönen Kinderspielplatz mit Blick auf den Dom und die Havel. Hier wird erstmal ausgiebig getobt.

Gleich um die Ecke liegt das Bilderbuchcafé. Eine Empfehlung einer Freundin. Das Essen ist lecker und es ist sehr gemütlich. Wir kommen nochmal wieder. Wir müssen unbedingt den Kuchen probieren.

Tag 3

Wir genießen den Spätsommer. Bei Temperaturen um 23 Grad machen wir eine Radtour entlang der Havel und Elbe.

An den Straßenrändern liegen die Reste vom Sturmtief Xavier. Überall  entwurzelte Bäume und zurück geschnittene Baumstämme. Erschreckend, was der Wind hier in Norddeutschland innerhalb weniger Stunden alles angerichtet hat.

Kurz vor Havelberg fahren wir über die Schleuse.

Am späten Nachmittag machen wir noch einen Spaziergang in die Altstadt. Wir wollen am Bilderbuchcafé Eis essen, aber dort ist es so voll, dass wir uns woanders ein leckeres Eis holen.

 

Tag 4

Heute wird es noch wärmer. 25 Grad. Es ist so schön, dass wir uns gar nicht groß vom Campingplatz bewegen. Und so warm, dass wir tatsächlich nochmal den Sonnenschirm rausholen. Wir grillen. Vermutlich das letzte Mal dieses Jahr.

Nachmittags spielen wir eine Runde Minigolf. Auf dem Platz gibt es eine Anlage. Opa gewinnt knapp. Ein ruhiger, entspannter Tag.

 

Tag 5

Das Wetter ist wieder herbstlich schön und wir radeln nach Warnau zur Fischerstube. Ein Familienrestaurant in der 5. Generation. Hier wird der Fisch noch selbst gefangen. In der Havel, Elbe und dem naheliegenden Gülper See. Es schmeckt hervorragend.

Die Sonne verschwindet währenddessen im Dunst. Es wird frisch. Mir ist kalt. Und nach dreiviertel der Strecke tut mir der Hintern weh. Am liebsten würde ich mich abholen lassen, aber ich denke ich bin schneller zu Hause wenn ich einfach weiterfahre…

Am Bilderbuchcafé wollen wir endlich mal den Kuchen probieren, aber Dienstag ist Ruhetag. Also zurück zum Campingplatz und Kaffee und Kekse essen.

Ich muss noch Wäsche waschen, da das Kind bisher jeden Morgen ausgelaufen ist. Irgendwann ist der Vorrat an Unterlagen und Bettbezügen aufgebraucht. Tja, so ein Langschläferkind hat auch einen Nachteil. Es läuft regelmäßig aus.

 

Tag 6

Morgens ist es neblig. Es verspricht wieder ein schöner  Tag zu werden. Meine Eltern fahren mit dem Fahrrad nach Tangermünde. Strecken bis zu 100 Kilometer sind für die beiden kein Problem.

Wir fahren mit dem Auto und angehängtem Fahrradträger hinterher, damit die beiden nur eine Strecke fahren brauchen. Tangermünde hat eine schöne Innenstadt. Am Hafen treffen wir Oma und Opa wieder und gehen im Exempel essen.  Die Gaststube ist eingerichtet wie zu den Schulzeiten der Großeltern. Alte Schulbänke, Tische, Landkarten und Lesebücher. Extrem urig. Und das Essen schmeckt auch sehr lecker.

Wir fahren weiter nach Arneburg, in der Hoffnung, hier noch Kuchen zu bekommen und dann mit der Fähre über die Elbe übersetzen zu können. Kuchen haben wir in der Burggäststätte bekommen und auch einen tollen Blick über die Elbe, aber die letzte Fähre haben wir verpasst. Also müssen wir über Tangermünde und die Elbbrücke zurück.

Leider ist das Kind von den ganzen Eindrücken des Tages und der plötzlichen Hetze wegen der Fähre so überfordert, dass sie nur noch schreit und sich schwer beruhigen lässt. Aber letzten Endes fragt sie während der gesamten Rückfahrt nur warum der Kapitän der Fähre Feierabend macht. Sie wollte doch so gerne Autoboot fahren.

 

Tag 7

Heute ist es neblig und es wird auch nicht besser. Es ist feucht und unangenehm.

Und ich muss schon wieder Wäsche waschen. Die Bettwäsche hat was abbekommen…

Immerhin ist heute ein Spaziergang in die Altstadt zum Bilderbuchcafé drin. Endlich das täglich wechselnde Kuchenangebot probieren. Und selbstgemachte Himbeerlimonade. Sehr lecker!

Unser Kind läuft die ganze Zeit an Omas Hand und darf auch Blätter in den Fluss werfen. Ich werde das Gefühl nicht los, ein Omakind zu haben.

 

Tag 8

Heute fahren wir nach Bad Wilsnack zur Kristall Kur- und Gradier-Therme.

Als erstes steht Wassergymnastik im 1,5 prozenztigen Solewasser auf dem Programm. Die Kleine planscht auch mit. Dann erkunden wir zusammen das Außenbecken mit Strömungskanal und lassen uns Runde um Runde treiben. Die Maus bekommt gar nicht genug!

Dann gönne ich mir eine Auszeit im Salzsee mit 24 Prozent Sole. Im Innenbereich ist ein Mini-Gradierwerk eingebaut. Über Reisig verdampft in der Luft feinste jodhaltige, hochprozentige Sole. Mineralien werden freigesetzt und können so über die Haut und die Atemwege aufgenommen werden. Den Außenbereich habe ich für kurze Zeit für mich alleine. Es lässt sich schwerelos schwimmen. Wobei man nicht wirklich schwimmen kann, man lässt sich eher treiben. Was für ein Erlebnis.

Ich habe das Gefühl das ganze Salz nicht mehr von der Haut zu bekommen. Egal wie doll ich schrubbe.

Den Abend lassen wir gemütlich in Havelberg beim Griechen ausklingen. Das Ambiente im Akropolis ist beeindruckend und extrem griechisch. Das Essen und der Service sind leider nicht so beeindruckend.

 

Tag 9

Letzter Tag. Wir essen noch einmal im Bilderbuchcafé. Und sind wieder begeistert, wie kinderfreundlich das kleine Restaurant ist.

Wir können nicht widerstehen und nehmen den Kuchen heute mit zum Campingplatz.

Diesmal sind wir mit dem Laufrad unterwegs, aber die Maus will meistens nur laufen. Auch heute darf sie wieder Blätter in die Havel werden. Leider müssen wir feststellen, dass nicht alle Hundebesitzer  die Exkremente ihrer Tiere wegmachen. Hunde-Aa an der Hand ist ein ganz blöder Spielverderber!

Tag 10

Zu meiner Freude ist die Kleine heute mal nicht ausgelaufen. Sind wir doch auch früher aufgestanden, da wir nach dem Frühstück noch das Vorzelt abbauen müssen.

Zum Abschied holen wir heute die Brötchen und liefern eine Tüte meinen Eltern frei Wohnwagen. Kleine Revange. Haben sie das die letzten Tage doch immer gemacht.

Auch die Rückfahrt darf ich wieder fahren. Ich habe bedenken, dass ich die Hecke wieder mitnehme, da ich dahinter scharf abbiegen muss. Aber es läuft besser als bei der Ankunft. Nach anfänglichem zaghaftem Fahren habe ich bald den Dreh wieder raus und den Wohnwagen im Gefühl. Wir schaffen es ohne Panne bis nach Hause.

Hier wird der Wohnwagen ausgeräumt und Pizza bestellt. Familientradition.

 

Campingurlaub auf Fehmarn

Es geht wieder los!

Kommenden Samstag fahren wir für zehn Tage nach Fehmarn zum InselCamp.  Der Campingplatz liegt direkt am Meer, im Süden der Insel. Wir hoffen auf gutes Wetter damit wir planschen, Sandburgen bauen oder einfach nur am Strand liegen können.

Das Wochenende vom 07. bis 09. Juli findet in Burgstaaken außerdem das Hafenfest mit Musik und Feuerwerk statt. Das wollen wir uns auf jeden Fall anschauen. Vielleicht schaffen wir es dieses Mal (wir waren vor zwei Jahren schon einmal auf Fehmarn, damals noch in einer Ferienwohnung) auch ins U-Boot. Letztes Mal hätten wir unsere Kleine durch die engen Gänge tragen müssen. Diesmal könnte sie selber laufen (wenn sie denn will)…

Außerdem wollen wir unbedingt noch mal nach Lemkenhafen zur Aalkate. Dort war der Fisch sehr frisch und extrem lecker!

Bei meiner Recherche, was wir noch alles auf Fehmarn sehen müssen und machen können, bin ich über den Strandschlafkorb gestolpert. Finde ich persönlich ja total klasse und klingt auch sehr romantisch und hätte ich auch Lust es auszuprobieren, ABER wohin mit der Kleinen??? Schade, aber vielleicht ein andermal…

Was wir dann auch mit der Kurzen machen können, sind neben Radtouren

Und bei Schlechtwetter könnten wir ins

Wenn wir dann Fehmarn von oben bis unten und von rechts nach links (oder auch von Nord nach Süd und von Ost nach West) erkundet haben geht es weiter in die Nähe von Bremerhaven. Für ein paar Tage fahren wir auf den Campingplatz Wremer Tief. Pötte gucken… Der Campingplatz liegt nämlich direkt an der Weser. Das Hafenspektakel wollen wir uns dann auch anschauen. Vom 14. bis 16. Juli im Schaufenster Fischereihafen.

Außerdem interessieren mich an Bremerhaven folgende Sehenswürdigkeiten:

Bis es soweit ist genieße ich noch ein wenig die Vorfreude.

 

Tag 1

Regen, Stau und Sonnenschein

Das Kind macht kurz vor der Abfahrt nach Fehmarn noch Geschrei, weil ich ihr ein Spielzeug weggenommen habe (Rabenmutti!). Bei ihrer rumfuchtelei damit bestand allerdings Verletzungsgefahr. Zur Zeit hat sie eh so eine Phase, wo sie sich auf den Boden schmeißt und schreit, wenn sie ihren Willen nicht bekommt! Hoffentlich wird das auch wieder besser…

Auch das Wetter könnte mal langsam besser werden! Bei unserer Abfahrt nieselt es. Bei dem Regen die letzten Tage nicht gerade überraschend.

In Hamburg stehen wir dann auch noch im Stau. Auch die Umleitungen sind verstopft und wir kommen nur langsam voran. Die Kleine ist währenddessen eingeschlafen. Schreien und schimpfen scheint anstrengend zu sein. Kein unangenehmer Nebeneffekt…

Wir essen im Braaker Krug zu Mittag. Im rustikalen Ambiente gibt es für uns alle leckeres Bauernfrühstück. Der Hof ist riesig und bietet genug Platz um mit unserem Gespann zu halten und zu wenden. Das Personal ist freundlich und hilft anderen „gestrandeten“ Gästen bei der weiteren Reiseplanung, die Toiletten sind modern und auch einen Wickeltisch gibt hier. Sollten wir nochmal in Braake stranden, wissen wir jetzt wo wir gut und günstig essen können!

Als wir wieder auf die Autobahn wollen, ist die Auffahrt Richtung Lübeck gesperrt und wir müssen wieder eine Umleitung in Kauf nehmen. Langsam stellt sich mir die Frage wieso wir eigentlich in den Ferien fahren? Sind wir denn verrückt? Wir haben kein schulpflichtiges Kind… Aber wir wollen raus! Und wir können raus! Die Krippe hat geschlossen, also los!

Bei Ahrensburg geht es endlich staufrei und ohne weitere Verzögerung bis Fehmarn weiter. Je näher wir der Küste kommen umso heller und trockener wird es.

Bei unserer Ankunft am InselCamp (zwei Stunden später als gedacht) scheint sogar die Sonne! Das Kind kann zum Spielplatz und wir können ganz gemütlich im Trockenen den Wohnwagen ausrichten und das Vorzelt aufbauen. Sogar ein Spaziergang zum Meer ist drin.

 

Tag 2

Burg und kleine Radtour

Wahnsinn! Schlafen die Vögel an der Küste nachts nicht? Ich wurde immer wieder von ihrem gepiepe geweckt. Heute morgen saßen drei dreiste Möwen sogar auf dem Wohnwagen vom Nachbarn…

Zum Frühstück gibt’s Brötchen und Nieselregen. Die Brötchen gibt es im Campingplatz eigenen Supermarkt und der Nieselregen hält uns nicht davon ab nach Burg zu radeln. Am Ortseingang erwischt uns ein kleiner Regenschauer und wir stellen uns kurz unter. In Burg gehen wir erstmal bummeln und klappern die ersten Souvenirläden ab. Für unsere Kleine springen dabei ein neuer schicker Sonnenhut und ein paar Pullover raus, bevor wir zum Mittag Pizza essen gehen. Währenddessen gibt es den nächsten kleinen Regenschauer…

Die Innenstadt von Burg ist ganz schön. Geschäfte, Souvenirläden und Restaurants wechseln sich ab. Das Einzige was uns stört sind die Autos, die in Massen mitten durch fahren. Wegen der Einbahnstraße fahren sie nur in eine Richtung, aber der Strom reißt selten mal ab. Wenn man über die Straße will, muss man entweder hoffen eine Lücke zu erwischen oder man muss eine der Fußgängerampeln nutzen.

Wir beschließen eine kleine Radtour zu machen, damit unsere Maus ihren Mittagsschlaf halten kann. Aber das kleine Wackeltier, auf einer Verkehrsinsel platziert, und der Spielplatz auf dem Campingplatz in Klausdorf, wo uns der Radweg durchführt, sind viel zu spannend. Schlaf wird halt überbewertet…

Auf unserer Tour kommen wir am Allee-Café Katharinenhof vorbei. Ein idyllisch gelegener Hof mit Schaukel und Rutsche für die Kleinen und Kaffee und Kuchen für die Großen. Wir sitzen draußen im gartenähnlichen Bereich mit Blick auf die Spielecke und genießen einen Milchreis mit Früchten. Hier gefällt es uns sehr gut!

Aber irgendwann fahren wir weiter und kommen in Meeschendorf an einem Spielplatz mit einem Feuerwehrauto vorbei. Natürlich müssen wir anhalten und das schicke Teil ausprobieren!

Zurück am Campingplatz scheint die Sonne, aber es ist ziemlich windig. In Erinnerung an unseren Urlaub in Kühlungsborn (wo uns fast das Vorzelt weggeflogen wäre) holen wir die Sturmbänder raus. Hoffen wir mal, dass es nicht schlimmer wird. Theoretisch müsste das Vorzelt halten, schließlich stehen wir nicht in der ersten Reihe und der Untergrund ist fest, da auf dem Platz überall Gras ist, da sollten die Heringe halten.

 

Tag 3

Radtour zur Aalkate in Lemkenhafen

Zum Frühstück gibt es heute Wind! In der Nacht hatte es sich beruhigt, aber jetzt ist er wieder stärker, so dass die ruhige See aufgeschäumt wird.

Wir fahren trotzdem mit den Fahrrädern immer gegen den Wind über Burgstaaken und Blieschendorf nach Lemkenhafen zur Aalkate. Da wir vor zwei Jahren schon mal mit den Rädern hier waren, ist es ganz lustig unterwegs immer mal wieder einige Stellen wieder zu erkennen. An der Aalkate genießen wir von der neuen Terrasse aus den Blick auf die Fehmarnsundbrücke und die Surfer und Kitesurfer. Für die ist das Wetter optimal!

Wir essen Ofenkartoffel mit Fisch und fahren dann auf dem Deich bis Orth weiter. Hier gibt es das Piraten-Nest. Ein Restaurant und Marco Polo-Insider Tipp, in dem wir vor zwei Jahren ordentlich zu Mittag gegessen haben.

Weiter geht es über Petersdorf Richtung Landkirchen. Unterwegs kommen wir noch an einem Spielplatz vorbei. Mittagsschlaf ist auch heute ein Fremdwort… Eine dunkle Wolke vertreibt uns schließlich und lässt uns im Flora-Café in Altjellingsdorf Unterschlupf suchen. Für die Kleine gibt es ein Erdbeer-Sorbet und wir genießen es im Trockenen zu sitzen und den kleinen Regenschauer abzuwarten.

Schließlich fahren wir weiter und kommen kurz vor Burg am Hüpfburgenpark vorbei. Da aber die nächste Wolke im Anmarsch ist sehen wir zu, dass wir weiter kommen. Zum Glück ist der Park noch länger dort… Wir kommen bestimmt noch mal wieder.

Kaum sind wir zurück am Campingplatz, haben wir gerade noch Zeit die Fahrräder abzustellen und den Fahrradanhänger wieder im Auto zu verstauen (im Vorzelt nimmt der zu viel Platz weg) bevor ein kräftiger Regenschauer nieder geht! Glück muss man haben…

Inzwischen verstehe ich, warum so viele Camper nach Italien fahren zum Urlaub machen. Das Wetter ist einfach beständiger! Bei warmen Temperaturen kann man dort auch baden gehen. Ich als Frostbeule würde in der Ostsee jetzt nicht unbedingt baden gehen… Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass es hier wenigstens noch mal reicht zum Sonnenbaden!

 

Tag 4

Fressen und gefressen werden

Heute morgen bin ich Zeuge eines Naturschauspiels geworden. Möwen sind ja größer als ich dachte. Die sehen aus wie weiße Tauben, sind aber größer und fressen neben Fisch anscheinend auch gerne mal kleine Kaninchen…

Jeder Camper hat bestimmt schon mal Kaninchen auf Campingplätzen gesehen. So habe ich auch hier schon das Ein oder Andere vorbeihoppeln sehen.

Die Möwe hat sich auf das kleine Tier gestürzt und am Nacken gepackt. Erst dachte ich die fliegt weg, aber das Kaninchen war wohl zu schwer… Dann hat sie es geschüttelt! Mama (oder Papa) Kaninchen hat es einmal geschafft das Kleine zu befreien, aber bei seinem Fluchtversuch wurde es erwischt und so lange geschüttelt bis es nur noch gezuckt hat. Und dann hat sich die Möwe das Kaninchen vor den Augen von Mama Kaninchen komplett einverleibt.

So etwas vor dem Frühstück zu beobachten ist nicht gerade Appetit fördernd!

Nach dem ich das Erlebte verdaut habe, radeln wir zum Südstrand und bleiben kurz an den beiden Spielplätzen, die auf unserem Weg liegen, hängen. Der Spielplatz an der Südstrandpromende hat sogar einen Bagger. Leider ist unsere Maus noch zu klein, um damit alleine zurecht zu kommen.

Wir kommen an einem Gemüsehändler vorbei und nehmen uns eine Schale Heidelbeeren mit. Damit machen wir es uns an der 360 Grad Bar gemütlich. Der Name kommt daher, dass man oben auf dem Dach einen Rundumblick genießen kann. Da es uns dort oben zu windig ist, setzen wir uns in eine der vielen Liegestühle am Strand und genießen neben ein paar kühlen Getränken unsere Heidelbeeren und endlich auch mal die Sonne!

Zum Mittagessen siedeln wir ins Restaurant Brandung Südstrand um. Vom ersten Stock aus haben wir einen schönen Blick über die Promenade bis zum Meer. Wir müssen ziemlich lange warten, bis wir endlich bedient werden. Wir bestellen Burger und Kartoffelschnitten. Die Portionen sind groß und die Burger lecker, aber erst nachdem wir einmal tauschen mussten… Die Zuordnung war verkehrt!

Fazit Restaurant Brandung Südstrand:
Die Bedienung ist zwar langsam, aber freundlich und wegen den Burgern würde ich nochmal wieder kommen.

Wir fahren zurück zum Campingplatz und holen Strandsachen. Dann machen wir es uns mit Schaufel und Eimer am Strand gemütlich und beobachten andere Familien beim Baden (bibber/frier) und Sandburgenbauen.

Zurück am Wohnwagen fliegt eine Möwe mit einer Packung Käse an uns vorbei. Die Nachbarin rennt hinterher. Mit Hilfe weiterer Camper kann der Käse vor der gefräßigen Möwe gerettet werden! So langsam werden mir Möwen unsympathisch…

 

Tag 5

Hüpfburgenpark und Puttgarden

Unglaublich aber wahr, die Sonne scheint! Und der Wind hat nachgelassen! Wir schnappen uns unsere Fahrräder und fahren zum Hüpfburgenpark.

Kinder ab einem Jahr zahlen 7 Euro, Erwachsene 3 Euro. Es gibt sieben verschiedene Hüpfburgen und einen Kleinkindbereich. Außerdem einen kleinen Imbiss und in der Mitte des Platzes gibt es einen zum Teil überdachten Sitzbereich. Die meisten Hüpfburgen sind für Kinder ab sechs Jahre. Eigentlich sollen Erwachsene nicht mit drauf, aber unser Kind traut sich nicht alleine… Andere Eltern gehen auch unterstützend mit und die beiden Security-Männer sehen großzügig drüber weg. Bis zum 7. September ist der Hüpfburgenpark noch zwischen Burg und Landkirchen zu Gast.

Nachdem unsere Tochter ausgiebig gehüpft ist, fahren wir weiter nach Gammendorf zum Niobe Denkmal. Unterwegs schläft sie erschöpft ein. Wer hätte gedacht, dass sie noch einmal Mittagsschlaf macht?

Acht Kilometer vor der Küste ist 1932 das Segelschulschiff NIOBE verunglückt. In Gedenken an die 69 ums Leben gekommenen Offiziere und Mannschaften steht der Gedenkstein dort. Der Ausblick ist wunderschön und es ist sehr ruhig.

Auf dem Deich fahren wir weiter durch das Naturschutzgebiet Grüner Brink bis Puttgarden.

Im Selbstbedienungs-Restaurant Molenblick essen wir Fisch, während im Hintergrund die Motoren der wartenden LKWs dröhnen. Da wir fast mitten im Hafengebiet sitzen ist es auch kein Wunder, schließlich warten sie hier alle, um auf die Fähre nach Dänemark zu kommen. Trotzdem schmeckt der Fisch hier sehr gut, auch wenn das Lokal eher an eine Kantine erinnert.

Wir laufen einmal über die hölzerne Fußgängerbrücke und beobachten die wartenden Autos, bevor wir auf direktem Weg zurück zum Campingplatz fahren und die warme Abendsonne genießen.

 

Tag 6

360 Grad Bar und endlich grillen

Wir lassen den Tag gemütlich beginnen und genießen die Sonne, die warmen Temperaturen und die Ruhe auf dem Campingplatz. Bis auf ein laues Lüftchen ist es windstill. Das Wetter ist perfekt für einen Strandtag!

Wir fahren erneut zur 360 Grad Bar und lümmeln uns in die Strandliegen. Beim Obst- und Gemüsehändler holen wir für die Kleine ein Stück Melone, die sie erstmal genüsslich verdrückt. Währenddessen beobachten wir, mit einem kühlen Getränk bewaffnet, die Leute am Strand und stellen fest, dass man eigentlich nicht weit fahren oder sogar fliegen muss um Südseefeeling zu bekommen. Das Problem ist nur das norddeutsche Wetter. Das ist zu unbeständig! Man kann sich einfach nicht drauf verlassen, dass, zumindest wenn man Urlaub hat, die Sonne scheint. Eine Schön-Wetter-Garantie wäre toll! Leider gibt es die (noch) nicht…

Da heute bestes norddeutsches Wetter herrscht, sind alle Urlauber und vermutlich auch ein paar Einheimische am Strand und genießen die Aussicht und das Meer. Der Einzige Unterschied zur Südsee sind die vielen Familien. Dort sind sonst eher Partytouristen und Pärchen in der Überzahl.

Ich habe ja eigentlich gedacht an der Bar kriegen wir keinen freien Platz, aber wir hatten die freie Wahl. Ob andere auch so gedacht haben wie ich und es deswegen fast leer war? Oder kommen die erst zur Kaffeezeit? Da wurde es nämlich etwas voller… Oder schreckt es die Leute eher ab, dass man hier was trinken muss? Vom Preis her kommt man (mit einem Getränk pro Person) günstiger weg als wenn man sich für 9 Euro einen Strandkorb für einen ganzen Tag mietet. Allerdings sind die Strandkörbe fast komplett ausgebucht…

Als wir uns auf den Weg machen wollen nach Burg zum Einkaufen, wir wollen heute Abend endlich mal grillen, laufen uns Nachbarn von zu Hause über den Weg! Die Welt ist so klein! Besonders in den Ferien… Bin ja gespannt, ob wir hier noch mehr Leute treffen, die wir kennen.

 

Tag 7

Hafenfest in Burgstaaken

Letzte Nacht hat es geregnet, jetzt scheint schon wieder die Sonne, aber laut Regen Radar ist der nächste Schauer schon unterwegs.

Wir lassen uns nicht abhalten und fahren mit den Rädern nach Burgstaaken zum Hafenfest. Neben Fressbuden und Kinderkarussell gibt es hier eine Hüpfburg, zwei Bühnen und man kann das Segelschiff ALBATROS besichtigen und sogar mit raus fahren.

Als der angekündigte Regenschauer runter kommt sitzen wir am Hafen in der Haifischbar und beobachten wie die anderen Leute in die Zelte flüchten. Danach suchen wir die Modelleisenbahn. Finden aber nur das Silo Climbing. Ein Silo an dem man bis zu 40 Meter hoch klettern kann. Sogar ein vierjähriges Mädchen ist dort schon bis nach oben geklettert! Immerhin probiert sich unser Kind an der Testwand mit drei Metern Höhe…

Wir finden dann doch noch die Modelleisenbahn und stellen fest, dass die sich noch im Aufbau befindet. Deswegen fehlt wohl auch die Beschilderung…

Also schlendern wir zum Hafenfest dazugehörigem Handwerkermarkt, der auf einer Wiese etwas abseits liegt. Dort gibt es Holzschilder, Schmuck, Honig und Selbstgenähtes. Wirklich interessant finden wir nur die Holzschilder bei denen man das Motiv austauschen kann.

Zurück auf dem Hafenfest probieren wir uns bei der sehr freundlichen Dame des Küstensalamis durch das Sortiment. Schwarzbiersalami, Knoblauchsalami, Rotweinsalami und was es nicht alles gibt! Am Ende nehmen wir eine Knoblauchsalami mit und unsere Maus bekommt noch eine ganze Lümmelsalami geschenkt. Wir bekommen fast nichts davon ab…

Direkt im Anschluss gehen wir in das Fisch-Lädchen zum Mittagessen. Der Laden ist nicht besonders einladend, aber Fisch können sie gut! Und unsere Maus isst ihren kompletten Teller leer. Wieviel Hunger kann so ein kleines Kind eigentlich haben??

Zum Verdauen besichtigen wir endlich das U-Boot mit Museum. Vor zwei Jahren wollten wir dort nicht rein, da wir die Kleine hätten tragen müssen und diesmal konnte und ist sie sogar alleine durch gelaufen. Das Museum ist klein und informativ, mit einem zehnminütigen Film über die letzte Reise des U-Boots. Wir mussten den Film leider abbrechen, da unser Kind den Vortrag gestört hat…

Also rein in den engen Gang des Bootes und die schmalen Kajüten und Torpedorohre für 16 Torpedos bestaunen. Das U-Boot ist für 16 Offiziere ausgelegt, sogar eine kleine Küche gibt es an Bord. Und schaut man durch das Periskop, sieht man tatsächlich die Fehmarnsundbrücke! Ich würde allerdings spätestens nach einem Tag Platzangst in dem Ding kriegen.

Auf dem Rückweg ist unsere Kleine nicht mehr in ihren Fahrradanhänger zu bekommen. Sie will unbedingt laufen! Wir kommen an einem Spielplatz vorbei und sie weigert sich dort wieder wegzugehen, geschweige denn einzusteigen. Sie schmeißt sich auf den Boden und heult. Gut zureden und schimpfen helfen nicht! Könnte am mangelnden Mittagsschlaf liegen, dass sie so unausstehlich ist… Irgendwann steigt sie doch noch ein und wir können endlich zum Campingplatz zurück.

 

Tag 8

Piraten-Nest und Jimi Hendrix‘ Gedenkstein

Burg auf Fehmarn ist DAS Nadelöhr schlechthin. Hier gibt es alles was der Insulaner oder Urlauber braucht, vom Einkaufsladen über Innenstadt bis hin zum Eisladen und Schlechtwetteraktivitäten. Hier spielt sich das komplette Leben ab. Egal wann man hier durch fährt, es ist einfach nur voll. Es wimmelt nur so vor Touristen und die Autos kommen aus allen Richtungen und müssen ständig wegen Fußgängern und Radfahrern bremsen. Da staut es sich dann ständig.

Wir sind auf dem Weg nach Orth zum Piraten-Nest. Die kleinen Dörfer, die wir unterwegs passieren, haben ganz selten mal einen Bäcker, ab und zu ein Hof-Café, aber nie einen Einkaufsladen… Also müssen die Inselbewohner zum Einkaufen auch nach Burg fahren. Ich möchte hier nicht Leben. Ich müsste mich ständig über die vielen Touristen aufregen…

In Lemkenhafen kommen wir am Mühlenmuseum vorbei, bevor wir wieder die Kitesurfer von der überdimensionalen Sitzbank aus beobachten.

Überhaupt gibt es auf der gesamten Insel sehr viele übergroße Bänke von denen aus man die schönen Ausblicke genießen kann. Fehmarn gefällt mir landschaftlich sowieso sehr gut. Hier ist es schön flach, so dass man super mit dem Rad fahren kann und die meisten Straßen haben auch Radwege. Und man kann weit gucken. Wobei der Blick, zumindest im Süden von Fehmarn, häufig am sogenannten „Kleiderbügel“ (der Fehmarnsundbrücke) oder, wie ich spöttisch zu sagen Pflege, an der Skyline von Fehmarn (die hässlichen drei Betonklötze in Burgtiefe auch IFA Hotel genannt) hängen bleibt.

Am Piraten-Nest finden wir auf der Terrasse einen windgeschützten Platz in der Sonne. Ja, die Sonne scheint! Und wir haben das Piraten-Nest für uns!

Achtung Geheimtipp: Samstagmittag gegen 14 Uhr ist im Piraten-Nest in Orth nix los! Erst zum Nachmittag wird es voller.

Orth an sich ist eher ein verschlafener Hafen mit Kopfsteinpflaster, unnützen Bahnschienen und wenigen Cafés.

Wir wollen weiter, aber unser Kind will lieber fliegen. In einem dieser Spielgeräte wo man Geld einschmeißen muss… Und sie weiß mit ihren zweieinhalb Jahren schon ganz genau WO das Geld und DAS da Geld reingehört! Da wir ihr den Flug nicht bezahlen wollen, will sie jetzt lieber laufen, anstatt in ihrem Anhänger sanft geschaukelt zu werden. Irgendwann kriegen wir sie doch noch überredet einzusteigen.

Auf dem Weg zum Jimi Hendrix‘ Gedenkstein, fahren wir am Flügger Leuchtturm vorbei. Hätten wir nicht gerade Mittag gegessen, hätten wir hier schön an einem der vielen schattigen Plätzchen Kaffee trinken und Kuchen essen können. Auch ein kleines Klettergerät für Kinder gibt es hier.

Mausi jammert so lange, bis wir nachgeben und sie es ausprobieren kann. Ich hab ja die Befürchtung dass sie dann nicht wieder einsteigt, weil sie eben schon lieber gelaufen ist… Und was soll ich sagen? Ja, sie weigert sich und macht Geschrei. Mit ein wenig Kraftaufwand verfrachten wir sie schließlich wieder in den Anhänger. Wir brauchen jetzt immerhin keine Klingel mehr. Man hört uns schon von weitem!

Das Geschrei wird noch lauter, als wir einfach am nächsten tollen Spielplatz vorbei fahren. Aber wir wollen endlich zum Jimi Hendrix‘ Gedenkstein! Ein Granitfels mitten in der Landschaft zum Andenken an das Love and Peace Festival von 1970 und Jimi Hendrix‘ letzten Festival Auftritt, mit einer herausgearbeiteten Gitarre. Ziemlich cool!

Als wir von dort weiter fahren wird es ganz still im Anhänger… Aha, war wohl auch müde die Kleine, denn sie schläft!

In Albertsdorf wird sie wieder wach und wir halten am dortigen Hof Café und essen leckeren selbstgebackenen Kuchen.

Unter der Fehmarnsundbrücke hindurch fahren wir AUF dem Landschaftsschutzdeich nach Burgstaaken. Das ist hier ja auch ziemlich cool, dass man AUF dem Deich fahren und dabei den tollen Blick genießen kann. An der Nordsee sieht man ja meistens nichts, weil der Radweg hinter dem Deich entlang geht.

In Burgstaaken halten wir nochmal beim Kinderkarussell und essen Fischbrötchen. Hätten wir das Abendessen auch gleich erledigt. Und wieder gibt es Geschrei beim Einsteigen in den Fahrradanhänger, obwohl sie mir versprochen hat, nach der Fahrt im Karussell brav wieder einzusteigen. Kinder versprechen einem auch das Blaue vom Himmel, wenn sie nur ihren Willen bekommen!

Zurück am Campingplatz zeigt unser Tachometer 50 Kilometer an. Wir sind ein wenig stolz auf uns!

 

Tag 9

Strandtag

Ja, ich muss gestehen wir sind Wiederholungstäter. Wenn es uns an einem Ort besonders gut gefallen hat, dann kommen wir wieder. So wie an der 360 Grad Bar am Südstrand. Hier ist es aber auch am Schönsten, mit den Liegestühlen, dem feinen Sand und wir können uns jederzeit kühle Getränke holen. Wenige Meter entfernt gibt es einen Tretbootverleih, mit und ohne Rutsche, sowie die Möglichkeit Stand-Up-Paddeling (SUP) auszuprobieren. Auch eine Toilette ist in der Nähe und was zum Essen gibt es an der Promenade.

Auf dem Weg dorthin müssen wir allerdings nochmal am Südstrandspielplatz anhalten, weil Annabell (die Puppe von unserer Tochter) UN-BE-DINGT rutschen will… Während die Puppe zusammen mit dem Kind rutscht, stellen wir fest, dass der Bagger kaputt ist. Die Schaufel ist an der Schweißnaht abgebrochen. Schade, den findet unsere Tochter sonst auch sehr faszinierend.

Heute ist der bisher wärmste Tag, also lassen wir uns die Sonne auf den Bauch scheinen. (Mir tut auch noch ein wenig der Hintern weh, von unserer langen Radtour gestern.)

Ich glaube unser Kind möchte gerne einmal von der Rutsche eines Tretbootes rutschen. Zumindest zeigt sie immer drauf und sagt „Rutsche“. Aber wenn ich ihr erkläre, dass sie erst schwimmen lernen muss, guckt sie mich nur groß an und sagt „Rutsche“. Heute hat sie aber mal wieder einen NORMALEN Tag und belässt es dabei. Normalerweise ist sie nämlich ein sehr liebes, ziemlich gut erzogenes, zurückhaltendes und pflegeleichtes Kind. Aber wehe sie ist müde oder will jetzt unbedingt spielen. Dann wird sie ungemütlich und kennt kein Erbarmen. Intelligente Ratschläge wie: „ich verstehe ja das du wütend bist, weil…“ fruchten bei ihr dann gar nicht. Schließlich will sie jetzt da spielen. Punkt.

Es ist rappelvoll am Südstrand. Voller als das letzte Mal. Auch unser Campingplatz ist voller geworden. Scheint so als wären jetzt überall Ferien. Morgens wird ein Platz frei, abends steht schon wieder ein Neuer dort. Das finde ich hier übrigens besonders toll, dass Zelt, Wohnmobile und Wohnwagen bunt gemischt stehen und nicht getrennt, wie auf vielen Campingplätzen.

Wir treffen am Strand unsere Nachbarn von zu Hause wieder. Deren große Tochter probiert sich am SUP und macht dabei eine gute Figur. Die vier machen Urlaub auf dem Bauernhof und ich finde die Idee ziemlich spannend das auch mal auszuprobieren. Gerade für Kinder ist es doch toll, den Umgang mit Tieren kennen zu lernen. Manche bieten extra einen Stellplatz für Wohnwagen oder Wohnmobil an…

Da wir mittags nur ein Fischbrötchen gegessen haben, beschließen wir im Restaurant Bernstein am Campingplatz zu essen. Hier gibt es Süßkartoffelpommes mit Aioli. Sehr zu empfehlen! Himmlisch lecker! Aber auch das Schnitzel und das Kalbsragout mit Gemüse schmecken uns sehr gut.

Ich habe mir die Beine verbrannt (selber Schuld, wenn man sich nicht eincremt!). Naja, kleine Erinnerung an den schönen Faulenzertag, morgen soll es schließlich wieder regnen…

 

Tag 10

Meereszentrum Fehmarn

Auf dem Campingplatz ist heute das Kasperletheater zu Besuch. Vorab wird per Lautsprecherdurchsage kräftig Werbung gemacht. Unsere Tochter ist ganz verschreckt und will eigentlich nicht hin. Aber weil Mama und Papa auch mitkommen, geht sie dann doch. Das Animationszelt ist schon gut besucht und wir setzen uns in die letzte Reihe auf einen Tisch. Immerhin haben wir von dort den besten Blick. Weil immer mehr Kinder mit ihren Eltern ins Zelt strömen, werden noch Matten für die Kleinen vor die erste Stuhlreihe gelegt.

Leider ist die Lautstärke von dem Kasperle und seinen Gefährten teilweise extrem laut und tut in den Ohren weh. Auch die Kinder die immer wieder lautstark mitmachen, lassen die Ohren klingeln, so dass schon nach wenigen Minuten die ersten Kinder das Zelt weinend verlassen. Auch unsere Maus ist nicht so begeistert, will aber doch wissen wie die Geschichte ausgeht. Und zum Schluss dürfen alle Kinder dem Kasperle noch die Hand geben. Auch unser Kind traut sich an der Hand vom Papa…

Weil für heute Mittag Regen angesagt ist, bewegen wir zum ersten Mal seitdem wir hier sind, das Auto und fahren zum Meereszentrum in Burg. Mitten durch den immerwährenden Stau…

Wir zahlen 11 Euro Eintritt pro Erwachsenem, die Kleine ist noch kostenfrei. Und dann erleben wir im größten tropischen Aquarium Deutschlands Haie, Rochen, tropische Fische und Korallen fast hautnah.

Unser Kind ist so begeistert, dass sie sich dazu hinreißen lässt aus ihrem Buggy auszusteigen und sich direkt vor jedes einzelne Aquarium stellt um sich die faszinierende Unterwasserwelt aus nächster Nähe anzuschauen.

Achtung Bilderflut! Danke an das Meereszentrum Fehmarn für die Genehmigung zur Veröffentlichung.

Zudem gibt es überall kindgerechte Informationen. Nach etwa zwei Stunden sind wir durch das Aquarium durch und haben Hunger.

Wir fahren zum Italiener in der Innenstadt. Don Camillo e Peppone hat ein sehr freundliches, helles und modernes Ambiente. Es ist brechend voll und wir haben Glück, dass wir den letzten Tisch ergattern können.

Vor dem Restaurant steht ein kleines Karussell mit Pferden. Jedes Mal wenn wir in Burg waren wollte die Kleine damit fahren und heute hat sie endlich die Möglichkeit. Sie freut sich wie ein Schneekönig, als sie endlich auf dem blauen Pony sitzt.

Den Nachmittag verbringen wir gemütlich im Vorzelt und beobachten den Regen. Hoffentlich hört er noch wieder auf, damit wir das Zelt halbwegs trocken zusammen legen können. Morgen geht es nämlich weiter. Nach Bremerhaven. Campingplatz Wremer Tief.

 

Tag 11

Wir brechen ab

Das Kind hat abends Fieber bekommen und das Wetter soll die nächsten Tage auch nicht wirklich besser werden. Also beschließen wir nicht nach Bremerhaven zu fahren, sondern nach Hause. Da kann sie sich besser erholen, auch wenn sie erstmal die Fahrt überstehen muss.

Als wir abends noch das Vorzelt abbauen (es hat aufgehört zu regnen), stehen auf einmal Bekannte vor uns. Die beiden sind heute erst angekommen und drehen gerade eine Runde über den Campingplatz. Die Welt ist mal wieder ein bisschen kleiner geworden. Die beiden interessieren sich sehr für unser Luftvorzelt und erleben den schnellen Abbau live mit und sind total begeistert.

Die Nacht ist unruhig, da unser Kind irgendwann zu uns umsiedelt. Wir haben zwar eine große Liegewiese, aber wenn man ständig von den Händen angetatscht oder von den Füßen gepiekt wird, ist das kein erholsamer Schlaf…

Trotzdem schaffen wir es pünktlich um 11 Uhr vom Hof zu rollen. Der direkte Weg zur Fehmarnsundbrücke ist gesperrt und wir fahren einen Umweg über schmale holprige Feldwege. Hinter der Brücke tanken wir und als ich nochmal in den Wohnwagen steige, stelle ich fest, dass das Lederband mit dem die Schiebetür vom „Kinderzimmer“ befestigt wird, gerissen ist. Mit der Schiebetür haben wir sowieso schon so einigen Ärger gehabt. An einer Stelle ist der Fußboden verkratzt, weil sich eine Tür losgerissen hatte und dann während der Fahrt hin und hergeschaukelt war. Wir bändigen die Tür notdürftig mit Klebeband.

Bei Bad Schwartau stehen wir kurz im Stau, weil es einen Unfall mit einem Wohnwagen gab. Hinten links eingedellt und aufgerissen. Ich warte eigentlich ständig darauf, dass uns mal jemand hinten rein fährt wenn wir bremsen müssen. Ich sehe als Beifahrer im Rückspiegel ja auch nicht wer, was und ob sich jemand hinter uns befindet.

Kurz vor Lübeck fahren wir in den nächsten Stau. Der Zeitverlust soll angeblich nicht so hoch sein und die Ausfahrt zur Umleitung ist auch voll, also bleiben wir auf der Autobahn. An der Raststätte Buddikate machen wir Pause und essen bei dem großen gelben M. Die Toiletten kann ich hier nicht empfehlen, obwohl sie von Sanifair betrieben werden. Aber es stinkt, ist schmutzig und die Mülleimer quellen über…

Als wir weiter fahren, hat sich der Stau aufgelöst. Jippie! Aber der nächste Stau lässt nicht lange auf sich warten und diesmal folgen wir der Umleitung quer durch Hamburg.

Kurz vor zu Hause verzögert sich die Weiterfahrt noch einmal. Es hat einen Verkehrsunfall mit Blechschaden gegeben. Das Fahrzeug steht quer auf der Fahrbahn, so dass wir mit unserem Gespann nicht dran vorbei kommen. Unfreiwillig in erster Reihe stehend, bekommen wir so die Ankunft der Polizei und des Abschleppwagens mit. Unser Kind „kommentiert“ die gesamte Zeit, was da passiert. Außer als der Abschleppwagen das kaputte Auto anhebt, da ist sie ganz still, weil es spannend ist zu beobachten…

Das ganze dauert eine knappe Stunde! Wir sind froh, als wir endlich heil und halbwegs gesund zu Hause ankommen. Die Kleine hat sich gut gehalten und das Fieber geht auch zurück.

 

3 Tage Camping bei Hamburg

Tag 1

Radtour an der Elbe entlang

In der Nacht ist es windstill, aber zum Morgen frischt der Wind wieder auf. Wir schnappen uns dennoch unsere Fahrräder und radeln mit Rückenwind über die Elbe.

Hinter Geesthacht geht es an einem Hochseilgarten vorbei in den Wald. Rauf und runter, über Stock und Stein. Immer an der Elbe entlang. Teilweise hätte wir besser ein Mountainbike gebraucht…

In Lauenburg essen wir mit Blick auf die Elbe in der Schifferbörse zu Mittag. Für Kinder gibt es Pommes (was sonst) und Fischstäbchen oder Chicken Nuggets. Lauenburg hat eine schöne Altstadt, direkt am Wasser gelegen.

Wir überqueren erneut die Elbe und radeln wieder zurück. Diesmal gegen den Wind, aber mit unseren eBikes ist es ganz angenehm. In Artlenburg ist Hafenfest und wir schauen mal kurz vorbei und bestaunen die vielen Drachen.

Da unser Mäuschen nicht schlafen will und wir vor Stove noch einem Spielplatz finden, halten wir an und spielen noch ein bisschen. Kurz vor dem Campingplatz klappen bei ihr dann doch noch die Augen zu…

Insgesamt sind wir 50 Kilometer gefahren. Das ist mit die weiteste Strecke die wir bisher zurückgelegt haben.

 

Tag 2

Letzter Urlaubstag: grillen und chillen

Nach dem Frühstück fahren wir zum nahe gelegenen Einkaufsladen und kaufen Fleisch und andere Zutaten fürs Grillen ein. Meine Eltern haben sich zum Mittagessen angekündigt. Bei dem schönen Wetter kommen sie mit dem Motorrad.

Eigentlich wollte ich einen Tomaten-Mozzarella-Salat machen, stelle aber NACH dem einkaufen fest, dass unsere Tomaten nicht mehr gut sind… Also stiefeln Mutti und ich über den Deich zum Einkaufsladen am Campingplatz. Der hat schon Mittagspause. Aber es gibt einen Strandimbiss, dort holen wir zwei kleine Salate weg.

Wir essen Lammlachs. Das haben wir uns bei den Nachbarn aus Kühlungsborn abgeguckt. Schmeckt lecker, obwohl mir das Steakfleisch immer noch besser schmeckt…

Nach dem Kaffee verlassen uns meine Eltern wieder und wir genießen einfach nur den Ausblick. Heute sind so einige Schiffe, Boote und Jet-Skis unterwegs.

Am späten Nachmittag drehen wir noch eine Runde über den Spielplatz und gönnen uns ein Eis. Auf dem ‚großen‘ Campingplatz gibt es einen See, den wir uns mal anschauen wollen. Bei dem Anblick sind wir dann aber doch froh an der Elbe zu stehen. Dort ist einfach mehr los…

 

Tag 3

Heimfahrt und Fazit

Nachdem wir eine mückenfreie Nacht verbracht haben (wir mussten spätabends flüchten, da die Mücken drohten uns aufzufressen), können wir am Abreisetag ausschlafen da wir am Stover Strand erst um 13 Uhr den Platz verlassen haben müssen.

Wir genießen ein letztes Mal das Frühstück mit Blick auf die Elbe und die vorbei ziehenden Schiffe. Unser zweiwöchiger Urlaub neigt sich dem Ende entgegen und wir könnten noch länger bleiben oder gerne auch weiter ziehen. Es hat so viel Spaß gemacht! Wir haben so viel Neues gesehen, neue Leute kennen gelernt und das Wetter war durchgehend schön.

Gut, es gab ein bisschen Regen und eine stürmische Nacht, aber ansonsten viel Sonne und angenehme Temperaturen. Zum Urlaubsende kommt jetzt sogar der Sommer. Da können wir direkt zu Hause weiter urlauben (allerdings kochen wir dann selber…).

Apropos Essen, wir hatten immer Glück mit unser Wahl der Restaurants. Es war immer lecker und die Bedienungen freundlich. Ich kann mich zumindest nur positiv erinnern. Mein absolutes Restaurant-Highlight war das Nautilus in Putbus auf Rügen! Extrem coole Unterwasserwelt Atmosphäre und das Essen war auch verdammt lecker!

Wer natürlich günstig reisen will kocht selber. Da wir Mittags aber zum Einen selten am Wohnwagen waren und zum Anderen Urlaub für uns nur dann ist, wenn wir nicht selber kochen müssen, werden wir uns auch weiterhin gerne an einen gemachten Tisch setzen.

Ich kann mich gar nicht entscheiden welcher der beste Spielplatz war!? Die hatten alle für jeden Jahrgang etwas… Laut unserer Tochter war der in Kühlungsborn am Besten. Kurzer Weg, Wippe, Nestschaukel, Rutsche und davon gleich zwei!

Der schönste Campingplatz? Wir würden nochmal zu dem Ostseecamp Zierow bei Wismar fahren, wo wir die erste Nacht verbracht haben. Dort gab es Blick aufs Meer, tolle Waschhäuser, für die Kinder zwei Spielplätze und wir hatten keine Zeit dort die Gegend zu erkunden…!

Wir sind wieder zu Hause! Das Schöne an zu Hause ist ja, dass die Wege zum Waschhaus nicht mehr so weit sind und man den Spielplatz überblicken kann. Nachteil ist, dass der Weg nach draußen länger ist und wir erstmal den Rasen mähen dürfen!

 

4 Tage Camping bei Kühlungsborn

Tag 1

Radtour nach Kühlungsborn

Endlich können wir unsere Fahrräder nutzen! Wir hatten gehofft die Räder auch auf Rügen nutzen zu können, aber da wir dort so weit ab vom Schuss waren, haben wir sie noch nicht mal vom Fahrradträger runtergeholt!

Aber jetzt! Die Landschaft ist hier hügelig, aber mit unseren eBikes ist es als würde man die meiste Zeit auf dem platten Land unterwegs sein. Um weitere Strecken mit dem Kinderanhänger fahren zu können ist so ein eBike echt von Vorteil!

Wir starten am Campingplatz und hoffen einen ‚Hinterausgang‘ zu finden, landen aber erstmal auf einem Wanderweg der durch unwegsames Gestrüpp führt, ehe wir den Weg zur Straße finden. Unterwegs ist der Radweg auf eigene Gefahr zu nutzen, da der Weg unterspült wurde.

Ohne weitere Probleme landen wir in Kühlungsborn an der Promenade. Am Rand steht ein verlassenes Schwimmbad und ein Café. Ein Lost Place mitten in der Stadt… Wir stoppen kurz, da es hier einen Spielplatz gibt und die kleine Maus toben möchte.

Dann geht es weiter die Promenade entlang, vorbei an vielen in der Bäderarchitektur gebauten Hotels und Villen. Am nächsten großen Spielplatz halten wir erneut an und setzen uns draußen in die Sonne um unsere Kleine beim rutschen, wippen und ausprobieren zu beobachten. Wir essen eine Kleinigkeit und fahren dann weiter. Am Yachthafen vorbei Richtung Wittenbeck.

Wir kommen an einer Wiese mit Kühen vorbei. Ich muhe freundlich, aber die Kälber nehmen reiß aus. Haben vermutlich Angst vor einer fahrradfahrenden Kuh mit Helm…

Wir müssen über einen unbeschrankten Bahnübergang und sehen tatsächliche die Mecklenburgische Bäderbahn Molli an uns vorbei fahren. Wenn wir schon nicht den Rasenden Roland auf Rügen gesehen haben, dann wenigstens die Molli von Kühlungsborn.

Weiter geht es zum Leuchtturm Buk in Bastorf. Hier gibt es Kaffee und Kuchen für uns und Himbeeren fürs Kind. Aber leider keinen Spielplatz…

Der Rückweg zum Campingplatz ist, wie gesagt, hügelig und ich komme mit meinem Fahrrad auf 48 km/h!!! Wir haben neue Nachbarn und kommen sofort ins Gespräch, zumal die beiden eine dreijährige Tochter haben.

 

Tag 2

Radtour nach Rerik

Unser vom Campingplatz zur Verfügung gestelltes Datenvolumen von 500 MegaByte haben wir innerhalb von 24 Stunden verbraucht und wir kaufen nochmal 1 GigaByte für 5 Euro nach.

Heute fahren wir mit den Fahrrädern nach Rerik. Die Sonne scheint, es herrschen angenehme 18 Grad. Genau richtig zum Radfahren.

Gleich um die Ecke vom Campingplatz sind die Dolmen von Meschendorf. Ein Großsteingrab aus der Jungsteinzeit.

Als wir weiter wollen, will unser Kind lieber laufen als in den Anhänger. Zum Glück kann man sie mit Spielplätzen überreden doch einzusteigen. Schließlich kommt man ja viel schneller hin…

In Rerik gibt es tatsächlich einen sehr großen Spielplatz auf dem wir erstmal ausgiebig toben. Am Hafen von Rerik kehren wir bei Captain Flints und seiner Crew ein. Die Schatzkarte (Speisekarte) ist in Piratensprache geschrieben und auch der Kellner passt super ins Ambiente!

Wir essen Fisch, da wir heute abend grillen wollen und dann lieber Fleisch verzehren.

Nach dem Mittagessen fahren wir zum Hof-Markt Gutshof in Bastorf und genießen Kuchen und Saft. Unsere Tochter hat unterwegs geschlafen und ist nun wieder hungrig…

Die Abfahrt zum Campingplatz schaffe ich heute mit 52 km/h! Es wäre vermutlich noch schneller gegangen, wenn ich nicht hätte bremsen müssen, weil ein Auto von vorne kommt.

Abends gehe ich mit unserer Tochter zum Strand runter. Buddeln. Hat sie sich gewünscht. Den Papa schicken wir einkaufen, da uns noch einiges zum grillen fehlt und wir die Nachbarn eingeladen haben.

 

Tag 3

Strandtag in Kühlungsborn

Wir lassen uns Zeit mit frühstücken und genießen die Ruhe des Campingplatzes. Die Kleine puzzelt ein Puzzle von der Nachbarstochter.

Gegen Mittag fahren wir mit den Fahrrädern nach Kühlungsborn an den Strand. Auf dem Weg dorthin kommen wir wieder an der unterspülten Stelle und dem Spielplatz vorbei. Wir müssen anhalten, da unsere Tochter unbedingt rutschen möchte.

Danach suchen wir uns ein nettes Lokal. Die Beachmurmel. Das Essen schmeckt mal wieder super. Ich finde es nur ein wenig schade, dass es für Kinder immer dasselbe zu essen gibt. Spaghetti Bolognese, Chicken Nuggets und immer wieder Pommes. Unser Kind ist bestimmt nicht das Einzige welches gerne Gemüse isst!

Wir schlagen unsere Strandmuschel am Strand auf. Während unsere Maus buddelt finde ich einen Hühnergott und zweifarbige Muscheln.

Irgendwann ist Mausi hundemüde und macht nur noch faxen und ärgert uns. Als es reicht, packen wir zusammen und fahren zurück zum Campingplatz. Ich habe heute die Ehre den Kinderanhänger zu ziehen und habe das Gefühl, trotz eBikes, es geht fast nur bergauf! Unser Kind schnorchelt währenddessen friedlich…

Am Campingplatz beobachten wir die schwarzen Wolken die immer näher kommen und vom drohenden Unwetter zeugen.

Hoffentlich ist das Zelt bis morgen wieder trocken, zum einpacken…

 

Tag 4

Stürmische Nacht und entspannte Ankunft am Stover Strand

Was für ein Abend! Nach dem Unwetter kam der Sturm und da wir die Andruckstangen nicht eingebaut hatten (das Wetter ist ja schön!) fliegt uns bald das halbe Zelt um die Ohren!

Wir hatten nach dem Regenguss die Nachbarn zu uns ins warm beheizte Zelt eingeladen. Zum Glück haben die beiden noch ein paar stabile Heringe für uns. Unsere liegen nämlich, zusammen mit den Sturmbändern, UNTER dem Bett unserer Tochter, die schon längst im Bett liegt. Eine Andruckstange können wir dann doch noch einbauen, da die AUF dem Hochbett liegt.

Hoffentlich hält unser Zelt die Nacht durch. Bei anderen Nachbarn hat sich das Vorzelt losgerissen beziehungsweise die Markise überschlagen.

Ich schlafe schlecht, weil ich die ganze Zeit die Vorstellung habe, dass das Vorzelt beim Abbau davonfliegt oder vorher schon abreißt. Aber unser Zelt hält und ist sogar trocken! Auch der Abbau klappt reibungslos.

Wir sind an unserem letzten Urlaubsziel angekommen. Stover Strand in Drage bei Hamburg. Das Kind verschläft mal wieder die Ankunft. Wir stehen in erster Reihe hinterm Deich mit Blick auf den Sportboothafen. Es ist windig.

Das Waschhaus hat zwei Toiletten und zwei Duschen. Für mehr Waschplätze muss man einmal über den Deich rüber. Auch der Spielplatz ist ‚auf der anderen Seite‘.

Da wir nur drei Tage bleiben verzichten wir darauf das Vorzelt wieder aufzubauen. Da der Freund der eigentlich mit uns hier ein paar schöne Tage verbringen wollte abgesagt hat, benötigen wir den extra Platz auch nicht. Sollte sich der Wind legen und die Sonne sich doch noch blicken lassen, können wir das Zelt immer noch aufbauen.

 

Campingurlaub Rügen

Die Vorfreude auf Rügen wächst

Die letzten Maschinen Wäsche werden gerade gewaschen, müssen noch gebügelt und der Wohnwagen gepackt werden, denn der Urlaub nach Rügen steht kurz bevor.

Auch die Ausflugsplanung ist im vollen Gange. Extra für den Urlaub habe ich mir den Marco Polo Reiseführer gekauft. Ich liebe diese kleinen handlichen mit Insider-Tipps und Entdeckertouren gespickten Reiseführer. Meine Sammlung wächst stetig…

Da ich noch nie auf Rügen war, gibt es so einiges was ich mir auf jeden Fall angucken möchte:

Mir kommen gerade Bedenken, ob wir das alles in einer Woche schaffen… Und das ist ja nur das, was ICH gerne sehen und machen möchte! Außerdem gibt es auch für Kinder noch so einiges zu entdecken, wie zum Beispiel Karls Erlebnisdorf oder für Schlechtwettertage den Indoorspielpark oder man kann einen Bauernhof erleben…

Ui ui ui, ich glaube wir müssen entweder nochmal nach Rügen oder den Urlaub verlängern!

 

Tag 1

Rügen, wir kommen

Der Wohnwagen ist gepackt, nach dem Mittagessen geht es los. Ab nach Rügen! Oder vielleicht doch erst nochmal nach Hause zurück? Nach 10 Minuten stellen wir fest, dass wir die Wickeltasche vergessen haben…

Anlauf Nummer zwei klappt dann reibungslos. Bis Hamburg, da ist Stau und stockender Verkehr. Auch die Umleitung ist voll. Wir beschließen bis Wismar zu fahren und auf dem Ostsee Campingplatz in Zierow zu übernachten.

Hinter Lübeck legen wir eine Kaffeepause ein. Die Kleine hat unterwegs geschlafen und braucht genauso wie wir eine kurze Tobepause.

Der Platz ist sehr schön und liegt fast direkt am Wasser. Nur getrennt durch einen Zaun und Rasen. Den Strand sieht man nur in der Ferne, da der Campingplatz etwas erhöht liegt. Auch das Waschhaus ist super. Riesig, sauber und sogar mit Fön ausgestattet. Also wenn Banzelvitz nicht mindestens genauso ist, will ich wieder zurück.

Das Kind und ich lassen den Papa den Wohnwagen ausrichten und verkrümeln uns auf einen von zwei Spielplätzen. Hier kann sie nach Herzenslust rutschen und toben. Leider hat sie nicht genug getobt, da es abends schwierig ist, sie ins Bett zu bekommen. Hoffentlich schläft sie bald und gut!

 

Tag 2

Ruhe und Natur

Nach dem Frühstück drehen wir noch eine Runde über den Spielplatz, bevor wir uns langsam auf den Weg nach Rügen zum Campingplatz Banzelvitzer Berge machen.

Unterwegs wird es spannend, als wir merken, dass uns der Diesel ausgeht. Laut Navi ist die nächste Tankstelle 24km weit weg, zum Glück gibt es Google Maps: hier ist die nächste Tankstelle in 13km Entfernung. Da wir mit unserem Gespann etwa 10 Liter auf 100km schlucken, wird es eng! Die Nerven liegen blank, aber es klappt.

Daraufhin suchen wir uns erst mal ein Lokal, wo wir was essen können. Bei Stralsund finden wir einen netten Griechen, wo wir draußen sitzen und essen können. Für die Kleine gibt es ein wackeliges Schaukelgerüst zum Spielen.

Über die Rügenbrücke gelangen wir schließlich auf die Insel und wundern uns warum der Campingplatz das Wort ‚Berg‘ in seinem Namen hat, die Landschaft ist hügelig aber nicht bergig… Richtung Rappin wird die Straße dann ziemlich ungemütlich, bevor sie in Kopfsteinpflaster und anschließend in einen Feldweg übergeht. Man hat das Gefühl, nicht mehr auf dem richtigen Weg zu sein, aber der Campingplatz wird weiter ausgeschildert. Schließlich geht es einen bewaldeten Berg hinauf. Oben angekommen befindet sich tatsächlich der Campingplatz.

Bei angenehmen 18 Grad richten wir den Wohnwagen aus und bauen auch das Vorzelt auf. Kurz darauf treffen auch unsere Freunde ein und beziehen ihr Domizil. Klein, fein und gemütlich! Wir wollen endlich zum Strand und machen uns auf den steilen Weg. Der Strand ist ein schmaler Streifen Sand und ganz viel Wiese! Insgesamt ist man hier richtig, wenn man Natur und Erholung sucht. Einen Einkaufsladen oder Unterhaltungsmöglichkeiten sucht man hier vergebens!

Zum Abendessen treffen wir uns alle bei uns im Vorzelt. Wir schaffen es mit unserem Heizlüfter auf angenehme 21 Grad! Wir bleiben länger als geplant sitzen und sogar unser Kleinchen freut sich, dass sie noch bespaßt wird.

 

Tag 3

Baumwipfelpfad und Binz

Nach dem Frühstück, spielen wir alle (auch die Erwachsenen) auf dem Spielplatz, da es hier einen Balancierpfad gibt…

Danach quetschen wir uns zusammen ins Auto und fahren nach Binz. Unterwegs halten wir am Naturerbe Zentrum an und besteigen den Baumwipfelpfad. Auf dem 1.250 Meter langen Pfad durch die Baumkronen können wir bequem den Kinderbuggy schieben. Der Weg ist breit und wir kollidieren auch nicht mit entgegenkommenden Kinderwagen. Es gibt verschiedene Stationen mit Informationen und Erlebnissen. Zwischendurch merkt man, wie das gesamte Konstrukt schwankt. Auf dem ‚Adlerhorst‘, der 40 Meter hohe Aussichtsturm, haben wir einen fantastischen Blick über Rügen.

Wieder auf festem Boden fahren wir weiter nach Binz. Wir haben Hunger und finden im Strandcafé Binz für jeden Geschmack etwas. Danach bummeln wir an der Strandpromenade entlang. Die Läden sind teuer, aber hübsch. Auf dem Rückweg laufen wir am Strand entlang. Vorne am Wasser kann man auch mit dem Buggy schieben, da hier der Sand fester ist. Meine Freundin ist auf der Suche nach Bernstein und findet tatsächlich einen kleinen Stein.

Da sich der Himmel zuzieht, gehen wir zurück zur Promenade, gönnen uns noch ein Eis und gehen dann einkaufen, da wir vorhaben abends zu grillen. Bei der Wetterlage sind wir in Versuchung das Grillen zu verschieben, aber am Campingplatz angekommen, scheint die Sonne und es ist angenehm warm! Also wird der Grill rausgeholt und der Nudelsalat fix zubereitet. Jetzt lassen wir es uns schmecken.

 

Tag 4

Seebrücke Sellin und Bernsteinsuche

Ich habe schlecht geschlafen und genauso blöd beginnt auch der Morgen. Da wir heute sehr lange geschlafen haben, liegen unsere Brötchen schon im Vorzelt, allerdings nur zwei statt der bestellten fünf. Also dackel ich zur Rezeption und stelle fest, dass unsere Brötchen noch auf uns warten. Auf dem Weg zurück zum Wohnwagen, schaue ich bei unseren Freunden vorbei. Die erklären mir, dass sie in der angeschlossenen Gastronomie ihre Brötchen gekauft haben und für uns zwei mit…

Nach dem Frühstück klettern wir alle ins Auto und fahren nach Sellin. Die Seebrücke anschauen. Um zur Brücke zu gelangen, muss man entweder über die ‚Himmelsleiter‘ hinabsteigen oder einen Weg hinunterlaufen der breit genug für ein Auto ist. Leider war der Fahrstuhl in der Reparatur, somit waren wir gezwungen mit unserem Buggy den Weg zu nehmen.

Da wir erst spät losgefahren sind mussten wir uns ein wenig sputen. Wir haben einen Termin zur Robbenbesichtigung. Also schnell über die Brücke, das schöne Gebäude und die beiden Brautpaare bestaunen, die dort heute geheiratet haben. Weiter zum Ende der Brücke, zur Tauchgondel. Geschlossen wegen Reparaturarbeiten… Auf dem Rückweg noch ein Eis mitgenommen und zurück zum Auto. Den ganzen Weg den Buggy wieder hochschieben…

Wir fahren weiter nach Baabe, von dort aus soll das Schiff in See stechen von dem aus wir Robben besichtigen können. Leider haben wir den Fahrplan falsch gelesen. Es fährt heute kein Boot mehr!

Also drehen wir um und fahren nach Göhren. An der Steilküste soll es Bernstein und Fossile geben. Da wir dort nicht mit dem Buggy am Strand fahren können, beschließen wir uns zu trennen. Unsere Freunde suchen Bernstein und wir schieben über die Wanderwege zum Mönchgut Nordperd. Dort gibt es einen Geocache, den wir mitnehmen. Der Weg geht rauf und runter, über Baumwurzeln und Treppen! Eigentlich anstrengend genug, aber mit Buggy noch mal anstrengender!

Als wir uns schlussendlich wieder am Strand treffen, essen wir noch ein sehr leckeres Eis bevor wir zurück zum Campingplatz fahren.

Wir essen gemeinsam zu Abend und gehen früh ins Bett.

 

Tag 5

Bootstour Kreidefelsen und Kap Arkona

Wir stehen früh auf. Zum einen, weil uns ab 8 Uhr der Strom abgedreht wird und zum anderen, weil wir um 10 Uhr einen Termin für eine Bootstour zu den Kreidefelsen mit Königsstuhl haben.

Wir schaffen es rechtzeitig am Hafen von Sassnitz einzutreffen (das Kind musste im letzten Augenblick noch auslaufen und umgezogen werden). Das Boot fährt aus dem Hafen Richtung Norden, entlang der Kreidefelsen zum Königsstuhl und zurück. Spannend ist es nicht, aber an Deck ist es windig, kühl und wir unterhalten uns nett. Im Schiffsinneren ist es voll von Rentnern und der Altersdurchschnitt wird durch uns locker um zwanzig Jahre gesenkt… Wir probieren eine Sanddornschorle, die genauso muffig schmeckt wie es unter Deck riecht.

Zurück im Hafen fahren wir weiter zum Kap Arkona, parken das Auto in Putgarten und laufen in den Ort zum Restaurant Utspann. Hier ist es sehr gemütlich und urig. An der Decke und Wänden hängen Trensen und Schifferklaviere. Das Essen schmeckt hier super lecker!

Auf dem Weg zu den Leuchttürmen nehmen wir noch einen Geocache mit. Da wir einfach an einem Spielplatz vorbeigelaufen sind, ist unser Kind extrem ungnädig und anstrengend! Geschlafen hat sie unterwegs nicht und früh aufstehen musste sie auch noch! Da es dann auch noch anfängt zu nieseln, verzichten wir darauf einen Blick auf den Siebenschneiderstein zu werfen und laufen am Peilturm vorbei zum Fischerörtchen Vitt.

Dort gibt es frische Erdbeeren und Kaffee. Auch zurück nach Putgarten gehen wir zu Fuß, da wir so schneller als die Kap-Arkona-Bahn sind und am Spielplatz vorbei kommen, wo wir unsere Tochter noch ein wenig spielen lassen, bevor wir zurück zum Campingplatz fahren. Die Kleine schläft unterwegs tief und fest…

Den Abend lassen wir gemütlich ausklingen.

 

Tag 6

Prora, Hochseilgarten und Jagdschloss Granitz

Wir schlafen aus und frühstücken ausgiebig. Als wir los wollen ist die Straße vom Campingplatz weg gesperrt wegen Bauarbeiten und wir müssen eine Umleitung fahren. Auf diesem unbefestigten Schotterweg steht mitten im Nirgendwo eine AMPEL! Weit und breit kein Auto, aber die Ampel ist ROT! Zum Glück funktioniert die Ampel und springt nach kurzer Zeit auf grün.

Wir fahren nach Prora zum Koloss von Prora und laufen einmal um den Mittelteil des KdF-Bad 3 (Kraft durch Freude) herum zum Strand. Ich habe gedacht, dass es hier eine Straße mit Blick zum Meer gibt, aber außer Meer und dahinter Wald gibt es hier nichts zu sehen. Da für uns der Weg durch den weichen Sand mit Kinderwagen zu beschwerlich ist, gehen wir zurück zum Parkplatz wo sich gegenüber ein Hochseilgarten befindet.

Wir hoffen hier einen Spielplatz für unsere Kleine zu finden, stellen aber fest, dass man als Erwachsener auch viel Spaß haben kann. Der Papa und meine beste Freundin trauen sich in die Bäume. Ich kümmere mich währenddessen um unsere Tochter. Ein bisschen balancieren, ein wenig mit meinem Tuch spielen und den beiden beim rumtoben zugucken.

Endlich können wir weiter zum Jagdschloss Granitz. Wir lassen uns mit dem Jagdschlossexpress zum Schloss kutschieren. Das erste was wir dort sehen ist ein Spielplatz! Wir schaukeln eine Runde bevor uns der Hunger in die rückwärtig gelegene Alte Brennerei zieht. Hier essen wir fürstlich zu Mittag. Überhaupt haben wir bisher mit unserem Mittagessen sehr viel Glück und immer gut gegessen.

Nach dem Essen verabschieden sich Papa und Kind zum Spielplatz während sich der Rest von uns die 154 Stufen den Mittelturm des Jagdschlosses hinaufquälen. Der Ausblick ist wunderschön und es weht ein leichtes Lüftchen.

Zurück am Campingplatz erkunden meine Freundin und ich den Erlebnispfad mit Labyrinth. Wir imitieren Tierstimmen, amüsieren uns dabei köstlich und finden im Labyrinth einen Schatz…

Den können wir aber erst morgen abholen, da die Anmeldung schon geschlossen hat.

 

Tag 7

Robbenexpedition und Binz

Wir stehen sehr früh auf, weil wir heute Robben sichten wollen und das Schiff bereits um 9.30 Uhr abfährt. Auf dem Weg zum Hafen kommen wir an der Pirateninsel, dem Indoorspielplatz von Rügen, vorbei. Dort steht ein Haus über Kopf. Schade, dass es nicht regnet, sonst wären wir einen Tag hier her gefahren.

Auf der Robbenfahrt hören wir uns einen interessanten Vortrag über Robben an. Leider haben wir vergessen Bücher für unsere kleine Maus mitzunehmen. Für sie ist der Beitrag noch nicht wirklich von Bedeutung. Zum Glück hilft auch Blubberwasser gegen Langeweile und ein von der Crew mitgebrachtes echtes Robbenfell welches wir anfassen dürfen.

Wir bleiben unter Deck sitzen. Ganz vorne im Bug. Hier gibt es zwei gemütliche Bänke und eine kleine Treppe auf der unsere Kleine hoch und runter turnen kann.

In der Ferne kann man dann nach gut einer Stunde Fahrt ganz klein die Robben erahnen. Dass es an Bord Ferngläser zu leihen gibt ist bei uns nicht angekommen. Man kann sie auch ganz leicht mit den Vögeln verwechseln, aber nur so lange bis selbige davon fliegen…

Nach zweieinhalb Stunden erreichen wir wieder den Hafen und fragen uns was an der Tour jetzt genau den Preis von 22 Euro pro Person rechtfertigt?!

Zum Mittagessen kehren wir im nahe gelegenen U-Boot Restaurant Nautilus ein. Trotz sommerlicher Temperaturen und Sonnenschein sitzen wir drinnen. Das Ambiente ist aber auch zu ubootig und definitiv ein Highlight. Für die kleinen Gäste gibt es eine extra Kinderkarte und Malstifte sowie eine Kindergabel nebst Löffel.

Ausgerechnet hier schmeißt unsere Tochter ihr erstes Glas auf den Boden. Aber Scherben sollen ja Glück bringen…

Und sie hat richtig Glück! Als wir uns nämlich in Binz in der Fußgängerzone in einem Klüngelladen (ich will unbedingt einen Leuchtturm für zu Hause haben) umschauen, räumt sie das halbe Regal leer und wir müssen die zerbrochene Schneekugel kaufen. Zur Belohnung bekommt sie Eimerchen und Schaufel von uns geschenkt…

Mausi ist aber auch die komplette Fußgängerzone barfuß hoch und runter gelaufen. Ich bin ganz stolz auf sie, normalerweise lässt sie sich lieber schieben…

Binz wird im Sommer nicht mein Ziel werden! In mindestens zwei Lokalen werden lecker aussehende Eisbecher angeboten, aber die Eissorten sind alle ausverkauft! Wir finden einen Straßeneisverkäufer bei dem eine Kugel Eis 1,30 Euro kostet!

Zurück auf dem Campingplatz holen wir den Schatz aus dem Labyrinth ab. Eine Ansteckbrosche, ein ‚Diamant‘ und eine Münze.

Ich will Wäsche waschen und habe den Transponder hierfür mit 3 Euro aufgeladen. Leider zeigt er mir null Euro an und die Anmeldung hat auch schon geschlossen… Mir bringen die Scherben kein Glück!

 

Tag 8

Lost Place und Strandtag

Wir schlafen aus und ich schaffe es endlich meine Wäsche zu waschen! Während wir heute am Strand sind kann sie trocknen.

Auf dem Weg dorthin schauen wir uns einen sogenannten Lost Place an. Die Schlossruinen Dwasieden. Zwischen 1873 bis 1877 erbaut, wurde es 1948 durch die sowjetische Besatzung gesprengt. Ruinenreste vorhanden sind auch noch vom 1997 abgebrannten Marstall. Sehr spannend aber auch unheimlich.

Irgendwann fällt unserem mitgereisten Freund auf, dass seine Geldbörse weg ist. Allerdings weiß er nicht, ob er sie unterwegs verloren hat, oder ob er sie gar nicht erst mitgenommen hat… Wir starten eine groß angelegte Suchaktion an den Punkten, wo wir uns die Ruinen näher angeschaut haben, können sie aber nicht finden. Ade Strandtag!

Oder doch nicht? Wir fahren nach Glowe an den Strand, überlassen unseren Freunden unser Auto und machen es uns mit unserer Strandmuschel schon mal gemütlich. Während wir warten, kann unsere Maus ihren neuen Eimer ausprobieren.

Zum Glück liegt die verloren geglaubte Geldbörse in der Ferienhütte. Wir treffen uns im Fischerhus in Strandnähe und essen mal wieder vorzüglich! Dann verbringen wir einen entspannten Nachmittag am Meer und beobachten unsere Kleine beim Wasser holen. Egal ob mit dem Eimer, der Backform oder sogar mit der Schaufel! Sie hat viel Spaß und das ist die Hauptsache!

Auf dem Weg zum Auto kommen wir an einer Eisdiele vorbei. Hier gibt es von allen Eissorten reichlich, also lassen wir uns nieder und genießen das Eis.

Zurück am Campingplatz fällt unseren Freunden auf, dass ihre Handtücher fehlen… Müssen sie wohl an der Eisdiele vergessen haben. Leider haben die schon geschlossen, so dass sie morgen nach der Abreise noch einen kurzen Abstecher machen werden.

 

Tag 9

Tschüss Rügen, hallo Kühlungsborn

Ich bin schon früh wach. An unserem Abreisetag ist es ziemlich stürmisch und die Kiefernadeln die dabei auf unseren Wohnwagen fallen klingen ein bisschen wie Regentropfen. Dabei wollen wir unser Vorzelt doch im Trockenen abbauen!

Nach dem Frühstück lässt sich die Sonne doch noch blicken und wir können alles trocken verstauen. Zum Abschied ist unsere Nachbarin der Meinung, sie müsse mich belehren, dass der Müll doch bitte in die Müllcontainer gehört! Ich hab doch tatsächlich ein Überbleibsel von unserem Müll, anstatt in den offiziellen Müllcontainer, in den nächstgelegenen Mülleimer geworfen…

Schade, dass der gemeinsame Urlaub mit unseren Freunden schon vorbei ist. Es hat sehr viel Spaß gemacht mit den beiden. Da wir viele Gemeinsamkeiten festgestellt haben, war es ein sehr entspannter Urlaub. Wir fahren sehr gerne wieder mit euch in den Urlaub! Und vielen Dank für das Zeigen des Lost Place! Wenn unsere Kleine älter ist, besuche ich mit ihr bestimmt nochmal so einen Ort.

Unsere Kleine ist völlig erschöpft. Wir sind noch nicht mal über die 2830 Meter lange Rügenbrücke drüber, da schläft sie schon wieder. Sie hatte es aber auch nicht leicht mit uns. Mittagsschlaf meist abends auf dem Rückweg und dann nicht ins Bett wollen… Hat ja auch gerade erst geschlafen! Und dann kommen die Eltern mitten in der Nacht an und wollen schon wieder los, was erleben…

Leider gibt es auf der gesamten Autobahnstrecke von Grimmen bis Satow keine Autobahnraststätte. Bei Rostock finden wir einen sehr kinderfreundlichen Griechen. Bevor wir dann weiterfahren stellen wir fest, dass wir vergessen haben die Schubladen im Wohnwagen zu sichern. Die mittlere Küchenschublade liegt mitten im Weg. Lässt sich aber wieder einbauen und auf den ersten Blick ist alles heile geblieben.

Am Campingplatz Ostseecamp Seeblick stehen wir in erster Reihe, am Rande der Steilküste, mit Blick aufs Wasser und den Sonnenuntergang. Der Platz ist riesig, aber wir haben in der Nähe einen Spielplatz und das Waschhaus ist nobel und bietet alles was man braucht. Von Waschmaschine über Trockner bis zum Babywaschplatz.

 

Wochenendcamping in der Wingst

Kurz vor Ostern hatten meine Eltern angefragt, ob wir nicht mal wieder zusammen für ein paar Tage mit den Wohnwagen losziehen wollen. Nicht zu weit weg, schließlich wollen wir die paar Tage nicht auf der Autobahn verbringen…

Es kam der Vorschlag das Wochenende nach Ostern in die Wingst zu fahren. Die Wingst liegt im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen rund 35 Kilometer östlich der Mündung der Elbe in die Nordsee und somit nur etwa anderthalb Autostunden, umgerechnet zwei Wohnwagenstunden, von uns entfernt.

Da durch die Wingst der Nordseeküsten-Radweg führt, auch „North Sea Cycle Route“ genannt, bietet es sich an die Fahrräder mit zu nehmen. Wir fahren alle mehr oder weniger gerne Fahrrad und haben uns für unser Kind extra einen Fahrradanhänger zugelegt um sie auf unseren Touren immer mitnehmen zu können. Sie liebt es dort drin zu sitzen!

Sehenswürdigkeiten wären zum Beispiel

Je nach Wetter werden wir mal schauen was wir dort so alles machen werden und können. Kinder sind schließlich unberechenbar. Besonders Krippenkinder. Die schleppen gerne mal kurz vorm oder besser noch während des Urlaubs eine Krankheit an…

 

Tag 1

Ankunft Campingplatz in der Wingst

Es ist soweit! Der Wohnwagen ist gepackt, das Kind von der Krippe zurück und die Sonne scheint. Es sind zwar nur kühle 11°C, aber mit Sonne im Gepäck, reist es sich viel schöner!

Über die Dörfer gelangen wir in genau zwei Stunden zum Knaus Campingpark in der Wingst. An der Rezeption werden wir freundlich empfangen. Uns wird gesagt, dass meine Eltern bereits angereist sind. Wie ich die beiden kenne haben die vermutlich pünktlich um 15 Uhr vor dem Tor mit den Hufen gescharrt und auf Einlass gewartet… Als erstes fülle ich die Brötchenwunschliste mit unseren Wünschen (auf den Namen meiner Eltern) aus. Hat sich gerade angeboten…

Unterwegs zu unserem Platz lesen wir zufällig meinen Papa auf, der guckt als erstes was seine Enkelin so treibt (sie zählt, brav angeschnallt, ihre Ostereierausbeute). Oma schaut natürlich auch als erstes nach ihrer Enkelin. Tja, wenn die Kinder Kinder kriegen, spielt man halt nicht mehr die erste Geige! Die Kleine interessiert sich aber mehr für den Spielplatz in der Nähe. Und weg ist sie!

Nach dem Ausrichten und Aufbocken des Wohnwagens gibt es erstmal Kuchen. Lecker Rhabarber-Baiser-Kuchen, von mir einen Tag zuvor selbst gebacken. Der ist soooo lecker!! Als ich meiner Mutter erzählt habe, dass ich den ersten Rhabarber dieses Jahr gesehen habe, hat sie gemeint: Back doch deinen Rhabarber-Kuchen und bring den mit! Tadaa!!

Gut gestärkt erkunden wir den Campingplatz und entdecken dabei einen zweiten Spielplatz. Der hat sogar eine Rutsche! Und einen Angelteich mit Hundestrand gibt es hier auch.

Abends sitzen wir gemütlich bei meinen Eltern im Wohnwagen, quatschen und spielen Familienspiele, während unser Kind friedlich nebenan schlummert. Viel frische Luft ist schon klasse!

 

Tag 2

Besuch im Zoo in der Wingst

Nach dem Frühstück, die bestellten Brötchen wurden uns bis an den Wohnwagen geliefert, holen wir den Fahrradanhänger aus dem Auto und fahren in den Zoo. An der Campingplatzrezeption haben wir am Tag zuvor eine Gästekarte erhalten mit Gutscheinen. Der Besuch im Zoo ermäßigt sich hierdurch um einen Euro.

Pünktlich zur Affenfütterung kommen wir an und nehmen noch eine Tüte Tierfutter mit, die können wir im Streichelzoo verfüttern. Wir beobachten die Affen beim fressen und zanken um das beste Stück und folgen dann dem Rundgang. Wir kommen an Mäusen, Meerschweinchen, den unterschiedlichsten Affenarten, Dingos, Stachelschweinen, Känguruhs und den Löwen vorbei.

Im Streichelzoo bestaunen wir kleine süße Zicklein und verfüttern das Tierfutter. Die Ziegen sind so ungeduldig, dass sie sogar an mir hochspringen um direkt aus der Tüte zu fressen! Eine Ziege guckt ein wenig zu neugierig in den Fahrradanhänger, worauf unsere Kleine in Tränen ausbricht und sich gar nicht mehr beruhigen lassen will.

Mein persönliches Highlight ist ja der weiße Tiger! Ein wunderschönes und gefährliches Tier mit hellbraunen Streifen. Passend zu seinem Namen tigert er in seinem Käfig auf und ab. Ich kann mich gar nicht an ihm satt sehen.

Apropos satt! Zum Mittagessen fahren wir zurück zum Campingplatz. Oma bereitet für uns alle lecker Heringstopf zu.

Nach dem Mittagessen ist es schon zu spät für unsere Maus ihren Mittagsschlaf zu halten. Sie muss jetzt durchmachen…

Wir fahren erneut zum Zoo, aber diesmal in den angeschlossenen Wolfs- und Bärenpark. Um 16 Uhr ist Fütterung der Bären. Die Tierpflegerin wirft den Bären die Äpfel direkt ins Maul und auch ein paar Jugendliche dürfen mal. Ein paar Meter weiter gibt es einen kleinen Spielplatz mit Rutsche, Schaukel, Wippe und Drehkarussell. Es dauert ein wenig bis wir weiter zu den Polarfüchsen und Wölfen gehen können…

Bevor wir zurück zum Campingplatz fahren, machen wir noch einen Abstecher zum Deutschen Olymp. Die Zufahrt hat eine Steigung von 18% (gefühlte 45% mit dem Fahrrad!). Der Deutsche Olymp ist ein 23m hoher Aussichtsturm auf einem 53m hohem gelegenen Hügel mit Blick über die Elbe nach Brunsbüttel und bis zur Nordsee nach Cuxhaven-Altenbruch, wenn man denn vor der Schließungszeit dort eintrifft…

Also zurück zum Campingplatz, noch rechtzeitig Brötchen bestellen und den Abend gemütlich ausklingen lassen.

 

Tag 3

Schwimmbad und Schrankenposten 48

Nach dem Frühstück mit Brötchen, die wir wieder gebracht bekommen haben, gehen wir ins nahe gelegene Schwimmbad. An der Rezeption erhalten wir als Campingplatzbesucher kostenlose Eintrittskarten. Das Schwimmbad hat ein Schwimmerbecken mit drei Bahnen und einem Sprungblock, einen Babybereich mit Rutsche, einen Bereich für Kinder mit Sprudel und einen extra Bereich für die Rutsche. Nichts Besonderes, aber es ist fußläufig erreichbar und im Preis inbegriffen. Und da es sehr windig ist und ständig schauert eine willkommene Abwechslung.

Unsere Kleine ist nicht die größte Wasserratte, aber wenn sie einmal eine Beschäftigung gefunden hat (Wassereimer füllen und über der Rutsche oder dem Wasserradspielzeug auskippen) bekommt man sie so schnell nicht mehr aus dem Wasser. Duschen ist auch nicht das Wahre, aber den warmen, weichen, kuscheligen Bademantel will sie dann doch nicht mehr ausziehen… Zum Glück kann man sie noch bestechen, mit Schokoostereiern…

Zum Mittagessen fahren wir drei Richtung Balje zum Restaurant Armer Ritter. Oma und Opa wollen nicht mit. Im Armen Ritter ist es urgemütlich und lecker. Ich esse zum ersten Mal Spargel in diesem Jahr, für die kleine Maus gibt es eine große Kinderportion Putenschnitzel mit Kroketten und Gemüse und der Papa isst Roulade. Wir sind hinterher pappsatt und zufrieden. Das Preis-Leistungsverhältnis ist völlig in Ordnung.

Auf dem Rückweg sind wir mit Oma und Opa am Schrankenposten 48, ein kleines Eisenbahnmuseum in einem privaten Garten, dass Modellbahn und Originalzubehör der Deutschen Bahn verbindet, verabredet. Da mein Papa begeisterter Modelleisenbahner ist, war er gleich Feuer und Flamme dort hinzufahren. Der „Schrankenwärter“ erzählt uns viel über sein Hobby und wir dürfen selbst die Schranke am Bahnübergang schließen und öffnen, sowie unsere „Fahrkarten“, die gleichzeitig unsere Eintrittskarten sind, stempeln. Unser Kind interessiert sich mehr für die Schaukel, aber es ist sehr interessant, die alten originalen Zubehörteile aus den 1970er Jahren zu sehen.

Zurück am Campingplatz gibt es Omas „Campingkuchen“, einen Fertigboden mit Früchten und Gelee belegt. Hab ich als Kind schon immer gerne gegessen.

Abends treffen wir uns wieder zum gemütlichen Klönschnack und Spiele spielen bei meinen Eltern im Wohnwagen, damit unsere Kleine in Ruhe schlafen kann.

 

Tag 4

Natureum und Kindergeburtstag

Der Brötchendienst klappt auch heute wieder hervorragend! In der Nacht hat es geregnet und gehagelt, also entschließen wir uns anstatt zum Spielpark zu fahren mit den Großeltern ins Natureum zu gehen.

Das Natureum liegt an der Ostemündung und wirkt auf den ersten Blick klein, ist aber in Wirklichkeit ein riesiger Park mit Informationen über die regionale Tier-und Pflanzenwelt. Zur Zeit gibt es dort eine Ausstellung über die Eiszeit, in einer Halle sind lebensgroße Mammuts und Urzeittiere ausgestellt. Auch einen Spielplatz gibt es hier.

Im Anschluss fahren wir über das Ostesperrwerk erneut zum Armen Ritter und essen Fisch bzw. hausgemachte Sülze mit Bratkartoffeln.

Um 15 Uhr haben wir eine Einladung zum Geburtstag meiner Patentochter. Sie wird heute drei Jahre alt. Da sie nur eine Stunde von der Wingst entfernt wohnt, haben wir gerne zugesagt. Auf dem Weg dorthin macht unsere Maus ihren Mittagsschlaf. Wir verbringen einen turbulenten Nachmittag zwischen Kuchen, Spielzeug und Limonade.

Wieder zurück am Campingplatz verbringen wir den Abend erneut in gemütlicher Runde mit Familienspielen bei meinen Eltern.

 

Tag 5

Auf Wiedersehen Wingst

Letzter Tag des Wochenendtrips! Der Wohnwagen ist fast fertig gerüstet zur Abfahrt. Die Fahrräder fehlen noch, da Opa und Papa nochmal mit der Kleinen los sind. Oma kocht für uns alle das Lieblingsgericht unserer Maus. Tortellini in Schinken-Sahne-Soße! Davon bekommt sie nie genug…

Ich sitze gemütlich bei meinen Eltern im Wohnwagen in der Rundsitzgruppe, schaue meiner Mutter beim Essen kochen zu und lese mal wieder ein Buch. Normalerweise habe ich dafür keine Zeit.

Pünktlich zum Mittagessen ist der Rest der Familie wieder da. Sie haben Glück mit dem Wetter, es hat nur ein paar Spritzer getröpfelt. Nach dem Mittagessen holt Oma ein Kinder-Domino-Spiel raus. Die Kleine spielt zum ersten Mal, gewinnt fast jede Runde und findet kein Ende.

Dann wird es ernst. Der Rest ist verstaut und der Abschied rückt näher. Pünktlich um 15 Uhr fahren zwei Gespanne vom Campingplatz in Richtung Heimat. Eine halbe Stunde vor unserem Zuhause halten wir noch mal an und essen Kuchen, den wir am Vortag vom Kindergeburtstag mitbekommen haben.

Zu Hause angekommen wird der Wohnwagen ausgeräumt. Wir bestellen Pizza und stoßen auf einen gelungenen Wochenendausflug an.