Teneriffa

Wir haben die Nase voll vom norddeutschen Winter. Nicht richtig kalt, kein Schnee, einfach nur nass und dunkel. Wir wollen Sonne!

Also haben wir relativ spontan zwei Wochen Urlaub auf Teneriffa gebucht. Im 4* HOVIMA La Pinta Beachfront Family Hotel in Costa Adeje. Sonne, Strand und Meer!

Bis es los geht müssen wir die Garderobe unserer Tochter noch gewaltig aufrüsten. Als Erwachsener hat man ja das ganze Jahr alles parat. Wir wachsen halt nicht mehr. Aber Kinder wachsen ständig und ZACK passen die Klamotten vom letzten Sommer nicht mehr. Jetzt ist der gesamte Schrank voll mit Winterkleidung, aber wir brauchen luftige Sachen. Die sind allerdings zu klein… Wir müssen shoppen gehen! Insbesondere Leggings. Unser Mädchen liebt Leggings!

Letztendlich haben wir jede Menge Leggings gekauft. Gefühlt haben wir den halben Laden leer gekauft… Das Kind ist selig! Zu Hause mussten alle Klamotten nochmal anprobiert werden. Mädchen halt! Das Licht ist zu Hause ja auch anders wie im Laden. Da gefallen die Klamotten ja vielleicht nicht mehr so gut. Aber wir hatten Glück. Alle Sachen haben die zweite (und dritte) Anprobe bestanden. Puh! Der Urlaub kann kommen.

 

Tag 1

Von 0 auf Sommer in 5 Stunden

Es geht los. Wir fliegen mit RyanAir. Hier sitzen wir nicht automatisch nebeneinander. Nein, mein Sitzplatz muss extra gebucht werden. Ich sitze in einer ganz anderen Reihe wie meine beiden Liebsten. Aber wir können umbuchen. Lässt sich RyanAir gerne bezahlen. Immerhin sitzen wir auf dem Hinflug jetzt alle in einer Reihe und auf dem Rückflug nur 2 Sitzreihen auseinander.

Wir fliegen pünktlich los. Unser Kind wird mit neuen Stempeln beschäftigt. Pferdemotive. Mag sie so gerne. Und malen. Am Vorabend haben wir extra noch ein paar Blätter mit Ausmalbildern ausgedruckt. Auf deren Rückseite kann sie stempeln.

Als ich während des Fluges aus dem Fenster schaue, sehe ich ein anderes Flugzeug auf uns zu kommen. Eine Malaysia Airline. So nahe, dass man die Aufschrift mit bloßem Auge erkennen kann. Zum Glück kreuzt uns die Maschine ein paar hundert Meter unterhalb. Würden wir zusammenstoßen würden wir vermutlich nicht mal mehr den Knall hören und wie Staub zur Erde rieseln. Da bleibt nicht viel übrig…

Zum Mittagessen bekommt das Kind Nudeln mit Ratatouillesauce. Da sie nicht still sitzen kann, schmeißt sie auch prompt das halbe Essen runter. Was für eine Sauerei. Zum Glück sind die Stewardessen sehr verständnisvoll.

Auf Teneriffa angekommen warten wir in der laaangen Schlange am Mietwagenverleih von Cicar. Ich bin überrascht, dass so viele Urlauber einen Mietwagen buchen. War mir gar nicht bewusst… Wir haben einen VW Golf gebucht erhalten aber einen Opel Mokka. Sehr komfortabel das Auto, aber mit 6 Gängen auch sehr schwerfällig. Und hat leider keinen CD Player, so können wir die Hörbücher von der Kleinen nicht hören.

Unser Hotel, das 4* Hovima La Pinta Beachfront Family Hotel in Costa Adeje, hat eine Tiefgarage. Kostet 6 Euro am Tag beziehungsweise 36 Euro in der Woche. Wir haben ein Appartement mit Meerblick. Für unser Zimmer organisieren wir noch ein Kinderbett, auch wenn unsere Kleine dafür eigentlich schon zu groß ist. Deshalb legen wir einfach die Matratze in eine Ecke des Schlafzimmers. Da kann sie dann nicht rausfallen und wir können im großen Bett schlafen und müssen nicht das unbequeme Schlafsofa nehmen. Auch wenn auf dem Sofa eine richtige Matratze liegt…

Das Abendessen ist sehr lecker und abwechslungsreich. Wir können draußen sitzen. Sind aber bald über den Heizpilz froh. Die Maus sagt zum ersten Mal von sich aus, dass sie ins Bett will. Ihr improvisiertes Bett findet sie total klasse. Kann aber trotzdem nicht einschlafen. Ist ja auch alles neu und aufregend. Erst mit mir zusammen und bei uns im Bett klappt es endlich. Ich habe ein bisschen bedenken, dass sie in die Besucherritze rutscht. Die Betten haben Rollen…

 

Tag 2

Costa Adeje

Die Nacht ist extrem unruhig. Immer wieder müssen wir die Kleine zudecken. Einmal liegt sie quer, halb im Bett halb auf dem kalten Fußboden. Wir haben sie nach dem sie eingeschlafen ist, in ihr Bett gelegt. Auch meine selbstgebaute Bettumrandung aus Kissen und Wolldecke hält nicht. Wir stellen in der darauffolgenden Nacht die kleine Kofferbank davor. Das klappt super.

Wir verbringen den Vormittag am Kinderpool. Die Kleine planscht und freut sich. Aber man merkt schon, dass sie kaputt ist. Die Nacht ist auch an ihr nicht spurlos vorbeigegangen.

Zum Mittagessen gehen wir zum Hafen von Puerto Colon runter und finden erst einmal Schwimmflügel für unsere Maus. Mit Anna und Elsa Motiv. Steht sie voll drauf.

Dann suchen wir die Haltestelle vom Moana Truck. Eine offene Bimmelbahn für Touristen gemacht um Costa Adeje kennen zu lernen. Die Abfahrtstelle ist extrem schlecht ausgeschildert, aber wir haben sie gefunden… Unserer Göre gefällt die ruckelige Fahrt über die Straße.

Am Abend erobert sie den Spielplatz auf dem Hotelgelände und entdeckt die Kinderdisco. Morgen will sie da auch mitmachen…

 

Tag 3

Santa Cruz – Teil 1

Die Nacht war besser, aber um zum Frühstück zu kommen müssen wir unsere Kleine mit allen Mitteln überreden. Auch Feta und Oliven ziehen nicht so richtig. Und das liebt sie heiß und innig.

Ziemlich spät brechen wir nach Santa Cruz auf. Die Inselhauptstadt im Nordosten. Wir hoffen hier eine Bootstour machen zu können. Sowas gibt es hier aber nicht. Also suchen wir uns eine Parkmöglichkeit und essen im El Corte Inglés im 8 Stock mit Blick aufs Wasser zu Mittag. Ein riesiges Einkaufshaus ähnlich Karstadt.

Auf dem Weg in die Innenstadt finden wir einen kleinen Spielplatz, wo sie ihre überschüssige Energie abbauen kann. Bei dem ersten Eiscafe halten wir an und ich bestelle ein Eis mit den Geschmacksrichtungen Marshmallow und Zuckerwatte. Ziemlich ungewöhnlich aber lecker. Die Innenstadt von Santa Cruz ist karnevalistisch geschmückt, aber ansonsten nichts Besonderes.

Nach dem Abendessen gucken wir uns wieder die Kinderdisco an. Wollte unser Kind gestern noch mitmachen, will sie heute lieber noch mal zugucken und von ihrem Platz aus mitmachen. Aber ins Bett gehen will sie danach nicht. Auch Oma die wir per Skype anrufen, kann nicht helfen. Sie ist einfach nicht müde. Genau. Kann aus ihren kleinen Äuglein nichts mehr sehen, aber ist nicht müde.

Wir haben die Matratze vom Sofa auf den Fußboden gelegt. Hier kuschel ich mich zusammen mit der Maus hin, bis sie einschläft.

 

Tag 4

Pooltag mit Cheesecake

Wir verbringen den Vormittag am Pool. Unsere Kleine testet die neuen Schwimmflügel und traut sich in den Kinderpool. Der ist einen Meter tief und beheizt. Bald merkt sie, dass sie auf Zehenspitzen laufen kann. Sie ist gar nicht wieder raus zu kriegen.

Irgendwann ist aber doch kuscheln und aufwärmen angesagt. Eine dunkle Wolke schiebt sich vor die Sonne und wir überlegen zu duschen und dann ins Harleycafé, die Straße hoch, zu gehen. Hier gibt es das leckere fettige amerikanische Essen. Wir bestellen Cheesecake mit Schoko- und Caramelsauce. Lecker! Ganz stylisch sitzen wir im umgebauten Amyschlitten.

Dann verbrennen wir die Kalorien wieder indem wir die Strandpromenade entlang schlendern. Schnell finden wir Postkarten. Ich liebe Postkarten. Ich schreibe gerne und ich bekomme auch gerne welche. Ich kann mich von keiner einzigen trennen.

Da die Maus unterwegs in ihrem Buggy einschläft, setzen wir uns am Hotel an die Außenbar und ich fange schon mal an zu schreiben.

Beim Abendessen wird die Kleine wieder wach und so können wir uns auch noch die Kinderanimation ansehen. Aber mitmachen möchte sie wieder nicht. Dabei ist das Programm jeden Abend ziemlich ähnlich. Wir sind ja noch ein bisschen hier. Vielleicht traut sie sich ja doch noch.

Nach der Kinderdisco bieten die Animateure an, die Gesichter der Kinder anzumalen. Unsere Kleine lässt sich einen Schmetterling auf den Arm malen. Morgen möchte sie einen großen Schmetterling haben.

 

Tag 5

Loro Parque

Wir stehen um 7 Uhr auf und fahren in den Loro Parque. Die Kleine ist müde und unwillig. Zum Glück haben wir keinen festen Termin und ein bisschen Zeitpuffer eingeplant.

Der Loro Parque ist ein wunderschöner Zoo mit Orca, Delfin und Papagei Show sowie Pinguinen im Schnee und natürlich ganz vielen Papageien. Was mir besonders gut an den Shows gefällt, ist die Information. Es wird auf den Lebensraum und die Lebensweise der Tiere aufmerksam gemacht.

Auch einen tollen Kletterpark für Kinder bis 10 Jahren gibt es. Unser Kind muss dort also alleine durch und das macht sie auch. Wir sind ganz begeistert. Sie wird immer Selbstsicherer.

Mittags gibt es einen kleinen Snack und einen riesigen Obstbecher. Auf der Rückfahrt schläft die Kleine völlig erschöpft ein.

Wir müssen sogar die Kinderdisco abbrechen, da das Mäuschen lieber ins Bett will. Aber auch das zieht sich am Ende so lange hin, dass ich als erste im Bett liege.

 

Tag 6

Bootstour

Der erste Blick morgens aus dem Fenster zeigt, dass es in der Nacht geregnet hat. Dicke Wolken hängen in der Luft. Und wir wollen eine Bootstour machen. Mit dem Monte Cristo Katamaran. 3 Stunden. Exklusiv für 12 Personen mit Mittagessen und Wal- und Delfinbeobachtung.

Wir laufen zum Hafen von Puerto Colon. Vom Pier 6 fährt um 12.30 Uhr unser Boot. Es ist geräumig und dadurch, dass es nicht so überlaufen ist, hat jeder genug Platz. Drinnen sowie draußen.

Wir sehen tatsächlich Delfine und den zwischen La Gomera und Teneriffa beheimateten Grindwal. Auch bekannt als Pilotwal. Die sehen den Delfinen zum Verwechseln ähnlich.

Trotz der hohen Regenwahrscheinlichkeit haben wir Glück und es bleibt trocken. Zudem ist es fast windstill. Ein perfekter Tag zum Bootsfahren. Nur schwimmen und schnorcheln traut sich keiner. Ist wohl doch zu kühl ohne Sonne. Zum Mittagessen, bestehend aus einer Wurst- und Käseplatte sowie ein paar kleinen Auftaupizzen, halten wir in einer Bucht die von Land aus nur zu Fuß zu erreichen ist. In der Bergwand stehen Zelte. Es soll eine Hippieenklave sein.

Zurück im Hotel legen wir uns an den Pool, genießen ein Eis und trauen uns dann doch noch alle zusammen ins Wasser. Aber nur kurz. Die Kleine fängt an zu frieren. Will aber noch weiter planschen.

Heute hält sie die Kinderdisco durch. Auch das Kinderschminken will sie sich nicht entgehen lassen. Ein großer Schmetterling soll auf ihren Arm, aber am Ende ist sie enttäuscht, weil ihr Arm zu klein für einen großen Schmetterling ist. Also will sie morgen einen ins Gesicht haben, da dort mehr Platz ist.

Wir gehen alle zusammen schlafen. Ich glaube das wird jetzt Routine. Zusammen ins Bett gehen, zusammen wieder aufstehen.

 

Tag 7

Shopping

Es regnet. Immer mal wieder kleine Schauer. Wir fahren zum Plaza del Duque. Ein moderner offener Einkaufspark auf 3 Ebenen. Auf der Sonneninsel ist alles für Schön-Wetter-Tage ausgelegt. Alles offen und draußen. Die Läden sind sehr teuer. Im unteren Bereich gibt es ein Kiddieland. Viele kleine Fahrgeschäfte für Kinder. Kosten alle extra. Viele davon müssen von unserem Kind ausprobiert werden. Eine kleine Eisenbahn die im Kreis fährt hat es ihr besonders angetan. Zwei Kinder können mitfahren. Unsere wartet solange bis sie vorne in der Lok mitfahren kann.

Als wir zum Strand runter wollen fängt es wieder an zu regnen. Wir warten den Schauer ab. Eine Promenade wie bei uns gibt es am Playa del Duque nicht. Aber die Wellen sind sehenswert. Wir trinken einen Cocktail in der Altamira Chillout Lounge bevor wir im La Torre del Mirador zu Mittag essen. Die Preise sind ziemlich hoch, aber der Service ist auch hervorragend. Das Essen ist hier sehr zu empfehlen.

Gerade als wir fertig sind mit Essen wird es stürmisch und kurz darauf pladdert der Regen runter. Wir warten ab bevor wir zurück zum Hotel fahren.

Nach der Kinderdisco gibt es wieder Kinderschminken. Heute lässt sich unser Kind einen ganz großen Schmetterling ins Gesicht malen. Schade, dass man die Kunstwerke  so schnell wieder abwaschen muss. Aber im Kissen soll die Farbe auch nicht landen.

 

Tag 8

Siam Park

Wir verbringen den Tag im Siam Park. Der beste Rutschenpark EVER. Im thailändischen Stil gehalten, ist für die ganze Familie etwas dabei. Trotz dessen, dass es sehr voll ist haben wir einen Platz am Siam Beach bekommen. Hier liegt feiner weißer Sandstrand und einmal die Stunde wird eine bis zu 4 Meter hohe Welle erzeugt.

Zwischen den Wellen geht unsere Kleine immer mal wieder ins Wasser. Wenn die Welle kommt, geht sie entweder raus, oder ich muss sie über die Ausläufer heben. Sie hat Angst, dass sie Wasser ins Gesicht bekommen könnte. Das mag sie nicht so gerne.

Wir erkunden den Park und entdecken ‚The Lost City‘. Ein Kinderparadies mit diversen Türmen, Brücken, Netzen, Wasserfällen und insgesamt 15 Rutschen. Auf einer Rutsche will ich mit unserer Maus zusammen runter. Allerdings bekommen wir auf der kurzen Strecke so viel Schwung, dass ich unten versuche auf zu stehen, mit Kind auf dem Arm falle ich auch prompt vorneüber, bremse mit den Knien und katapultiere uns ins Wasser. Jetzt hab ich ein aufgeschürftes Knie und einen dicken fetten blauen Fleck am Oberschenkel und das Kind einen aufgeschürften Knöchel. Merke: Kinderrutschen sollte man den Kindern überlassen.

Also lassen wir es ruhiger angehen und lassen uns auf dem ‚Mai Thai River‘ treiben. Der längste künstliche Fluss, den man mit Reifen befährt. Wir ergattern einen Dreierreifen und genießen die Fahrt.

Dann bestaunen wir die Mutigen, die sich den ‚Tower auf Power‘ runtertrauen. Eine Freefall-Rutsche an deren Ende man durch eine Glasröhre saust, die wiederum durch ein Haifischbecken führt. Irre. Wahnsinn. Nichts für mich.

Wir lassen den Tag am Siam Beach ausklingen. Unsere Maus ist so erschlagen von den Eindrücken, dass sie auf der Liege einschläft und auch nicht wach wird, als wir sie in den Buggy umverfrachten. Beim Verlassen des Parks haben wir keine Eile und beobachten die anderen Besucher die sich auch langsam auf den Heimweg machen, da der Park bereits um 17 Uhr schließt. Scheint wohl keine Sommerzeit zu sein. 🙂

Heute fällt Kinderschminken aus. Stattdessen gibt es eine Pyjamaparty: alle Kinder gehen mit ihren Eltern ins Bett.

 

Tag 9

Santa Cruz – Teil 2

Wir fahren nach Santa Cruz zum Mercado de Nuestra Senora de Africa. Ein sehr großer halbüberdachter Markt, mit Früchten, Fleisch und allem was das Herz begehrt. Auch ein kleiner Spielplatz ist in der Mitte. Hier sind hauptsächlich Einheimische unterwegs. Wir schauen uns das bunte Treiben ein wenig an und beschließen dann nach Puerto de la Cruz zur Promenade zu fahren, da es anfängt zu regnen.

Auf dem Weg dorthin müssen wir durch die Berge. Es ist extrem neblig. Unser Kind verschläft die Fahrt. Wacht aber wieder auf als wir einen kostenlosen Parkplatz direkt gegenüber der Promenade entdecken. Wir finden einen Spielplatz, der allerdings nass ist, da es auch hier immer wieder tröpfelt. In der Nähe ist ein Café wo wir eine Kleinigkeit essen und einen dicken Regenschauer abwarten.

Beim Promenadenbummel fängt es dann richtig an zu schütten. Wir flüchten zum Auto und fahren zurück ins Hotel. So zumindest der Plan. Aber wir stehen im Stau. Hat vermutlich einen Unfall gegeben. Nach einer halben Stunde zähem Vorankommen, beschließen wir durch die Dörfer den Stau zu umfahren.

Am Abend ist nach der Minidisco wieder Kinderschminken. Heute bekommt unseres einen Elefanten ins Gesicht. Beim Abwaschen sieht sie dann eher aus wie ein Schlumpf, da der Elefant blau ist…

 

Tag 10

Strandtag

Wir gehen zum ersten Mal an den Strand. Die Sonne brennt heute wieder. Eigentlich wollten wir ins Aqualand, aber da wir erst sehr spät loskommen finden wir keinen Parkplatz mehr. Also fahren wir einfach weiter und landen am Playa de Los Cristianos. Zwei Liegen plus Sonnenschirm kosten hier zusammen 9 Euro. Der Sand ist dunkelgelb und wir haben Blick auf den Hafen, wo eine Fähre nach der anderen an- und wieder ablegt. Die Wellen sind relativ hoch, so dass die gelbe Fahne gehisst ist. Da das Wasser aber nicht beheizt ist wie im Pool, werde ich bestimmt nicht baden gehen.

Am späten Mittag schlendern wir die Promenade entlang und kommen zum Playa de las Vistas. Auch hier ist der Sand dunkelgelb und die Wellen hoch. Wir finden ein nettes Café und genießen den Ausblick.

Am anderen Ende der Promenade entdecken wir einen Spielplatz, der erstmal ausprobiert werden muss.

Auf der Rückfahrt zum Hotel schläft unser Kind ein. Also parken wir den Wagen am Straßenrand vor einem Restaurant und trinken noch etwas, bis sie wieder aufwacht.

Nach der Minidisco ist wieder Kinderschminken. Heute ist sie eine Katze. Eine Hello Kitty Katze.

 

Tag 11

Pico del Teide

Es ist bewölkt. Wir fahren zum höchsten Berg von Teneriffa. Dem Pico del Teide. An der höchsten Stelle ist er 3718 Meter hoch. Und nur zu Fuß oder per Seilbahn zu erreichen. Auf dem Weg dorthin ist es sehr neblig und es wird immer kälter. Kurz vor dem Teide reißt die Wolkendecke auf und die Sonne scheint bei 7 Grad. Die Landschaft sieht aus wie auf dem Mars. Zumindest stelle ich es mir dort so steinig und einöd vor. Nur die Autos und die Straße lassen erkennen, dass wir noch auf der Erde sind.

Die Seilbahn zum höchsten Punkt des schneebedeckten Berges hat heute geschlossen, weil es zu windig ist. Unser Kind schläft. Also drehen wir um und fahren nach Acantilados de los Gigantes. Am Hafen genießen wir die Windstille, die Wärme und den Blick auf die Los Gigantes. Eine Steilküste, sehr beeindruckend.

Leider fällt heute das Kinderschminken nach der Minidisco aus. Unser Kind ist enttäuscht.

 

Tag 12

Mutter-Tochter-Tag

In der Nacht hat der Papa Magen-Darm-Probleme bekommen. Krank im Urlaub ist echt nicht schön. Die Maus und ich machen das Beste draus und erklären den Tag zum Mutter-Tochter-Tag.

Da es wieder bewölkt ist, besuchen wir doch mal den Kids Club. Die Kinderanimation. Hier können Kinder bis 12 Jahre malen, lustige englische Liedervideos gucken, rutschen und Fußball spielen. Der kleine Fußballplatz ist eingezäunt und hat einen Rasenteppich. Um zu rutschen muss man ein bisschen klettern… Unsere Maus schafft es nicht ganz.

Zu Mittag klart es auf, aber der blaue Himmel schafft es nicht bis zu uns. Die dicken Wolken über uns machen einfach keinen Platz. Wir liegen auf den Liegen am Pool und spielen Affenbande. Irgendwann gehen wir zur Promenade und schauen den Beachvolleyballern und den Wellen zu.

Nach der Kinderdisco ist heute zum Glück wieder Kinderschminken. Heute gibt es Herzen auf die Wangen.

 

Tag 13

Puerto de la Cruz

Die Sonne scheint, aber es ist stürmisch. Dem Papa geht es wieder soweit gut, dass wir alle zusammen nach Puerto de la Cruz fahren. Endlich kann unsere Maus auf dem tollen Spielplatz spielen.

Die Wellen sind heute gigantisch. Mit unglaublicher Wucht knallen sie an die Promenadenmauer. Faszinierend. Aber ich möchte nicht von so einer Welle erfasst werden.

Puerto de la Cruz hat eine schöne Promenade mit einem öffentlichen Schwimmbad mit Blick zum Meer. Lago Martianez. Leider ist es heute wegen des Sturms geschlossen.

Am Abend findet leider kein Kinderschminken statt. Unsere Maus ist enttäuscht.

 

Tag 14

Aqualand

Morgens ist es bewölkt. So wie vorgestern ist der blaue Himmel ganz nah, kann sich aber nicht durchsetzen.

Wir gehen trotzdem ins Aqualand und haben das Wasserparadies fast für uns alleine. Eine geringfügig günstigere Variante vom Siam Park. Mit einem großen Bereich für Kinder, einem Wellenbad und einer Delfinshow. Ein paar der Becken sind beheizt.

Wir gehen ins beheizte Wellenbad, den beheizten „Wellnessbereich“ und machen eine Floßfahrt. Man hat das Gefühl als wäre man auf einem verdreckten Fluß. Das Wasser ist dunkel, weil der Kanal braun gestrichen ist und die Fahrt zieht sich, da der Fluß ganz langsam fließt. Unter diversen Brücken durch, unter denen man den Kopf einziehen muss, gelangen wir an einen niedlichen Wasserfall.

Dann streifen die Kleine und ich durchs Kinderbecken und probieren die Rutschen aus. Probieren heißt, sie läuft an der Hand runter. Könnte ja sonst spritzen. Und überhaupt will sie nicht rutschen.

Also beim nächsten Mal Teneriffa nehmen wir das Returnticket für den Siam Park für 17,50 Euro. Da hat es uns definitiv besser gefallen. Auch die Delfinshow bei der die Kinder Fotos mit den Delfinen machen können, kann uns da nicht mehr umstimmen.

Am Abend ist nach der Minidisco wieder Kinderschminken. Zum Abschluss gibt es Regenbogen auf die Wangen.

 

Tag 15

Zurück in den Winter

Wir stehen ganz entspannt auf und frühstücken spät. Unser Flieger geht erst am Nachmittag zurück. Beim Auschecken sparen wir 72 Euro für die Tiefgarage, da wir gar nicht registriert wurden…

Trotz dessen, dass wir uns Zeit lassen, müssen wir am Flughafen noch eine Stunde vertrödeln bis zum Check In. Und stellen dann fest, dass unser Flieger eine Stunde Verspätung hat. Unserer ist allerdings nicht der Einzige der später geht. Etwa 80 Prozent der Flüge sind zu spät oder fallen sogar aus. Wir sitzen mit vielen anderen auf dem Fußboden und warten. Immer wieder geht der Blick zur Anzeige, damit wir endlich wissen zu welchem Gate wir müssen. Dann endlich, es bewegt sich was. 5 Stunden am Flughafen und gleich nochmal so lange im Flugzeug.

Mit anderthalb Stunden Verspätung geht es endlich los. Die Maus und ich sitzen in einer Reihe alleine. Der dritte Platz bleibt leer. Wieso haben wir einen Sitzplatz umbuchen müssen, wenn genau neben uns doch einer frei ist? RyanAir wird nicht meine Fluggesellschaft, egal wie günstig der Flug sein mag… Essen und Trinken muss extra bezahlt werden. Da kostet so ein belegtes Panini dann auch mal eben 5,50 Euro.

Der Papa sitzt zwei Reihen vor uns und unsere Kleine rennt immer wieder zu ihm hin. Sie hat einen riesen Spaß. Da er am Gang bei den Notausgängen sitzt hat er sehr viel Beinfreiheit. So viel, dass unser Kind sich bequem vor ihn hinstellen kann. Schlafen tut sie den gesamten Flug über nicht. Auch nicht, als wir auf unsere Koffer warten oder auf den ADAC da das Auto nicht anspringen will. Zwei Wochen bei Minustemperaturen, da macht die Batterie gerne mal schlapp.

Erst als wir im Auto sitzen und losdüsen, schläft unsere Kleine ein. Um 2 Uhr sind wir dann auch endlich glücklich und erschöpft im Bett.

Die Familientradition mit Pizza bestellen? Vielleicht morgen…

Liebe Grüße

Inga

Campingurlaub in Dänemark mit Kind und Großeltern

Dänemark. Das Land der breiten Sandstrände, der Steilküsten und der zahlreichen Inselchen. Zwei Wochen lang geht es in den Norden. Nach dem vielen Regen hier in Norddeutschland hoffen wir natürlich darauf, dass Dänemark sich von seiner schönsten Seite zeigt.

Die ersten Tage werden wir im Legoland Billund verbringen. Ich bin ja sehr gespannt darauf, wie es unserem Kind und uns dort gefällt. Ich war als kleines Kind schon mal in Billund im Legoland und fand es total spannend. Mir kam damals alles so echt vor…

Dann werden wir weiterreisen nach Aarhus. Die Stadt ist dieses Jahr die Kulturhauptstadt Europas geworden. Hier werden wir auch die Großeltern treffen. Kein Wunder, ist die Oma doch sehr Kultur interessiert.

Unser eigentliches Ziel ist Hirtshals. Kjul Camping. Hier habe ich als Kind bereits ein paar Mal Urlaub gemacht. Jetzt kann ich meinem Kind den Spielplatz mit dem Wackelberg zeigen, den ich so geliebt habe!

Ein Muss unserer Reise ist Tverstedt. Hier gibt es das leckerste beziehungsweise süßeste Eis auf der ganzen Welt Wo gibt es schließlich als Topping schon einen Schokokuss auf die Sahne drauf??

Natürlich müssen wir uns auch die größten Wanderdünen Europas Rubjerg Knude und Rabjerg Mile anschauen. Der Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr droht irgendwann ins Meer stürzen und von der St. Laurentius Kirche guckt nur noch der Kirchturm aus der Rabjerg Mile Düne.

Auch die Stelle bei Skagen wo sich Nord- und Ostsee treffen möchte ich mir mal wieder ansehen.

Und ganz viel Fahrrad fahren wollen wir in Dänemark. Schließlich kann man hier an breiten Sandstränden oder in der typischen Dünenlandschaft und fast ohne Berge Rad fahren. Quasi ein Traumland für uns Radfahrbegeisterte.

 

Tag 1

Dänemark wir kommen!

Um 10.20 Uhr sind wir unterwegs. Wir haben uns heute morgen extra den Wecker gestellt damit wir gegen 10 Uhr loskommen. Der Plan ist aufgegangen…

Wir sind gerade auf der Autobahn, da stehen wir auch schon im Stau. Ich tippe auf einen Unfall, da der Stau weder im Navi noch im Radio angesagt wird. Wir beobachten wie viele Autofahrer eine Rettungsgasse bilden. Die Strecke ist hier dreispurig. Kurz darauf kommt die Polizei zügig an uns vorbei gefahren. Und dann sehen wir auch schon die Unfallstelle, immerhin scheint es keine Verletzten zu geben.

Ohne Probleme kommen wir durch Hamburg und den Elbtunnel. Trotz Fahrbahnverengungen läuft es flüssig weiter.

Kurz vor Neumünster machen wir Mittagspause. Hier treffen wir auf die Stauberater vom ADAC. Ich will wissen was so deren Aufgabe ist, ob die bei längeren Staus Getränke verteilen et cetera. Aber die beiden sind so schlagfertig, dass ich zur Antwort bekam, sie suchen uns den schönsten und längsten Stau heraus! 🙂 Sehr sympathisch die beiden. Solche Antworten liebe ich. Wir haben dann auch ohne Stau Getränke bekommen und hilfreiches Material fürs campen in Dänemark. Unsere Tochter bekommt dann noch einen Teddy, Malstifte und Malbuch geschenkt. Top!

Von unseren Familien wurde uns empfohlen in Handewitt, die letzte Abfahrt vor der dänischen Grenze, den Skandinavien Park, ein riesiges Einkaufszentrum, anzuschauen. Aber heute wollen wir bis spätestens 18 Uhr in Billund sein. Vielleicht schauen wir auf dem Rückweg mal vorbei.

Den nächsten Stau haben wir an der Grenze, da hier kontrolliert wird. Wir dürfen durch fahren.

Hallo Dänemark! Andersfarbige Schilder, anderer Fahrbahnbelag und-begrenzung und die Landschaft wird hügeliger. Zack ist man in einem anderen Land.

Kurz nach 18 Uhr kommen wir am Legoland Holiday Village an. An der Rezeption muss ich erstmal eine Nummer ziehen. Es ist viel los. In der Anmeldung stehen die ersten Legofiguren und auf dem Platz gibt es auch immer wieder kleine Legodetails.

Mit der kleinen Maus mache ich erstmal einen der vielen Spielplätze unsicher. Hier kann sie einen meterlangen Balancierpfad ausprobieren und freut sich wie ein Schneekönig, da sie es liebt zu balancieren.

Morgen geht es ins Legoland. Mal schauen was es da alles zu balancieren und entdecken gibt.

 

Tag 2

Legoland Billund

Die Nacht war ruhig. Bis auf ein paar startende Flugzeuge vom nahe gelegenen Flughafen hört man hier nicht viel.

Ausgeruht gehen wir ins Legoland. Kurz nach der Öffnungszeit sind wir da und es ist schon sehr voll. Als erstes besteigen wir den Legotop Turm und verschaffen uns einen Überblick über das Gelände. Der Park sieht von oben sehr übersichtlich und klein aus, aber beim Erkunden stellen wir fest, dass das Legoland doch größer ist als gedacht.

An das Miniaturland und die Verkehrsschule kann ich mich noch von früher, als ich selber Kind war, erinnern. Hatte das Miniland damals auch schon so eine große Fläche und gab es die Tankstelle mit Waschstraße bei der Verkehrsschule auch schon? Den ‚Führerschein‘ können hier Kinder zwischen 7 und 13 Jahren erwerben. Wir sind demnach zu alt und unser Kind noch zu jung.

Also machen wir eine Piratenbootstour vorbei an Haien und durch eine Piratenhöhle hindurch.

Danach tobt sich unser Kind im Duploland an den vielen Rutschen und Wackeltieren aus.

Wir schauen uns an der Miniburg eine Actionshow an, bevor wir im Polar Pizza & Pasta so viel essen wie wir können. Hätten die gewusst wieviel unser Kind essen kann, hätten Kinder ab 2 Jahren bereits den halben Preis zahlen müssen… So haben wir Glück und unsere Kleine is(s)t frei. Zum Nachtisch gibt es Eis mit Toffeesoße. Himmlisch lecker! Könnte ich mich glatt reinlegen!

Wir fahren mit dem Piratenkarussell. Der Papa will einen Film machen, übersieht aber den Hinweis, dass filmen verboten ist. Die Aufpasserin fuchtelt wie wild herum und gibt uns während der rasanten Fahrt Handzeichen und ruft uns was zu, aber bis ich verstanden habe was sie will hat sie schon fast die Fahrt gestoppt. Dann endlich verstehe ich was sie will und der Papa stellt das filmen ein. Durch das erneute auslösen der Fahrt dauert unsere Runde fast doppelt so lange… Uns gefällts! J

Im Anschluss will unser Kind noch ALLEINE mit dem Wave Breaker fahren und ist ganz enttäuscht als wir auch einsteigen. Der Aufpasser bringt sie aber ganz schnell wieder zum Lächeln.

Dann fahren wir mit einem U-Boot die versunkene Stadt Atlantis besuchen. Die Aquarien die wir hier antreffen sind sehr schön gestaltet.

Monorail, Legozug und Duplo-Flugzeuge nehmen wir auch noch mit, bevor die Fahrgeschäfte um 18 Uhr schließen. Dann ist shoppen im Legoshop angesagt.

Da die Kleine keinen Mittagsschlaf hatte, wird sie langsam ungemütlich und wir laufen zurück zum Campingplatz.

Fazit: Wir sind positiv überrascht, dass es so vieles gibt, was man mit kleinen Kindern alles machen kann. Der Eintrittspreis von umgerechnet etwa 50 Euro pro Person (Kinder bis 2 Jahre sind frei) kam mir anfangs extrem teuer vor, aber da hatte ich auch noch nicht erwartet, dass unsere Maus so vieles machen kann, will und (in Begleitung der Eltern) auch darf.

 

Tag 3

Den Gamle By

Wir verlassen Billund und stehen direkt an der Campingplatzausfahrt im Stau… Am Kreisverkehr zu den Parkplätzen des Lalandia Aquadome und zum Campingplatz staut es sich. Die Fahrzeuge hinter uns, die wie wir den Platz verlassen wollen, werden ungeduldig und fahren entgegengesetzt durch den Kreisel zur Ausfahrt. Nach kurzer Wartezeit können wir dann aber auch endlich losfahren.

Unterwegs fragen wir uns, wie schnell wir eigentlich mit unserem Wohnwagen in Dänemark fahren dürfen? Unser Navigationsgerät sagt auf der Landstraße sind 70 kmh und auf der Autobahn 80 kmh erlaubt. Wir haben aber die 100er Zulassung. Dürfen wir jetzt schneller fahren? Auf der Internetseite www.westjuetland.info steht sehr schön beschrieben was erlaubt ist. Demnach bräuchten wir die dänische 100er Zulassung um schneller fahren zu dürfen.

Am Aarhus Camping treffen wir auf meine Eltern. Obwohl wir nur anderthalb Stunden Fahrt hatten sind die beiden knapp vor uns da… (Sind gestern Nachmittag schon losgefahren und haben bei Flensburg übernachtet.)

Wir suchen uns Plätze am Spielplatz, der auch gleich von unserer Tochter in Beschlag genommen wird.

Mit den Rädern fahren wir nach Aarhus. Halleluja, es geht die ganze Zeit bergab! Wer soll das nachher bloß wieder alles hochstrampeln? Eigentlich hatte ich Dänemark flach in Erinnerung…

Wir besuchen Den Gamle By, ein lebendiges Museum. In drei Bereichen wird hier das Leben von 1864, 1927 und 1974 dargestellt. Sogar mit einer Pferdekutsche kann man das Museum erkunden. Das Wetter ist heute ziemlich unbeständig und immer wenn es anfängt zu regnen verziehen wir uns in eines der Häuser. In der Konditorei und Café Bonnich von 1974 bleiben wir länger und genießen Kaffee und Kuchen.

Auf dem Rückweg, den ganzen elendig langen Berg hoch, sammeln wir meine Eltern wieder ein. Wir hatten uns getrennt, da die zwei Den Gamle By schon kennen. Einen kleinen Vorteil haben unsere eBikes ja schon, aber der Fahrradanhänger mit der Kleinen drin ist ganz schön schwer und lässt einen trotz Motors schwitzen.

Vielleicht sollte ich mich im Pool abkühlen, den es hier am Campingplatz gibt…

 

Tag 4

Silkeborg

Nach dem Frühstück stecken wir die Großeltern ins Auto und fahren ins etwa 40 Kilometer entfernte Silkeborg. Heute wollen wir mit der Hjejlen, dem kohlebetriebenen Raddampfer von 1861, nach Himmelbjerget fahren. Da wir aber den 11 Uhr Dampfer nicht mehr erreichen (sind zu spät losgefahren) gehen wir bis zur nächsten Abfahrt in die nahegelegene Innenstadt. Der große, saubere Marktplatz beeindruckt uns.

Eigentlich wollen wir entweder auf dem Boot oder in Himmelbjerget essen, aber wir laufen an einem Hotdogstand vorbei und ich kann nicht widerstehen…

Es stellt sich heraus, dass das eine gute Idee war, denn es gibt auf dem Schiff nur Getränke. Somit ist der kleine Hunger nach dem Frühstück bis zum richtigen Essen (immerhin fahren wir über eine Stunde) erstmal gebändigt.

Die Silkeborg-Seen, die ineinander übergehen, wirken an vielen Stellen wie ein Fluss. Immer wieder passieren wir Häuser mit eigenem Bootsanleger. Hier ließe es sich gut rentnern… Schöner Blick aufs Wasser, ab und zu eine kleine Spritztour mit dem eigenen Bötchen. Klingt verlockend!

Wir kommen an vielen Kanuten und Paddlern vorbei. Das finde ich ja auch sehr spannend. Auf dem Wasserweg unterwegs sein und abends sein Zelt aufschlagen und am nächsten Tag geht es weiter. Allerdings mag ich nicht so gerne im Zelt schlafen…

In Himmelbjerget angekommen haben wir anderthalb Stunden Zeit bevor das letzte Schiff zurück nach Silkeborg fährt. Wir entscheiden uns fürs Essen und gegen die Bergbesteigung. Obwohl man von dem 147 Meter hohen Hügel mit Aussichtsturm einen tollen Blick über den Julsee bis Silkeborg haben soll.

Auf dem Weg zurück zum Campingplatz kaufen wir noch gesalzene Butter. Lurpak saltet. Ich habe diese Butter schon als Kind geliebt, weil die so lecker nach Salz schmeckt!

 

Tag 5

Kjul Camping oder Die Suche nach Strom

Wir fahren weiter nach Hirtshals. Auf dem Weg dorthin machen wir noch Halt in Hadsten beim Modelbane Europa. Eine Modellbahnausstellung mit 85 Zügen und einer kleinen Kinderecke.

Hinter Aalborg machen wir Rast und lassen uns von Oma bekochen. Da das Wetter sonnig und warm ist setzen wir uns draußen an einen Tisch in einer hübschen Nische. Oma bringt eine Tischdecke mit… Deutsche Tischkultur!

Als wir an unserem Reiseziel, Kjul Camping bei Hirtshals, ankommen, schläft unser Kind. Mit vollem Bauch schläft es sich auch besser und wir können in Ruhe den Wohnwagen aufbauen. Wir haben einen Platz mit Blick auf die Nordsee. Der Campingplatz hat sich in den letzten 20 Jahren kaum verändert. Und wenn man sich so die Kennzeichen anschaut sieht man fast nur deutsche. Meine Eltern treffen auch direkt alte Bekannte wieder.

Die Suche nach dem Strom gestaltet sich ein wenig abenteuerlich. Nachdem ich zweimal den Stellplatz umrundet habe, nebst den Nebenplätzen, versuchen auch die Nachbarn hilfreiche Tipps zu geben und zu helfen. Ich versuche es an der Rezeption und erhalte eine dreifach Steckdose mit den Worten: „Probieren Sie es hiermit bei den Nachbarn oder bei den Dauercampern hinter Ihnen. Da müsste noch eine Steckdose frei sein.“  Also krabbel ich durch die Hecke, wo schon ein Trampelpfad von anderen Campern entstanden ist und entdecke, mit Plastiktüten abgedeckt und mit einem Spanngurt gesichert, einen Pfahl mit Steckdosen. Eine davon ist tatsächlich frei! Und sie funktioniert!

Nachdem wir das Vorzelt aufgebaut haben, wird erstmal der Spielplatz mit seinem Hüpfkissen von unserer Tochter und mir in Beschlag genommen.

Abends machen wir noch eine kurze Spritztour an die Nordsee. Hier ist es sehr windig und die Temperatur des Meeres ist sehr erfrischend. Das hält unsere Tochter aber nicht davon ab drin rum zu hüpfen und zu planschen.

 

Tag 6

Hirtshals und Uggerby

Wir drehen morgens eine Runde über den Campingplatz und schauen was sich in den letzten 20 Jahren so verändert hat. Die Tannen sind um einiges gewachsen. Zum Teil wurden sie radikal abgeholzt beziehungsweise nur der untere Teil weggesägt. Die einen Plätze sind jetzt ziemlich ungeschützt, die anderen dafür dunkel. Dadurch, dass der Platz leicht abschüssig ist und es in den letzten Wochen ziemlich viel Regen gab, ist der untere Bereich des Campingplatzes ziemlich matschig und feucht. Am oberen Bereich und am Hauptweg sind die Plätze schön trocken und abends zudem wärmer als die unteren. Einige Stellplätze waren früher so klein, dass sie jetzt vergrößert wurden. Dadurch gibt es zwar weniger Plätze, aber insgesamt ist der Campingplatz immer noch sehr groß!

Nach unserer Runde über den Platz fahren wir mit den Fahrrädern ins 5 Kilometer entfernte Hirtshals und können aus nächster Nähe beobachten, wie die Color Line anlegt und dann die Autos, LKWs, Wohnwagengespanne und Wohnmobile aus dem Bauch des Schiffes geschlängelt kommen.

Als alle Fahrzeuge ausgespuckt sind schauen wir uns die hübsche und übersichtliche Innenstadt sowie den anderen Campingplatz von Hirtshals an. Dieser liegt unterhalb des Leuchtturms und fast direkt am Meer. Dadurch pfeift der Wind hier auch gehörig!

Nachdem wir uns den Leuchtturm aus der Nähe angeschaut haben essen wir am Hafen beim Fiskehus leckeren Fisch zu Mittag. Während wir auf unser Essen warten (es dauert ziemlich lange) überrascht uns ein kurzer heftiger Regenschauer. Zum Glück halten die Sonnenschirme den meisten Regen ab.

Zurück am Campingplatz wollen wir die Großeltern einsammeln und nach Tverstedt radeln, aber erstmal gibt es Kaffee und Kekse und danach ist der Tag zu kurz. Also überlegen wir morgen nach Tverstadt und heute am Strand entlang bis nach Uggerby zu fahren und durch den Wald zurück.

Auf dem festen Sand flitzt sogar unsere Kleine begeistert mit ihrem Laufrad entlang. In Uggerby schauen wir uns die Stelle an, an der 1983 ein Schiffswrack angeschwemmt und ausgestellt wurde. Allerdings wurde das Wrack 2010 nach Kristiansand ausgeliehen…

Also machen wir uns durch den unberührten Wald zurück auf den Weg zum Campingplatz. Unterwegs schauen wir uns eine Übernachtungshütte an und sind ganz angetan von dem Holzspalter.

Es kommen tatsächlich zwei junge Leute, die die Nacht dort verbringen wollen. Wäre mir ja zu einsam und zu unheimlich…

 

Tag 7

Palmenstrand Frederikshavn

Wir haben unseren Plan von gestern verworfen und fahren anstatt nach Tverstedt Eis essen nach Frederikshavn zum Palmenstrand. Das Wetter ist einfach perfekt für einen Strandtag. Kaum Wolken, viel Sonne und 22 Grad. Auf dem Weg dorthin fällt uns allerdings ein, dass wir den Sonnenhut von der Kleinen vergessen haben. Wir brauchen unbedingt eine Liste die wir abhaken können, damit wir in Zukunft nicht immer was vergessen! Es geht dann aber auch mit Papas Käppi. Da das Kind im wahrsten Sinne des Wortes einen Dickschädel besitzt, passt das.

Die dänische Südsee ist ganz nett hergerichtet, mit weißem, muschelhaltigem Sandstrand und sogar Livredder (Lebensretter) sind vor Ort. Nur die Beachbar, hinter den Dünen ist uns zu weit weg… Das Meer ist weitläufig und flach und hat heute 16 Grad. Dafür, dass der Strandabschnitt mit Liegen kostenlos ist, ist echt wenig los.

Wir organisieren uns zwei Liegen und stellen unseren mitgebrachten Sonnenschirm auf, da die Palmen etwas dünn besiedelt sind. Dann beobachten wir die Kleine wie sie im flachen Wasser ihre Gießkannen füllt, essen mitgebrachte Melone und relaxen ein wenig.

Zum Mittagessen fahren wir nach Frederikshavn zum Restaurant Nerd. Hier gibt es Burger mit Brandzeichen und die Pommes sehen aus wie riesige Chips. Der Ausblick auf den Hafen schlägt sich auf den Preis nieder…

Für den Nachtisch fahren wir weiter in die Innenstadt von Frederikshavn. Hier gibt es endlich das lang ersehnte Softeis. Die Fußgängerzone ist hell und modern gestaltet. Hier hätten wir auch super essen können.

Auf dem Rückweg zum Campingplatz schläft unsere Tochter sofort ein. So ein entspannter, ’nichts Tun‘ Tag kann aber auch ganz schön schlauchen!

 

Tag 8

Tverstedt

Camping entschleunigt! Wir schlafen morgens aus, frühstücken in aller Ruhe und wenn wir alles gepackt haben dann fahren wir ohne Zeitdruck los. Normalerweise hat man immer irgendwelche Termine zu denen man irgendwann, irgendwo sein soll. Sogar im Hotelurlaub hat man gewisse Zeiten zu denen man beim Frühstück, Mittag oder Abendessen sein soll. Zwischendurch hat man noch einen Ausflug gebucht, wo der Bus einen dann zu einer bestimmten Uhrzeit abholt… Aber beim campen hat man meistens keine Uhrzeiten an die man sich halten muss und das macht den Urlaub dann so entspannt.

Deswegen fahren wir heute erst zur Mittagszeit nach Tverstedt um endlich das größte und süßeste Eis zu probieren, dass ich kenne!

Aber erstmal machen wir an der Uggerby Å Halt um über die Dünen zu kraxeln und den Ausblick zu bestaunen, wo der Fluss ins Meer mündet. Manchmal kann man hier Paddler beobachten, die die etwa 4 Kilometer von Uggerby bis zur Flussmündung paddeln. Heute sind leider keine Paddler unterwegs.

Und dann schauen wir uns noch die Tverstedt Søerne an. Eigentlich sind hier mehrere Süßwasserseen mit vielen Seerosen, aber nur einer ist noch als See erkennbar. Die anderen sind zugewuchert mit Wasserlilien und Schilf. In der Nähe befindet sich ein sehr schöner Waldspielplatz. Übrigens: mit Spielplätzen haben es die Dänen nicht so. Das ist jetzt erst der zweite öffentliche Spielplatz der uns hier über den Weg läuft…

Tverstedt wirkt sehr einladend mit seinen hellen Häusern. Überhaupt sind die dänischen Dörfer sehr ansprechend mit ihren kleinen Einfamilienhäusern.

Wir essen im Café Fisk zu Mittag. Hier gibt es neben einem Fischverkauf auch ein kleines, hübsches Restaurant und sehr leckeren Fisch. Absolut empfehlenswert! Sogar unsere Kleine isst ihren riesigen Kinderteller leer.

Und dann fahren wir endlich zum Strand hinunter wo das Det Blå Ishus steht und wo es neben Softeis und Kaffee eben auch das Tverstedt Super Special Eis gibt: 5 kugler med Guf, Flødebolle und Drys (5 Kugeln Eis mit Guf, das i-Tüpfelchen auf dem Eis schmeckt nach dem Inhalt eines Schaumkusses, Schaumkuss und Streusel). Groß, lecker, süß!

Am Strand beobachten wir wie sich ein Auto im weichen Sand festfährt und dann herausziehen lassen muss, während unser Kind fleißig Steine sammelt und das Eis langsam anfängt zu tropfen, da sich die Waffel allmählich in seine Bestandteile auflöst.

Auf dem Rückweg fahren wir durch den Wald und entdecken ein Vogelhäuschen, welches sich bei näherer Betrachtung eher als ein Schmetterlingshaus herausstellt, da dort viele Falter zu sehen sind.

Unser Kind interessiert sich nicht die Bohne für Schmetterlinge, sie ist in ihrem Fahrradanhänger eingeschlafen…

 

Tag 9

Nordsee Ozeanarium

Fische, überall Fische! Große, kleine, dicke, dünne, flache… Alle Sorten, die es in der Nordsee eben gibt.

Wir sind in Hirtshals im Nordsøen Oceanarium. Nordeuropas größtes Aquarium. Da es regnet hat sich der Besuch hier regelrecht aufgedrängt. Sobald man das Gebäude betritt, befindet man sich direkt unter der Wasseroberfläche. An der Decke ist ein Schiffsrumpf aufgehängt, unter dem man hindurchgehen kann und das Licht ist gedämpft. Das verstärkt den Eindruck einer Unterwasserwelt.

Wir kommen gerade zur Robbenfütterung an und flitzen direkt wieder nach draußen zum Robbenbecken. Auf dänisch und deutsch wird hier einiges zu den Nordseerobben erklärt. In der Nähe ist ein schöner Spielplatz mit einem Holzpottwal den die Kinder bespielen und runterrutschen können.

Nebenan ist die ‚Walforscherhütte‘. Hier sind Skelette von unterschiedlichen Walen ausgestellt. Das beeindruckendste Walskelett ist das vom 17,4 Meter langen Finnwal. Der wurde im Februar 2016 am Strand von Blokhus gefunden.

Weiter geht’s zur Kuttersimulation mit Sturm und hohem Wellengang inklusive Wasserbesprühung. Ein Spaß für Groß und Klein.

Unter dem Robbenbecken ist ein Tunnel durch den wir wieder ins Hauptgebäude gelangen und nebenbei Interessantes über Robben erfahren.

Das größte Aquarium ist mit 4,5 Millionen Litern Wasser gefüllt und hat neben einigen Haien, Seesternen und Heringen auch einen Mondfisch. Ein merkwürdig aussehender Fisch, von dem ich vorher noch nie etwas gehört habe, der bis zu drei Meter groß werden kann.

Zweimal am Tag springt ein Taucher in das Becken um die Fische zu füttern. Für die Haie muss er extra einen Kettenhandschuh tragen. Er hat eine Kamera, so dass man hautnah über die Monitore dabei sein kann.

Ein interessanter Tag mit vielen Informationen über das Leben in der Nordsee.

Ein Besuch im Nordsøen Oceanarium ist auf jeden Fall empfehlenswert. Hier ist für alle Altersklassen etwas dabei.

 

Tag 10

Aalborg Zoo

Nachdem sich gestern Abend noch die Sonne gezeigt hat, konnten wir nachts Sternschnuppen beobachten. Die Nacht vom 12. auf den 13. August war dieses Jahr die Nacht mit der höchsten Wahrscheinlichkeit Sternschnuppen sehen zu können. Ein paar haben wir tatsächlich gesehen. Viele kleine Kurze und eine große Lange.

Mein Wunsch war es in den Aalborger Zoo zu gehen und das machen wir heute. 🙂

Hinter der psychiatrischen Klinik, mitten in Aalborg befindet sich der Zoo. Die Parkplatzsuche ist ein wenig unübersichtlich, da man auf einigen Plätzen nur 5 Stunden parken darf. Wir müssen ein wenig laufen, aber dafür haben wir einen schönen Schattenplatz ergattert.

Das erste was uns ins Auge fällt als wir den Zoo betreten ist der kleine Zug, der alle halbe Stunde durch das gesamte Areal fährt. Leider sind sämtliche Informationen nur in dänisch und englisch.

An den Lemuren vorbei gelangen wir zu den Braunbären, die entweder Hunger haben oder sich freuen uns zu sehen, da sie ganz dicht an den Zaun heran kommen.

Weiter geht es zu der Eisbärenmama mit ihren beiden süßen Kleinen. Die zwei waren ganz verspielt und sind eine ganze Zeit lang an den Fensterscheiben vorbeigeschwommen. (Leider ist das Bild durch die Glasscheibe unscharf geworden.)

An den Tigern und Elefanten vorbei kommen wir zu den Giraffen, die uns von oben herab betrachten…

Bei den Orang Utans ist Kuschelzeit. Unsere Tochter will lieber toben, deshalb steuern wir den großen Spielplatz an.

Nachdem wir sie dort wieder loseisen können schauen wir uns in der Tropenanlage das Zwergflusspferdbaby an.

Die Seelöwenfütterung schenken wir uns heute, da wir die gestern im Nordsee Ozeanarium schon gesehen hatten.

Ein schöner gepflegter Tierpark mit über 100 Tierarten und vielen Flächen zum Verweilen. Die Verpflegungsmöglichkeiten sind im Aalborger Zoo vielfältig. Von Snacks über selber grillen mit mitgebrachtem Grillgut bis hin zu Fastfoodlokalen ist hier für jeden Geschmack etwas dabei.

Apropos grillen: wir grillen jetzt erstmal! Allerdings keine exotischen Tiere.

 

Tag 11

Rubjerg Knude und der Strafzettel

Unsere Tochter ist heute morgen beim Frühstück ganz verkuschelt und hat kaum Hunger. Vielleicht hat sie gestern beim Grillen zu viel Wurst gegessen. Sie hat aber auch kein Ende gefunden!

Heute fahren wir zur Rubjerg Knude. Eine der größten Wanderdünen Europas ist schon von weitem sichtbar. Der Leuchtturm der sich hier befindet, wurde 2016 der Bevölkerung wieder zugänglich gemacht.

Auf dem Weg dorthin fahren wir durch Lønstrup. Ein kleiner hübscher Ort mit vielen Touristen. Und die strömen heute anscheinend alle zum Leuchtturm. Es wurde extra ein Parkplatz geschaffen für die vielen Besucher. Dadurch ist der Weg zur Düne auch weiter geworden. Vor 20 Jahren waren es erheblich weniger Menschen die sich die Wanderdüne und den Leuchtturm angeschaut haben.

Wir schieben die erste Strecke die Kleine im Buggy bis es zu sandig wird. Dann lassen wir ihn zusammen mit den Schuhen am Wegrand stehen. Und los geht’s in den riesigen Sandkasten!

Am Steilhang haben die großen und ganz großen Kinder (Erwachsenen) Spaß beim über den Rand springen und den Sand runterkullern. Unsere Maus malt Kreise in den Sand und läuft die Düne hoch und runter. Sogar den Steilhang traut sie sich vorsichtig runter. Und die ganze Zeit läuft sie selber und will nicht auf den Arm… Der Opa hat genau das vorhergesagt!

Da wir keine Schuhe dabei haben besteigen wir den Leuchtturm lieber nicht. Die Stufen dürften arg kalt sein!

Im Anschluss fahren wir nach Hjørring ins Parkhaus des Metropol Shoppingcenter. Das Einkaufszentrum ist sehr übersichtlich mit seinen wenigen Cafés die uns fürs Mittagessen allerdings nicht zusagen. Also gehen wir in die Innenstadt, die gleich um die Ecke ist. Hier gibt es auch keine Restaurants die uns zusagen. Heute sind wir aber auch sehr wählerisch!

Letztendlich essen wir im Pizza Express, ein Lieferservice mit kleiner Sitzecke. Sogar eine extra Kinderportion machen die uns und das Essen schmeckt uns sehr gut!

Zurück im Parkhaus haben wir einen Strafzettel an der Windschutzscheibe kleben. Wir haben vergessen unsere Parkscheibe anzubringen. Man konnte drei Stunden kostenfrei parken. Mit Parkscheibe! Da das aber nirgends explizit stand sind wir einfach losgezogen. Tja, ohne Parkscheibe kostet uns das Shoppingcenter jetzt umgerechnet 87 Euro!

Merke: 3 timer = Parkscheibe! Und dann die Zeit nicht wie in Deutschland vordrehen, sondern zurück! Die deutschen Parkscheiben werden geduldet, weil die dänischen sogar in viertel Stunden eingeteilt sind!

 

Tag 12

Eddy Eule und Hirtshals

Gestern Abend war es unheimlich windstill! So still, dass man die Brandung nicht hört. Eigentlich ein ständiger Begleiter am Meer… Dafür hört man vereinzelt Autos die am Campingplatz vorbei fahren, die Reißverschlüsse der Zelte und das Türengeklapper der Wohnmobile. Normalerweise übertönt der Wind diese Geräusche. Wir müssen uns fast flüsternd unterhalten, da die Nachbarn sonst jedes Wort hören und verstehen. Es ist ziemlich unheimlich…

Heute morgen ist es wieder ein wenig windiger. Genau richtig um endlich mal den Drachen unserer Tochter steigen zu lassen. Den haben wir vor zwei Jahren auf Rømø gekauft und nie ausgepackt…

Wir gehen durch die Dünen den etwa 400 Meter langen schmalen Trampelpfad. Früher sind wir hier ständig lang gelaufen, wenn wir zum Wasser wollten. Ich wusste gar nicht mehr, dass es auf dem Weg ein Schafsgitter gibt und die alte ‚Brücke‘ (ein schmaler Steg ohne Geländer) wurde entfernt und dafür der Weg aufgeschüttet.

Am Strand ist es sehr windig. Ein paar Wohnmobile stehen windgeschützt in der Nähe der Dünen. Die Wassertemperatur ist unverändert erfrischend… Nach anfänglichen Schwierigkeiten die Schnur korrekt am Drachen zu befestigen, ist unsere Kleine ganz stolz, als sie auch mal ihren Drachen, der heißt übrigens Eddy Eule, halten darf.

Wir gehen ein bisschen mit Eddy Eule am Strand spazieren bevor wir uns zu Mittag von Oma zum Spaghetti essen einladen lassen. Während des Essens fängt es an zu regnen. Jeder schnappt sich ein Teil und wir ziehen ins kleine Vorzelt meiner Eltern um. Es ist eng aber gemütlich und schmecken tut es sowieso!

Nachmittags fahren wir mit dem Auto nach Hirtshals. Wir müssen noch ein paar Dinge einkaufen. Bei einem Bummeln durch die Innenstadt gönnen wir uns ein Eis. Fürs Abendessen kaufen wir uns frischen Fisch und gerade als wir wieder im Auto sitzen fängt es wieder an zu regnen.

Hoffentlich ist morgen wieder ein trockener Tag. Wir wollen nach Skagen zu der Stelle wo Nord- und Ostsee aufeinander treffen.

 

Tag 13

Skagen

Gestern Abend hat es lange und kräftig geregnet inklusive Gewitter über der Nordsee. Schön wenn man da ein Vorzelt hat, dass man bei Bedarf auch noch beheizen kann.

Da jetzt die Sonne wieder scheint, fahren wir mit dem Auto Richtung Skagen. Zur Versandeten Kirche. Von der Kirche steht nur noch der Kirchturm. Als Kind fand ich die Versandete Kirche beeindruckender. Damals stand der Turm noch im Sand. Jetzt ist hier drum herum ein Wald und auf dem Sand wurde Gras angepflanzt um ihm Einhalt zu gebieten und touristisch zu erschließen.

Viel interessanter ist heute der Spielplatz. Zumindest für unsere Tochter… 🙂

Wir fahren mit den Fahrrädern weiter. Die hatten wir huckepack auf dem Fahrradträger, der auch noch irgendwo seinen Platz im Wohnwagen gefunden hat. Wir wollen nach Grenen. Zu der Stelle, wo sich Nord- und Ostsee treffen. An Skagens ‚Fressmeile‘ am Hafen machen wir Rast und essen zu Mittag. Da wir hier direkt am Hafen sitzen, bietet es sich gerade zu an Fisch zu essen.

Weiter geht es mitten durch Skagen. Typisch für den nördlichsten Ort Dänemarks sind die gelb gestrichenen Häuser mit ihren roten Dächern, die ein Gefühl von Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlen.

In Grenen angekommen laufen wir mit einer Horde Touristen an der Ostsee entlang. Vorbei an alten Bunkern. Jemand hat lustigerweise ‚Zimmer Frei‘ auf einen drauf geschrieben… Anderthalb Kilometer beträgt die Strecke wo die Ostsee auf die Nordsee trifft. Das sieht dann aus wie ein Schwarm Fische bei der Fütterung. Ein beeindruckendes Naturschauspiel.

Unser Kind läuft die gesamte Strecke. Mal bei Oma an der Hand, mal bei Opa auf den Füßen. Zwischendurch malt sie Kreise in den Sand. Und Eichhörnchen. Und Igel. Mit ganz viel Fantasie kann man es erkennen. 🙂

Zurück fahren wir mit dem Sandormen. Dem Sandwurm. Ein überdachter Wagen der von einem Traktor gezogen wird. Sieht ungemütlich aus, ist es aber gar nicht. Der Wagen ist sehr weich gefedert. 50 Kronen (ungefähr 7 Euro) kostet der Spaß für uns drei an der Nordsee entlang und durch die Dünen zurück. Am Parkplatz werden wir von Oma und Opa in Empfang genommen. Die sind die Strecke lieber wieder zu Fuß gelaufen.

Nach einem Eis machen wir uns auf den Weg zurück zum Parkplatz der Versandeten Kirche. Wie schön, dass man hier kostenlos und dauerhaft parken kann…

Da die Sonne scheint und es unser letzter Abend in Hirtshals ist, grillen wir. Morgen ziehen wir weiter Richtung Blavand. Vielleicht haben wir heute Abend noch Glück und können wieder Sternschnuppen sehen.

 

Tag 14

Vejers Strand Camping

Gestern Nacht habe ich doch noch eine Sternschnuppe gesehen. Und mir was gewünscht. Muss man sich eigentlich was wünschen während man die Sternschnuppe sieht oder reicht es auch noch Millisekunden später? Vielleicht hab ich ja Glück und mein Wunsch erfüllt sich.

Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir heute zum Vejers Strand Camping bei Blavand. Das Kind ist unausgeschlafen und quengelig. Gestern Abend ist es später geworden und heute morgen kam der Weckdienst zu früh… Jetzt jammert und nervt sie die ganze Zeit. Kann sie nicht einfach mal einschlafen während wir fahren?

An der nächstbesten Raststätte fahren wir raus, scheuchen das Kind auf den Spielplatz und bauen den Kindersitz bei Oma und Opa ein. Die Maus ist so müde, dass sie beim Toben hinfällt und sich das Knie aufschürft. Erstmal pusten, dem Kind Apfelschorle einflößen und weiter geht’s. Herrlich diese Ruhe… 🙂

Mittags halten wir an einem Rastplatz. Die sind überall in Dänemark sehr sauber. Auch die Toiletten. Fast wie in einem Hotel. Fast… Mutti kocht für uns Schinkennudeln. Unser Familienessen.

Gut gestärkt schmieden wir schon wieder Pläne für nächstes Jahr. Wir wollen mit Freunden nach Norwegen. Gemeinsame Freunde besuchen. Fahren wir mit Wohnwagen oder nehmen wir alle zusammen eine Ferienhütte? Bleiben wir länger oder reicht uns eine Woche?

Am Vejers Strand Camping können wir uns einen Stellplatz frei auswählen. Und mit frei meine ich frei. Wir können uns stellen, drehen und wenden wie wir wollen. Mitten in den Dünen. In unmittelbarer Nähe des Spielplatzes und des Waschhauses bauen wir unser Zuhause auf. Wenn man sich hier so umsieht, hört und sieht man nur Deutsche. Camping… Des Deutschen liebstes Hobby!

Unsere Tochter hat soeben den Preis des lautesten Kindes gewonnen. Da sie keinen Mittagsschlaf gemacht hat ist jetzt alles schrecklich. Das Brot, die Milch, die Zahnbürste, lieber Papa als Mama…

 

Tag 15

Blavand

Wir schlafen heute aus. Unsere Maus ist wieder bester Laune und so fahren wir mit den Fahrrädern nach Blavand. Am Tirpitz-Bunker stoppen wir kurz. Eine architektonische Attraktion, die drei Ausstellungen beherbergt und mit dem Geschützstand aus dem 2. Weltkrieg verbunden ist. 125 DKK (etwa 17 Euro) Eintritt ist uns das Spektakel dann aber doch nicht wert.

Wir fahren weiter nach Blavand. Die Innenstadt ist voller Menschen. Hauptsächlich Deutschen. In kleinen schicken Häusern sind Boutiquen und Shops untergebracht.  Wir essen im Blavand Fiske Restaurant. Das Essen ist mit Garnelen, Kaviar und einem kleinen Hummer garniert und schmeckt ziemlich gut! Normalerweise bin ich nicht der Essen-Fotografier-Typ, aber das musste sein!

Gut gestärkt fahren wir weiter zum Leuchtturm von Blavand. Die Gegend erinnert mehr an Sylt. Reetgedeckte Häuser stehen hier mitten in den Dünen. Die Dünen sind unter anderem mit blühender Heide bepflanzt. Das sieht sehr hübsch und romantisch aus.

Wir versuchen am Strand zurück zu fahren, aber der Sand ist hier nicht fest genug. Also nehmen wir fast dieselbe Strecke zurück.  Und werden unterwegs von einem dicken fetten Regenschauer erwischt. Triefend nass kommen wir wieder am Campingplatz an. Nur die Kleine ist in ihrem Anhänger trocken geblieben. Wir ziehen schnell trockene Klamotten an und lassen den Abend gemütlich ausklingen.

 

Tag 16

Was für ein Sturm

Mitten in der Nacht fängt es an zu stürmen. Ich bin froh, dass wir kein Vorzelt aufgebaut haben. Der Wind rüttelt auch so kräftig am Wohnwagen. Ein Blick aus dem Fenster zeigt allerdings, dass das Zelt meiner Eltern einknickt. Die beiden stehen bereits im Vorzelt und versuchen es zu stabilisieren. Die Befestigungsgurte und auch die Sturmbänder haben sich losgerissen. Also ziehen wir uns was über, schauen kurz nach dem Kind (die schläft tief und fest) und versuchen zu helfen.

Meine Eltern haben das gleiche Luftvorzelt wie wir, nur etwas kleiner. Das Gute daran ist, dass kein Gestänge kaputt gehen kann. Nur die beiden Andruckstangen und die Luftschläuche. Einer davon verlor bereits in Hirtshals Luft. Da man die Schläuche aber einzeln abriegeln kann bleibt der Schaden im Rahmen. Ist das ganze Zelt aber nicht genügend aufgepumpt knickt es ein. Es richtet sich dann aber auch von alleine wieder auf.

Es ist gewaltig was für ein Druck auf das Zelt ausgeübt wird. Während wir mit den Rücken an den Luftsäulen stehen, werden wir vom Wind immer wieder weg gedrückt. Also erstmal die Luftpumpe holen und straffer aufpumpen. Dann den Gummihammer holen und die Bänder nachstraffen. Und schon ist das Ganze stabiler und sollte die Nacht überstehen.

Nach einer Stunde liegen wir wieder im Bett. Auch der Sturm legt sich wieder schlafen. Am Morgen sind unsere Zeltnachbarn abgereist. Auch die hatten Probleme bei dem starken Wind. Bei Sturm im Zelt zu liegen stell ich mir ja gar nicht sehr spaßig vor. Es ist laut, es ist dunkel und es ist unheimlich.

Der komplette Platz ist leerer geworden. Könnte aber auch daran liegen, dass heute Samstag ist. Bettenwechsel in Dänemark. Oder dass für den Tag immer wieder Regenschauer angesagt sind und es immer noch sehr windig ist. Bei einem Wohnmobil wurde die komplette Markise zerfetzt.

Mutti hängt die nasse Wäsche von gestern auf die Leine und keine fünf Minuten später wieder ab. Wir holen die Stühle raus, sonnen uns kurz und bringen die Stühle wieder rein. Der nächste kräftige Regenschauer ist schon wieder in Sicht.

Und der hat es wieder in sich. Der Wind drückt frontal auf das Zelt und lässt es sich wieder durchbiegen. Immerhin halten diesmal die Gurte. Aber der Wind drückt den Regen von unten ins Vorzelt und durch die Reißverschlüsse. Während ich das Zelt stabilisiere bildet sich zu meinen Füßen eine Wasserlache. Das komplette Zelt steht unter Wasser. Auch die Wiese auf der wir campen sieht aus wie eine Sumpflandschaft. Und zack ist der Spuk wieder vorbei. Vorsichtshalber pumpen wir noch Luft nach…

Meine Eltern beschließen das Vorzelt abzubauen. Es hat einfach keinen Zweck, es ist zu windig! Die Sonne und der Wind haben es schnell trocknen lassen. Auch der Boden ist wieder trocken. Wir haben gerade das Zelt verstaut, da fängt es auch schon wieder an zu regnen.

Aber immerhin schaffen wir es dann doch noch an den Strand. Bei Windstärke 6 lassen wir uns das Salzwasser mal so richtig um die Ohren peitschen. Die Wellen toben wie verrückt und der Sand wird über den breiten Strand geblasen. Das lässt einige Leute aber nicht davon abhalten zu baden! Da die Sonne scheint ist es richtig schön hier.

 

Tag 17

Vejers

Die Nacht war schrecklich. Wir sind immer wieder vom Wind und vom Regen geweckt worden. Irgendwann haben wir noch die Kleine zu uns geholt. Die hat wie immer am Besten von uns allen geschlafen. Und ist dementsprechend übermütig… Beim Frühstück tobt sie wie wild herum anstatt normal und lieb wie sonst zu essen. Ich bin völlig genervt! Wenig Schlaf und ein Kind das auf meinen Nerven rumtrampelt ist keine gute Kombination.

Eigentlich wollen wir nach Blavand zum Schwimmbad, vergessen aber, dass die Schranke vom Campingplatz zur Mittagszeit geschlossen ist. Also lassen wir das Auto an der Schranke stehen und laufen durch die Dünen nach Vejers. Dort gibt es einen schönen Spielplatz. Wo wir die Kleine erstmal ihre überschüssige Energie austoben lassen.

Wir bummeln durch die Geschäfte und suchen ein Mitbringsel für die Oma Zuhause. Während wir im Urlaub sind passt sie auf, dass die Blumen nicht vertrocknen, der Briefkasten überquillt und dergleichen. Ein kleines Dankeschön ist da angebracht!

Ein Abstecher zum Strand ist dann auch noch drin. Mir gefällt es hier sehr gut! Kilometerweit nur Sand, Strand, Wasser und Dünen. Okay, andere Menschen gibt es hier auch noch, aber die verlaufen sich.

Das Einzige was mich stört ist der Wind! Mit Spitzengeschwindigkeiten um die 60 kmh knallt er heute am Strand entlang und über die Dünen. Ein Ende ist nicht in Sicht und die nächste Nacht naht… Es wird die letzte unseres Urlaubs sein. Morgen geht es wieder nach Hause. Ein bisschen freue ich mich auf zu Hause. Da ist es definitiv windstiller.

 

Tag 18

Heimreise

Die Nacht war wieder unruhig. Eigentlich sollte der Wind nachlassen, aber der hat sich einfach nicht dran gehalten. Und nass war es auch wieder. Zumindest außerhalb unserer vier Wände…

Pünktlich um 10 Uhr sind wir dennoch startklar. So auf die Minute genau sind wir noch nie losgekommen! Wir kommen gut durch. Kurz hinter der deutschen Grenze verabschieden wir uns von meinen Eltern. Wir wollen noch eine Rast machen und zu Mittag essen und meine Eltern lieber vor der Rushhour durch Hamburg sein.

Es war ein schöner Urlaub! Wir haben uns die meiste Zeit gut verstanden und vertragen. Kleine Reibereien gehören einfach dazu, wenn man sich länger auf der Pelle hockt. Zum Glück kann sich jeder in seinen eigenen Wohnwagen zurückziehen, wenn man mal etwas Abstand braucht. Und als Babysitter sind die Großeltern auch super. So hatten wir zwei immer mal etwas Zeit die Ruhe zu genießen.

Durch unsere Mittagspause gelangen wir in Hamburg voll in die Rushhour. Und Baustellen! Hamburg hat so endlos viele Baustellen! Wieso gibt es in Dänemark eigentlich so wenige davon? Weil die langsamer fahren? Oder insgesamt weniger Einwohner haben? Aber dafür haben die doch mehr Tourismus?!

Und dann staut es sich auch noch im Elbtunnel. Meine Horrorvorstellung: Unfall im Tunnel, es fängt an zu brennen, kein Entkommen… Ich glaube, ich gucke zuviel Fernsehen! Immerhin rollt der Verkehr noch und dann geht es zum Glück weiter. Kaum draußen stehen wir dann doch noch im Stau…

Pünktlich zum Abendessen sind wir zu Hause. Erstmal Pizza bestellen (ist eine Familientradition) und dann den Wohnwagen ausräumen. Unglaublich was da alles drin ist. Und was sich alles in einem Urlaub ansammelt…

Liebe Grüße

Inga

Campingurlaub auf Fehmarn

Es geht wieder los!

Kommenden Samstag fahren wir für zehn Tage nach Fehmarn zum InselCamp.  Der Campingplatz liegt direkt am Meer, im Süden der Insel. Wir hoffen auf gutes Wetter damit wir planschen, Sandburgen bauen oder einfach nur am Strand liegen können.

Das Wochenende vom 07. bis 09. Juli findet in Burgstaaken außerdem das Hafenfest mit Musik und Feuerwerk statt. Das wollen wir uns auf jeden Fall anschauen. Vielleicht schaffen wir es dieses Mal (wir waren vor zwei Jahren schon einmal auf Fehmarn, damals noch in einer Ferienwohnung) auch ins U-Boot. Letztes Mal hätten wir unsere Kleine durch die engen Gänge tragen müssen. Diesmal könnte sie selber laufen (wenn sie denn will)…

Außerdem wollen wir unbedingt noch mal nach Lemkenhafen zur Aalkate. Dort war der Fisch sehr frisch und extrem lecker!

Bei meiner Recherche, was wir noch alles auf Fehmarn sehen müssen und machen können, bin ich über den Strandschlafkorb gestolpert. Finde ich persönlich ja total klasse und klingt auch sehr romantisch und hätte ich auch Lust es auszuprobieren, ABER wohin mit der Kleinen??? Schade, aber vielleicht ein andermal…

Was wir dann auch mit der Kurzen machen können, sind neben Radtouren

Und bei Schlechtwetter könnten wir ins

Wenn wir dann Fehmarn von oben bis unten und von rechts nach links (oder auch von Nord nach Süd und von Ost nach West) erkundet haben geht es weiter in die Nähe von Bremerhaven. Für ein paar Tage fahren wir auf den Campingplatz Wremer Tief. Pötte gucken… Der Campingplatz liegt nämlich direkt an der Weser. Das Hafenspektakel wollen wir uns dann auch anschauen. Vom 14. bis 16. Juli im Schaufenster Fischereihafen.

Außerdem interessieren mich an Bremerhaven folgende Sehenswürdigkeiten:

Bis es soweit ist genieße ich noch ein wenig die Vorfreude.

 

Tag 1

Regen, Stau und Sonnenschein

Das Kind macht kurz vor der Abfahrt nach Fehmarn noch Geschrei, weil ich ihr ein Spielzeug weggenommen habe (Rabenmutti!). Bei ihrer rumfuchtelei damit bestand allerdings Verletzungsgefahr. Zur Zeit hat sie eh so eine Phase, wo sie sich auf den Boden schmeißt und schreit, wenn sie ihren Willen nicht bekommt! Hoffentlich wird das auch wieder besser…

Auch das Wetter könnte mal langsam besser werden! Bei unserer Abfahrt nieselt es. Bei dem Regen die letzten Tage nicht gerade überraschend.

In Hamburg stehen wir dann auch noch im Stau. Auch die Umleitungen sind verstopft und wir kommen nur langsam voran. Die Kleine ist währenddessen eingeschlafen. Schreien und schimpfen scheint anstrengend zu sein. Kein unangenehmer Nebeneffekt…

Wir essen im Braaker Krug zu Mittag. Im rustikalen Ambiente gibt es für uns alle leckeres Bauernfrühstück. Der Hof ist riesig und bietet genug Platz um mit unserem Gespann zu halten und zu wenden. Das Personal ist freundlich und hilft anderen „gestrandeten“ Gästen bei der weiteren Reiseplanung, die Toiletten sind modern und auch einen Wickeltisch gibt hier. Sollten wir nochmal in Braake stranden, wissen wir jetzt wo wir gut und günstig essen können!

Als wir wieder auf die Autobahn wollen, ist die Auffahrt Richtung Lübeck gesperrt und wir müssen wieder eine Umleitung in Kauf nehmen. Langsam stellt sich mir die Frage wieso wir eigentlich in den Ferien fahren? Sind wir denn verrückt? Wir haben kein schulpflichtiges Kind… Aber wir wollen raus! Und wir können raus! Die Krippe hat geschlossen, also los!

Bei Ahrensburg geht es endlich staufrei und ohne weitere Verzögerung bis Fehmarn weiter. Je näher wir der Küste kommen umso heller und trockener wird es.

Bei unserer Ankunft am InselCamp (zwei Stunden später als gedacht) scheint sogar die Sonne! Das Kind kann zum Spielplatz und wir können ganz gemütlich im Trockenen den Wohnwagen ausrichten und das Vorzelt aufbauen. Sogar ein Spaziergang zum Meer ist drin.

 

Tag 2

Burg und kleine Radtour

Wahnsinn! Schlafen die Vögel an der Küste nachts nicht? Ich wurde immer wieder von ihrem gepiepe geweckt. Heute morgen saßen drei dreiste Möwen sogar auf dem Wohnwagen vom Nachbarn…

Zum Frühstück gibt’s Brötchen und Nieselregen. Die Brötchen gibt es im Campingplatz eigenen Supermarkt und der Nieselregen hält uns nicht davon ab nach Burg zu radeln. Am Ortseingang erwischt uns ein kleiner Regenschauer und wir stellen uns kurz unter. In Burg gehen wir erstmal bummeln und klappern die ersten Souvenirläden ab. Für unsere Kleine springen dabei ein neuer schicker Sonnenhut und ein paar Pullover raus, bevor wir zum Mittag Pizza essen gehen. Währenddessen gibt es den nächsten kleinen Regenschauer…

Die Innenstadt von Burg ist ganz schön. Geschäfte, Souvenirläden und Restaurants wechseln sich ab. Das Einzige was uns stört sind die Autos, die in Massen mitten durch fahren. Wegen der Einbahnstraße fahren sie nur in eine Richtung, aber der Strom reißt selten mal ab. Wenn man über die Straße will, muss man entweder hoffen eine Lücke zu erwischen oder man muss eine der Fußgängerampeln nutzen.

Wir beschließen eine kleine Radtour zu machen, damit unsere Maus ihren Mittagsschlaf halten kann. Aber das kleine Wackeltier, auf einer Verkehrsinsel platziert, und der Spielplatz auf dem Campingplatz in Klausdorf, wo uns der Radweg durchführt, sind viel zu spannend. Schlaf wird halt überbewertet…

Auf unserer Tour kommen wir am Allee-Café Katharinenhof vorbei. Ein idyllisch gelegener Hof mit Schaukel und Rutsche für die Kleinen und Kaffee und Kuchen für die Großen. Wir sitzen draußen im gartenähnlichen Bereich mit Blick auf die Spielecke und genießen einen Milchreis mit Früchten. Hier gefällt es uns sehr gut!

Aber irgendwann fahren wir weiter und kommen in Meeschendorf an einem Spielplatz mit einem Feuerwehrauto vorbei. Natürlich müssen wir anhalten und das schicke Teil ausprobieren!

Zurück am Campingplatz scheint die Sonne, aber es ist ziemlich windig. In Erinnerung an unseren Urlaub in Kühlungsborn (wo uns fast das Vorzelt weggeflogen wäre) holen wir die Sturmbänder raus. Hoffen wir mal, dass es nicht schlimmer wird. Theoretisch müsste das Vorzelt halten, schließlich stehen wir nicht in der ersten Reihe und der Untergrund ist fest, da auf dem Platz überall Gras ist, da sollten die Heringe halten.

 

Tag 3

Radtour zur Aalkate in Lemkenhafen

Zum Frühstück gibt es heute Wind! In der Nacht hatte es sich beruhigt, aber jetzt ist er wieder stärker, so dass die ruhige See aufgeschäumt wird.

Wir fahren trotzdem mit den Fahrrädern immer gegen den Wind über Burgstaaken und Blieschendorf nach Lemkenhafen zur Aalkate. Da wir vor zwei Jahren schon mal mit den Rädern hier waren, ist es ganz lustig unterwegs immer mal wieder einige Stellen wieder zu erkennen. An der Aalkate genießen wir von der neuen Terrasse aus den Blick auf die Fehmarnsundbrücke und die Surfer und Kitesurfer. Für die ist das Wetter optimal!

Wir essen Ofenkartoffel mit Fisch und fahren dann auf dem Deich bis Orth weiter. Hier gibt es das Piraten-Nest. Ein Restaurant und Marco Polo-Insider Tipp, in dem wir vor zwei Jahren ordentlich zu Mittag gegessen haben.

Weiter geht es über Petersdorf Richtung Landkirchen. Unterwegs kommen wir noch an einem Spielplatz vorbei. Mittagsschlaf ist auch heute ein Fremdwort… Eine dunkle Wolke vertreibt uns schließlich und lässt uns im Flora-Café in Altjellingsdorf Unterschlupf suchen. Für die Kleine gibt es ein Erdbeer-Sorbet und wir genießen es im Trockenen zu sitzen und den kleinen Regenschauer abzuwarten.

Schließlich fahren wir weiter und kommen kurz vor Burg am Hüpfburgenpark vorbei. Da aber die nächste Wolke im Anmarsch ist sehen wir zu, dass wir weiter kommen. Zum Glück ist der Park noch länger dort… Wir kommen bestimmt noch mal wieder.

Kaum sind wir zurück am Campingplatz, haben wir gerade noch Zeit die Fahrräder abzustellen und den Fahrradanhänger wieder im Auto zu verstauen (im Vorzelt nimmt der zu viel Platz weg) bevor ein kräftiger Regenschauer nieder geht! Glück muss man haben…

Inzwischen verstehe ich, warum so viele Camper nach Italien fahren zum Urlaub machen. Das Wetter ist einfach beständiger! Bei warmen Temperaturen kann man dort auch baden gehen. Ich als Frostbeule würde in der Ostsee jetzt nicht unbedingt baden gehen… Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass es hier wenigstens noch mal reicht zum Sonnenbaden!

 

Tag 4

Fressen und gefressen werden

Heute morgen bin ich Zeuge eines Naturschauspiels geworden. Möwen sind ja größer als ich dachte. Die sehen aus wie weiße Tauben, sind aber größer und fressen neben Fisch anscheinend auch gerne mal kleine Kaninchen…

Jeder Camper hat bestimmt schon mal Kaninchen auf Campingplätzen gesehen. So habe ich auch hier schon das Ein oder Andere vorbeihoppeln sehen.

Die Möwe hat sich auf das kleine Tier gestürzt und am Nacken gepackt. Erst dachte ich die fliegt weg, aber das Kaninchen war wohl zu schwer… Dann hat sie es geschüttelt! Mama (oder Papa) Kaninchen hat es einmal geschafft das Kleine zu befreien, aber bei seinem Fluchtversuch wurde es erwischt und so lange geschüttelt bis es nur noch gezuckt hat. Und dann hat sich die Möwe das Kaninchen vor den Augen von Mama Kaninchen komplett einverleibt.

So etwas vor dem Frühstück zu beobachten ist nicht gerade Appetit fördernd!

Nach dem ich das Erlebte verdaut habe, radeln wir zum Südstrand und bleiben kurz an den beiden Spielplätzen, die auf unserem Weg liegen, hängen. Der Spielplatz an der Südstrandpromende hat sogar einen Bagger. Leider ist unsere Maus noch zu klein, um damit alleine zurecht zu kommen.

Wir kommen an einem Gemüsehändler vorbei und nehmen uns eine Schale Heidelbeeren mit. Damit machen wir es uns an der 360 Grad Bar gemütlich. Der Name kommt daher, dass man oben auf dem Dach einen Rundumblick genießen kann. Da es uns dort oben zu windig ist, setzen wir uns in eine der vielen Liegestühle am Strand und genießen neben ein paar kühlen Getränken unsere Heidelbeeren und endlich auch mal die Sonne!

Zum Mittagessen siedeln wir ins Restaurant Brandung Südstrand um. Vom ersten Stock aus haben wir einen schönen Blick über die Promenade bis zum Meer. Wir müssen ziemlich lange warten, bis wir endlich bedient werden. Wir bestellen Burger und Kartoffelschnitten. Die Portionen sind groß und die Burger lecker, aber erst nachdem wir einmal tauschen mussten… Die Zuordnung war verkehrt!

Fazit Restaurant Brandung Südstrand:
Die Bedienung ist zwar langsam, aber freundlich und wegen den Burgern würde ich nochmal wieder kommen.

Wir fahren zurück zum Campingplatz und holen Strandsachen. Dann machen wir es uns mit Schaufel und Eimer am Strand gemütlich und beobachten andere Familien beim Baden (bibber/frier) und Sandburgenbauen.

Zurück am Wohnwagen fliegt eine Möwe mit einer Packung Käse an uns vorbei. Die Nachbarin rennt hinterher. Mit Hilfe weiterer Camper kann der Käse vor der gefräßigen Möwe gerettet werden! So langsam werden mir Möwen unsympathisch…

 

Tag 5

Hüpfburgenpark und Puttgarden

Unglaublich aber wahr, die Sonne scheint! Und der Wind hat nachgelassen! Wir schnappen uns unsere Fahrräder und fahren zum Hüpfburgenpark.

Kinder ab einem Jahr zahlen 7 Euro, Erwachsene 3 Euro. Es gibt sieben verschiedene Hüpfburgen und einen Kleinkindbereich. Außerdem einen kleinen Imbiss und in der Mitte des Platzes gibt es einen zum Teil überdachten Sitzbereich. Die meisten Hüpfburgen sind für Kinder ab sechs Jahre. Eigentlich sollen Erwachsene nicht mit drauf, aber unser Kind traut sich nicht alleine… Andere Eltern gehen auch unterstützend mit und die beiden Security-Männer sehen großzügig drüber weg. Bis zum 7. September ist der Hüpfburgenpark noch zwischen Burg und Landkirchen zu Gast.

Nachdem unsere Tochter ausgiebig gehüpft ist, fahren wir weiter nach Gammendorf zum Niobe Denkmal. Unterwegs schläft sie erschöpft ein. Wer hätte gedacht, dass sie noch einmal Mittagsschlaf macht?

Acht Kilometer vor der Küste ist 1932 das Segelschulschiff NIOBE verunglückt. In Gedenken an die 69 ums Leben gekommenen Offiziere und Mannschaften steht der Gedenkstein dort. Der Ausblick ist wunderschön und es ist sehr ruhig.

Auf dem Deich fahren wir weiter durch das Naturschutzgebiet Grüner Brink bis Puttgarden.

Im Selbstbedienungs-Restaurant Molenblick essen wir Fisch, während im Hintergrund die Motoren der wartenden LKWs dröhnen. Da wir fast mitten im Hafengebiet sitzen ist es auch kein Wunder, schließlich warten sie hier alle, um auf die Fähre nach Dänemark zu kommen. Trotzdem schmeckt der Fisch hier sehr gut, auch wenn das Lokal eher an eine Kantine erinnert.

Wir laufen einmal über die hölzerne Fußgängerbrücke und beobachten die wartenden Autos, bevor wir auf direktem Weg zurück zum Campingplatz fahren und die warme Abendsonne genießen.

 

Tag 6

360 Grad Bar und endlich grillen

Wir lassen den Tag gemütlich beginnen und genießen die Sonne, die warmen Temperaturen und die Ruhe auf dem Campingplatz. Bis auf ein laues Lüftchen ist es windstill. Das Wetter ist perfekt für einen Strandtag!

Wir fahren erneut zur 360 Grad Bar und lümmeln uns in die Strandliegen. Beim Obst- und Gemüsehändler holen wir für die Kleine ein Stück Melone, die sie erstmal genüsslich verdrückt. Währenddessen beobachten wir, mit einem kühlen Getränk bewaffnet, die Leute am Strand und stellen fest, dass man eigentlich nicht weit fahren oder sogar fliegen muss um Südseefeeling zu bekommen. Das Problem ist nur das norddeutsche Wetter. Das ist zu unbeständig! Man kann sich einfach nicht drauf verlassen, dass, zumindest wenn man Urlaub hat, die Sonne scheint. Eine Schön-Wetter-Garantie wäre toll! Leider gibt es die (noch) nicht…

Da heute bestes norddeutsches Wetter herrscht, sind alle Urlauber und vermutlich auch ein paar Einheimische am Strand und genießen die Aussicht und das Meer. Der Einzige Unterschied zur Südsee sind die vielen Familien. Dort sind sonst eher Partytouristen und Pärchen in der Überzahl.

Ich habe ja eigentlich gedacht an der Bar kriegen wir keinen freien Platz, aber wir hatten die freie Wahl. Ob andere auch so gedacht haben wie ich und es deswegen fast leer war? Oder kommen die erst zur Kaffeezeit? Da wurde es nämlich etwas voller… Oder schreckt es die Leute eher ab, dass man hier was trinken muss? Vom Preis her kommt man (mit einem Getränk pro Person) günstiger weg als wenn man sich für 9 Euro einen Strandkorb für einen ganzen Tag mietet. Allerdings sind die Strandkörbe fast komplett ausgebucht…

Als wir uns auf den Weg machen wollen nach Burg zum Einkaufen, wir wollen heute Abend endlich mal grillen, laufen uns Nachbarn von zu Hause über den Weg! Die Welt ist so klein! Besonders in den Ferien… Bin ja gespannt, ob wir hier noch mehr Leute treffen, die wir kennen.

 

Tag 7

Hafenfest in Burgstaaken

Letzte Nacht hat es geregnet, jetzt scheint schon wieder die Sonne, aber laut Regen Radar ist der nächste Schauer schon unterwegs.

Wir lassen uns nicht abhalten und fahren mit den Rädern nach Burgstaaken zum Hafenfest. Neben Fressbuden und Kinderkarussell gibt es hier eine Hüpfburg, zwei Bühnen und man kann das Segelschiff ALBATROS besichtigen und sogar mit raus fahren.

Als der angekündigte Regenschauer runter kommt sitzen wir am Hafen in der Haifischbar und beobachten wie die anderen Leute in die Zelte flüchten. Danach suchen wir die Modelleisenbahn. Finden aber nur das Silo Climbing. Ein Silo an dem man bis zu 40 Meter hoch klettern kann. Sogar ein vierjähriges Mädchen ist dort schon bis nach oben geklettert! Immerhin probiert sich unser Kind an der Testwand mit drei Metern Höhe…

Wir finden dann doch noch die Modelleisenbahn und stellen fest, dass die sich noch im Aufbau befindet. Deswegen fehlt wohl auch die Beschilderung…

Also schlendern wir zum Hafenfest dazugehörigem Handwerkermarkt, der auf einer Wiese etwas abseits liegt. Dort gibt es Holzschilder, Schmuck, Honig und Selbstgenähtes. Wirklich interessant finden wir nur die Holzschilder bei denen man das Motiv austauschen kann.

Zurück auf dem Hafenfest probieren wir uns bei der sehr freundlichen Dame des Küstensalamis durch das Sortiment. Schwarzbiersalami, Knoblauchsalami, Rotweinsalami und was es nicht alles gibt! Am Ende nehmen wir eine Knoblauchsalami mit und unsere Maus bekommt noch eine ganze Lümmelsalami geschenkt. Wir bekommen fast nichts davon ab…

Direkt im Anschluss gehen wir in das Fisch-Lädchen zum Mittagessen. Der Laden ist nicht besonders einladend, aber Fisch können sie gut! Und unsere Maus isst ihren kompletten Teller leer. Wieviel Hunger kann so ein kleines Kind eigentlich haben??

Zum Verdauen besichtigen wir endlich das U-Boot mit Museum. Vor zwei Jahren wollten wir dort nicht rein, da wir die Kleine hätten tragen müssen und diesmal konnte und ist sie sogar alleine durch gelaufen. Das Museum ist klein und informativ, mit einem zehnminütigen Film über die letzte Reise des U-Boots. Wir mussten den Film leider abbrechen, da unser Kind den Vortrag gestört hat…

Also rein in den engen Gang des Bootes und die schmalen Kajüten und Torpedorohre für 16 Torpedos bestaunen. Das U-Boot ist für 16 Offiziere ausgelegt, sogar eine kleine Küche gibt es an Bord. Und schaut man durch das Periskop, sieht man tatsächlich die Fehmarnsundbrücke! Ich würde allerdings spätestens nach einem Tag Platzangst in dem Ding kriegen.

Auf dem Rückweg ist unsere Kleine nicht mehr in ihren Fahrradanhänger zu bekommen. Sie will unbedingt laufen! Wir kommen an einem Spielplatz vorbei und sie weigert sich dort wieder wegzugehen, geschweige denn einzusteigen. Sie schmeißt sich auf den Boden und heult. Gut zureden und schimpfen helfen nicht! Könnte am mangelnden Mittagsschlaf liegen, dass sie so unausstehlich ist… Irgendwann steigt sie doch noch ein und wir können endlich zum Campingplatz zurück.

 

Tag 8

Piraten-Nest und Jimi Hendrix‘ Gedenkstein

Burg auf Fehmarn ist DAS Nadelöhr schlechthin. Hier gibt es alles was der Insulaner oder Urlauber braucht, vom Einkaufsladen über Innenstadt bis hin zum Eisladen und Schlechtwetteraktivitäten. Hier spielt sich das komplette Leben ab. Egal wann man hier durch fährt, es ist einfach nur voll. Es wimmelt nur so vor Touristen und die Autos kommen aus allen Richtungen und müssen ständig wegen Fußgängern und Radfahrern bremsen. Da staut es sich dann ständig.

Wir sind auf dem Weg nach Orth zum Piraten-Nest. Die kleinen Dörfer, die wir unterwegs passieren, haben ganz selten mal einen Bäcker, ab und zu ein Hof-Café, aber nie einen Einkaufsladen… Also müssen die Inselbewohner zum Einkaufen auch nach Burg fahren. Ich möchte hier nicht Leben. Ich müsste mich ständig über die vielen Touristen aufregen…

In Lemkenhafen kommen wir am Mühlenmuseum vorbei, bevor wir wieder die Kitesurfer von der überdimensionalen Sitzbank aus beobachten.

Überhaupt gibt es auf der gesamten Insel sehr viele übergroße Bänke von denen aus man die schönen Ausblicke genießen kann. Fehmarn gefällt mir landschaftlich sowieso sehr gut. Hier ist es schön flach, so dass man super mit dem Rad fahren kann und die meisten Straßen haben auch Radwege. Und man kann weit gucken. Wobei der Blick, zumindest im Süden von Fehmarn, häufig am sogenannten „Kleiderbügel“ (der Fehmarnsundbrücke) oder, wie ich spöttisch zu sagen Pflege, an der Skyline von Fehmarn (die hässlichen drei Betonklötze in Burgtiefe auch IFA Hotel genannt) hängen bleibt.

Am Piraten-Nest finden wir auf der Terrasse einen windgeschützten Platz in der Sonne. Ja, die Sonne scheint! Und wir haben das Piraten-Nest für uns!

Achtung Geheimtipp: Samstagmittag gegen 14 Uhr ist im Piraten-Nest in Orth nix los! Erst zum Nachmittag wird es voller.

Orth an sich ist eher ein verschlafener Hafen mit Kopfsteinpflaster, unnützen Bahnschienen und wenigen Cafés.

Wir wollen weiter, aber unser Kind will lieber fliegen. In einem dieser Spielgeräte wo man Geld einschmeißen muss… Und sie weiß mit ihren zweieinhalb Jahren schon ganz genau WO das Geld und DAS da Geld reingehört! Da wir ihr den Flug nicht bezahlen wollen, will sie jetzt lieber laufen, anstatt in ihrem Anhänger sanft geschaukelt zu werden. Irgendwann kriegen wir sie doch noch überredet einzusteigen.

Auf dem Weg zum Jimi Hendrix‘ Gedenkstein, fahren wir am Flügger Leuchtturm vorbei. Hätten wir nicht gerade Mittag gegessen, hätten wir hier schön an einem der vielen schattigen Plätzchen Kaffee trinken und Kuchen essen können. Auch ein kleines Klettergerät für Kinder gibt es hier.

Mausi jammert so lange, bis wir nachgeben und sie es ausprobieren kann. Ich hab ja die Befürchtung dass sie dann nicht wieder einsteigt, weil sie eben schon lieber gelaufen ist… Und was soll ich sagen? Ja, sie weigert sich und macht Geschrei. Mit ein wenig Kraftaufwand verfrachten wir sie schließlich wieder in den Anhänger. Wir brauchen jetzt immerhin keine Klingel mehr. Man hört uns schon von weitem!

Das Geschrei wird noch lauter, als wir einfach am nächsten tollen Spielplatz vorbei fahren. Aber wir wollen endlich zum Jimi Hendrix‘ Gedenkstein! Ein Granitfels mitten in der Landschaft zum Andenken an das Love and Peace Festival von 1970 und Jimi Hendrix‘ letzten Festival Auftritt, mit einer herausgearbeiteten Gitarre. Ziemlich cool!

Als wir von dort weiter fahren wird es ganz still im Anhänger… Aha, war wohl auch müde die Kleine, denn sie schläft!

In Albertsdorf wird sie wieder wach und wir halten am dortigen Hof Café und essen leckeren selbstgebackenen Kuchen.

Unter der Fehmarnsundbrücke hindurch fahren wir AUF dem Landschaftsschutzdeich nach Burgstaaken. Das ist hier ja auch ziemlich cool, dass man AUF dem Deich fahren und dabei den tollen Blick genießen kann. An der Nordsee sieht man ja meistens nichts, weil der Radweg hinter dem Deich entlang geht.

In Burgstaaken halten wir nochmal beim Kinderkarussell und essen Fischbrötchen. Hätten wir das Abendessen auch gleich erledigt. Und wieder gibt es Geschrei beim Einsteigen in den Fahrradanhänger, obwohl sie mir versprochen hat, nach der Fahrt im Karussell brav wieder einzusteigen. Kinder versprechen einem auch das Blaue vom Himmel, wenn sie nur ihren Willen bekommen!

Zurück am Campingplatz zeigt unser Tachometer 50 Kilometer an. Wir sind ein wenig stolz auf uns!

 

Tag 9

Strandtag

Ja, ich muss gestehen wir sind Wiederholungstäter. Wenn es uns an einem Ort besonders gut gefallen hat, dann kommen wir wieder. So wie an der 360 Grad Bar am Südstrand. Hier ist es aber auch am Schönsten, mit den Liegestühlen, dem feinen Sand und wir können uns jederzeit kühle Getränke holen. Wenige Meter entfernt gibt es einen Tretbootverleih, mit und ohne Rutsche, sowie die Möglichkeit Stand-Up-Paddeling (SUP) auszuprobieren. Auch eine Toilette ist in der Nähe und was zum Essen gibt es an der Promenade.

Auf dem Weg dorthin müssen wir allerdings nochmal am Südstrandspielplatz anhalten, weil Annabell (die Puppe von unserer Tochter) UN-BE-DINGT rutschen will… Während die Puppe zusammen mit dem Kind rutscht, stellen wir fest, dass der Bagger kaputt ist. Die Schaufel ist an der Schweißnaht abgebrochen. Schade, den findet unsere Tochter sonst auch sehr faszinierend.

Heute ist der bisher wärmste Tag, also lassen wir uns die Sonne auf den Bauch scheinen. (Mir tut auch noch ein wenig der Hintern weh, von unserer langen Radtour gestern.)

Ich glaube unser Kind möchte gerne einmal von der Rutsche eines Tretbootes rutschen. Zumindest zeigt sie immer drauf und sagt „Rutsche“. Aber wenn ich ihr erkläre, dass sie erst schwimmen lernen muss, guckt sie mich nur groß an und sagt „Rutsche“. Heute hat sie aber mal wieder einen NORMALEN Tag und belässt es dabei. Normalerweise ist sie nämlich ein sehr liebes, ziemlich gut erzogenes, zurückhaltendes und pflegeleichtes Kind. Aber wehe sie ist müde oder will jetzt unbedingt spielen. Dann wird sie ungemütlich und kennt kein Erbarmen. Intelligente Ratschläge wie: „ich verstehe ja das du wütend bist, weil…“ fruchten bei ihr dann gar nicht. Schließlich will sie jetzt da spielen. Punkt.

Es ist rappelvoll am Südstrand. Voller als das letzte Mal. Auch unser Campingplatz ist voller geworden. Scheint so als wären jetzt überall Ferien. Morgens wird ein Platz frei, abends steht schon wieder ein Neuer dort. Das finde ich hier übrigens besonders toll, dass Zelt, Wohnmobile und Wohnwagen bunt gemischt stehen und nicht getrennt, wie auf vielen Campingplätzen.

Wir treffen am Strand unsere Nachbarn von zu Hause wieder. Deren große Tochter probiert sich am SUP und macht dabei eine gute Figur. Die vier machen Urlaub auf dem Bauernhof und ich finde die Idee ziemlich spannend das auch mal auszuprobieren. Gerade für Kinder ist es doch toll, den Umgang mit Tieren kennen zu lernen. Manche bieten extra einen Stellplatz für Wohnwagen oder Wohnmobil an…

Da wir mittags nur ein Fischbrötchen gegessen haben, beschließen wir im Restaurant Bernstein am Campingplatz zu essen. Hier gibt es Süßkartoffelpommes mit Aioli. Sehr zu empfehlen! Himmlisch lecker! Aber auch das Schnitzel und das Kalbsragout mit Gemüse schmecken uns sehr gut.

Ich habe mir die Beine verbrannt (selber Schuld, wenn man sich nicht eincremt!). Naja, kleine Erinnerung an den schönen Faulenzertag, morgen soll es schließlich wieder regnen…

 

Tag 10

Meereszentrum Fehmarn

Auf dem Campingplatz ist heute das Kasperletheater zu Besuch. Vorab wird per Lautsprecherdurchsage kräftig Werbung gemacht. Unsere Tochter ist ganz verschreckt und will eigentlich nicht hin. Aber weil Mama und Papa auch mitkommen, geht sie dann doch. Das Animationszelt ist schon gut besucht und wir setzen uns in die letzte Reihe auf einen Tisch. Immerhin haben wir von dort den besten Blick. Weil immer mehr Kinder mit ihren Eltern ins Zelt strömen, werden noch Matten für die Kleinen vor die erste Stuhlreihe gelegt.

Leider ist die Lautstärke von dem Kasperle und seinen Gefährten teilweise extrem laut und tut in den Ohren weh. Auch die Kinder die immer wieder lautstark mitmachen, lassen die Ohren klingeln, so dass schon nach wenigen Minuten die ersten Kinder das Zelt weinend verlassen. Auch unsere Maus ist nicht so begeistert, will aber doch wissen wie die Geschichte ausgeht. Und zum Schluss dürfen alle Kinder dem Kasperle noch die Hand geben. Auch unser Kind traut sich an der Hand vom Papa…

Weil für heute Mittag Regen angesagt ist, bewegen wir zum ersten Mal seitdem wir hier sind, das Auto und fahren zum Meereszentrum in Burg. Mitten durch den immerwährenden Stau…

Wir zahlen 11 Euro Eintritt pro Erwachsenem, die Kleine ist noch kostenfrei. Und dann erleben wir im größten tropischen Aquarium Deutschlands Haie, Rochen, tropische Fische und Korallen fast hautnah.

Unser Kind ist so begeistert, dass sie sich dazu hinreißen lässt aus ihrem Buggy auszusteigen und sich direkt vor jedes einzelne Aquarium stellt um sich die faszinierende Unterwasserwelt aus nächster Nähe anzuschauen.

Achtung Bilderflut! Danke an das Meereszentrum Fehmarn für die Genehmigung zur Veröffentlichung.

Zudem gibt es überall kindgerechte Informationen. Nach etwa zwei Stunden sind wir durch das Aquarium durch und haben Hunger.

Wir fahren zum Italiener in der Innenstadt. Don Camillo e Peppone hat ein sehr freundliches, helles und modernes Ambiente. Es ist brechend voll und wir haben Glück, dass wir den letzten Tisch ergattern können.

Vor dem Restaurant steht ein kleines Karussell mit Pferden. Jedes Mal wenn wir in Burg waren wollte die Kleine damit fahren und heute hat sie endlich die Möglichkeit. Sie freut sich wie ein Schneekönig, als sie endlich auf dem blauen Pony sitzt.

Den Nachmittag verbringen wir gemütlich im Vorzelt und beobachten den Regen. Hoffentlich hört er noch wieder auf, damit wir das Zelt halbwegs trocken zusammen legen können. Morgen geht es nämlich weiter. Nach Bremerhaven. Campingplatz Wremer Tief.

 

Tag 11

Wir brechen ab

Das Kind hat abends Fieber bekommen und das Wetter soll die nächsten Tage auch nicht wirklich besser werden. Also beschließen wir nicht nach Bremerhaven zu fahren, sondern nach Hause. Da kann sie sich besser erholen, auch wenn sie erstmal die Fahrt überstehen muss.

Als wir abends noch das Vorzelt abbauen (es hat aufgehört zu regnen), stehen auf einmal Bekannte vor uns. Die beiden sind heute erst angekommen und drehen gerade eine Runde über den Campingplatz. Die Welt ist mal wieder ein bisschen kleiner geworden. Die beiden interessieren sich sehr für unser Luftvorzelt und erleben den schnellen Abbau live mit und sind total begeistert.

Die Nacht ist unruhig, da unser Kind irgendwann zu uns umsiedelt. Wir haben zwar eine große Liegewiese, aber wenn man ständig von den Händen angetatscht oder von den Füßen gepiekt wird, ist das kein erholsamer Schlaf…

Trotzdem schaffen wir es pünktlich um 11 Uhr vom Hof zu rollen. Der direkte Weg zur Fehmarnsundbrücke ist gesperrt und wir fahren einen Umweg über schmale holprige Feldwege. Hinter der Brücke tanken wir und als ich nochmal in den Wohnwagen steige, stelle ich fest, dass das Lederband mit dem die Schiebetür vom „Kinderzimmer“ befestigt wird, gerissen ist. Mit der Schiebetür haben wir sowieso schon so einigen Ärger gehabt. An einer Stelle ist der Fußboden verkratzt, weil sich eine Tür losgerissen hatte und dann während der Fahrt hin und hergeschaukelt war. Wir bändigen die Tür notdürftig mit Klebeband.

Bei Bad Schwartau stehen wir kurz im Stau, weil es einen Unfall mit einem Wohnwagen gab. Hinten links eingedellt und aufgerissen. Ich warte eigentlich ständig darauf, dass uns mal jemand hinten rein fährt wenn wir bremsen müssen. Ich sehe als Beifahrer im Rückspiegel ja auch nicht wer, was und ob sich jemand hinter uns befindet.

Kurz vor Lübeck fahren wir in den nächsten Stau. Der Zeitverlust soll angeblich nicht so hoch sein und die Ausfahrt zur Umleitung ist auch voll, also bleiben wir auf der Autobahn. An der Raststätte Buddikate machen wir Pause und essen bei dem großen gelben M. Die Toiletten kann ich hier nicht empfehlen, obwohl sie von Sanifair betrieben werden. Aber es stinkt, ist schmutzig und die Mülleimer quellen über…

Als wir weiter fahren, hat sich der Stau aufgelöst. Jippie! Aber der nächste Stau lässt nicht lange auf sich warten und diesmal folgen wir der Umleitung quer durch Hamburg.

Kurz vor zu Hause verzögert sich die Weiterfahrt noch einmal. Es hat einen Verkehrsunfall mit Blechschaden gegeben. Das Fahrzeug steht quer auf der Fahrbahn, so dass wir mit unserem Gespann nicht dran vorbei kommen. Unfreiwillig in erster Reihe stehend, bekommen wir so die Ankunft der Polizei und des Abschleppwagens mit. Unser Kind „kommentiert“ die gesamte Zeit, was da passiert. Außer als der Abschleppwagen das kaputte Auto anhebt, da ist sie ganz still, weil es spannend ist zu beobachten…

Das ganze dauert eine knappe Stunde! Wir sind froh, als wir endlich heil und halbwegs gesund zu Hause ankommen. Die Kleine hat sich gut gehalten und das Fieber geht auch zurück.

Liebe Grüße

Inga

4 Tage Camping bei Kühlungsborn

Unser Urlaub geht weiter! Wir sind von Rügen nach Rerik/Meschendorf bei Kühlungsborn gefahren.

Tag 1

Radtour nach Kühlungsborn

Endlich können wir unsere Fahrräder nutzen! Wir hatten gehofft die Räder auch auf Rügen nutzen zu können, aber da wir dort so weit ab vom Schuss waren, haben wir sie noch nicht mal vom Fahrradträger runtergeholt!

Aber jetzt! Die Landschaft ist hier hügelig, aber mit unseren eBikes ist es als würde man die meiste Zeit auf dem platten Land unterwegs sein. Um weitere Strecken mit dem Kinderanhänger fahren zu können ist so ein eBike echt von Vorteil!

Wir starten am Campingplatz und hoffen einen ‚Hinterausgang‘ zu finden, landen aber erstmal auf einem Wanderweg der durch unwegsames Gestrüpp führt, ehe wir den Weg zur Straße finden. Unterwegs ist der Radweg auf eigene Gefahr zu nutzen, da der Weg unterspült wurde.

Ohne weitere Probleme landen wir in Kühlungsborn an der Promenade. Am Rand steht ein verlassenes Schwimmbad und ein Café. Ein Lost Place mitten in der Stadt… Wir stoppen kurz, da es hier einen Spielplatz gibt und die kleine Maus toben möchte.

Dann geht es weiter die Promenade entlang, vorbei an vielen in der Bäderarchitektur gebauten Hotels und Villen. Am nächsten großen Spielplatz halten wir erneut an und setzen uns draußen in die Sonne um unsere Kleine beim rutschen, wippen und ausprobieren zu beobachten. Wir essen eine Kleinigkeit und fahren dann weiter. Am Yachthafen vorbei Richtung Wittenbeck.

Wir kommen an einer Wiese mit Kühen vorbei. Ich muhe freundlich, aber die Kälber nehmen reiß aus. Haben vermutlich Angst vor einer fahrradfahrenden Kuh mit Helm…

Wir müssen über einen unbeschrankten Bahnübergang und sehen tatsächliche die Mecklenburgische Bäderbahn Molli an uns vorbei fahren. Wenn wir schon nicht den Rasenden Roland auf Rügen gesehen haben, dann wenigstens die Molli von Kühlungsborn.

Weiter geht es zum Leuchtturm Buk in Bastorf. Hier gibt es Kaffee und Kuchen für uns und Himbeeren fürs Kind. Aber leider keinen Spielplatz…

Der Rückweg zum Campingplatz ist, wie gesagt, hügelig und ich komme mit meinem Fahrrad auf 48 km/h!!! Wir haben neue Nachbarn und kommen sofort ins Gespräch, zumal die beiden eine dreijährige Tochter haben.

 

Tag 2

Radtour nach Rerik

Unser vom Campingplatz zur Verfügung gestelltes Datenvolumen von 500 MegaByte haben wir innerhalb von 24 Stunden verbraucht und wir kaufen nochmal 1 GigaByte für 5 Euro nach.

Heute fahren wir mit den Fahrrädern nach Rerik. Die Sonne scheint, es herrschen angenehme 18 Grad. Genau richtig zum Radfahren.

Gleich um die Ecke vom Campingplatz sind die Dolmen von Meschendorf. Ein Großsteingrab aus der Jungsteinzeit.

Als wir weiter wollen, will unser Kind lieber laufen als in den Anhänger. Zum Glück kann man sie mit Spielplätzen überreden doch einzusteigen. Schließlich kommt man ja viel schneller hin…

In Rerik gibt es tatsächlich einen sehr großen Spielplatz auf dem wir erstmal ausgiebig toben. Am Hafen von Rerik kehren wir bei Captain Flints und seiner Crew ein. Die Schatzkarte (Speisekarte) ist in Piratensprache geschrieben und auch der Kellner passt super ins Ambiente!

Wir essen Fisch, da wir heute abend grillen wollen und dann lieber Fleisch verzehren.

Nach dem Mittagessen fahren wir zum Hof-Markt Gutshof in Bastorf und genießen Kuchen und Saft. Unsere Tochter hat unterwegs geschlafen und ist nun wieder hungrig…

Die Abfahrt zum Campingplatz schaffe ich heute mit 52 km/h! Es wäre vermutlich noch schneller gegangen, wenn ich nicht hätte bremsen müssen, weil ein Auto von vorne kommt.

Abends gehe ich mit unserer Tochter zum Strand runter. Buddeln. Hat sie sich gewünscht. Den Papa schicken wir einkaufen, da uns noch einiges zum grillen fehlt und wir die Nachbarn eingeladen haben.

 

Tag 3

Strandtag in Kühlungsborn

Wir lassen uns Zeit mit frühstücken und genießen die Ruhe des Campingplatzes. Die Kleine puzzelt ein Puzzle von der Nachbarstochter.

Gegen Mittag fahren wir mit den Fahrrädern nach Kühlungsborn an den Strand. Auf dem Weg dorthin kommen wir wieder an der unterspülten Stelle und dem Spielplatz vorbei. Wir müssen anhalten, da unsere Tochter unbedingt rutschen möchte.

Danach suchen wir uns ein nettes Lokal. Die Beachmurmel. Das Essen schmeckt mal wieder super. Ich finde es nur ein wenig schade, dass es für Kinder immer dasselbe zu essen gibt. Spaghetti Bolognese, Chicken Nuggets und immer wieder Pommes. Unser Kind ist bestimmt nicht das Einzige welches gerne Gemüse isst!

Wir schlagen unsere Strandmuschel am Strand auf. Während unsere Maus buddelt finde ich einen Hühnergott und zweifarbige Muscheln.

Irgendwann ist Mausi hundemüde und macht nur noch faxen und ärgert uns. Als es reicht, packen wir zusammen und fahren zurück zum Campingplatz. Ich habe heute die Ehre den Kinderanhänger zu ziehen und habe das Gefühl, trotz eBikes, es geht fast nur bergauf! Unser Kind schnorchelt währenddessen friedlich…

Am Campingplatz beobachten wir die schwarzen Wolken die immer näher kommen und vom drohenden Unwetter zeugen.

Hoffentlich ist das Zelt bis morgen wieder trocken, zum einpacken…

 

Tag 4

Stürmische Nacht und entspannte Ankunft am Stover Strand

Was für ein Abend! Nach dem Unwetter kam der Sturm und da wir die Andruckstangen nicht eingebaut hatten (das Wetter ist ja schön!) fliegt uns bald das halbe Zelt um die Ohren!

Wir hatten nach dem Regenguss die Nachbarn zu uns ins warm beheizte Zelt eingeladen. Zum Glück haben die beiden noch ein paar stabile Heringe für uns. Unsere liegen nämlich, zusammen mit den Sturmbändern, UNTER dem Bett unserer Tochter, die schon längst im Bett liegt. Eine Andruckstange können wir dann doch noch einbauen, da die AUF dem Hochbett liegt.

Hoffentlich hält unser Zelt die Nacht durch. Bei anderen Nachbarn hat sich das Vorzelt losgerissen beziehungsweise die Markise überschlagen.

Ich schlafe schlecht, weil ich die ganze Zeit die Vorstellung habe, dass das Vorzelt beim Abbau davonfliegt oder vorher schon abreißt. Aber unser Zelt hält und ist sogar trocken! Auch der Abbau klappt reibungslos.

Wir sind an unserem letzten Urlaubsziel angekommen. Stover Strand in Drage bei Hamburg. Das Kind verschläft mal wieder die Ankunft. Wir stehen in erster Reihe hinterm Deich mit Blick auf den Sportboothafen. Es ist windig.

Das Waschhaus hat zwei Toiletten und zwei Duschen. Für mehr Waschplätze muss man einmal über den Deich rüber. Auch der Spielplatz ist ‚auf der anderen Seite‘.

Da wir nur drei Tage bleiben verzichten wir darauf das Vorzelt wieder aufzubauen. Da der Freund der eigentlich mit uns hier ein paar schöne Tage verbringen wollte abgesagt hat, benötigen wir den extra Platz auch nicht. Sollte sich der Wind legen und die Sonne sich doch noch blicken lassen, können wir das Zelt immer noch aufbauen.

Liebe Grüße

Inga

[Weiter gehts mit 3 Tage Camping bei Hamburg]

Campingurlaub Rügen

Die Vorfreude auf Rügen wächst

Die letzten Maschinen Wäsche werden gerade gewaschen, müssen noch gebügelt und der Wohnwagen gepackt werden, denn der Urlaub nach Rügen steht kurz bevor.

Auch die Ausflugsplanung ist im vollen Gange. Extra für den Urlaub habe ich mir den Marco Polo Reiseführer gekauft. Ich liebe diese kleinen handlichen mit Insider-Tipps und Entdeckertouren gespickten Reiseführer. Meine Sammlung wächst stetig…

Da ich noch nie auf Rügen war, gibt es so einiges was ich mir auf jeden Fall angucken möchte:

Mir kommen gerade Bedenken, ob wir das alles in einer Woche schaffen… Und das ist ja nur das, was ICH gerne sehen und machen möchte! Außerdem gibt es auch für Kinder noch so einiges zu entdecken, wie zum Beispiel Karls Erlebnisdorf oder für Schlechtwettertage den Indoorspielpark oder man kann einen Bauernhof erleben…

Ui ui ui, ich glaube wir müssen entweder nochmal nach Rügen oder den Urlaub verlängern!

Tag 1

Rügen, wir kommen

Der Wohnwagen ist gepackt, nach dem Mittagessen geht es los. Ab nach Rügen! Oder vielleicht doch erst nochmal nach Hause zurück? Nach 10 Minuten stellen wir fest, dass wir die Wickeltasche vergessen haben…

Anlauf Nummer zwei klappt dann reibungslos. Bis Hamburg, da ist Stau und stockender Verkehr. Auch die Umleitung ist voll. Wir beschließen bis Wismar zu fahren und auf dem Ostsee Campingplatz in Zierow zu übernachten.

Hinter Lübeck legen wir eine Kaffeepause ein. Die Kleine hat unterwegs geschlafen und braucht genauso wie wir eine kurze Tobepause.

Der Platz ist sehr schön und liegt fast direkt am Wasser. Nur getrennt durch einen Zaun und Rasen. Den Strand sieht man nur in der Ferne, da der Campingplatz etwas erhöht liegt. Auch das Waschhaus ist super. Riesig, sauber und sogar mit Fön ausgestattet. Also wenn Banzelvitz nicht mindestens genauso ist, will ich wieder zurück.

Das Kind und ich lassen den Papa den Wohnwagen ausrichten und verkrümeln uns auf einen von zwei Spielplätzen. Hier kann sie nach Herzenslust rutschen und toben. Leider hat sie nicht genug getobt, da es abends schwierig ist, sie ins Bett zu bekommen. Hoffentlich schläft sie bald und gut!

 

Tag 2

Ruhe und Natur

Nach dem Frühstück drehen wir noch eine Runde über den Spielplatz, bevor wir uns langsam auf den Weg nach Rügen zum Campingplatz Banzelvitzer Berge machen.

Unterwegs wird es spannend, als wir merken, dass uns der Diesel ausgeht. Laut Navi ist die nächste Tankstelle 24km weit weg, zum Glück gibt es Google Maps: hier ist die nächste Tankstelle in 13km Entfernung. Da wir mit unserem Gespann etwa 10 Liter auf 100km schlucken, wird es eng! Die Nerven liegen blank, aber es klappt.

Daraufhin suchen wir uns erst mal ein Lokal, wo wir was essen können. Bei Stralsund finden wir einen netten Griechen, wo wir draußen sitzen und essen können. Für die Kleine gibt es ein wackeliges Schaukelgerüst zum Spielen.

Über die Rügenbrücke gelangen wir schließlich auf die Insel und wundern uns warum der Campingplatz das Wort ‚Berg‘ in seinem Namen hat, die Landschaft ist hügelig aber nicht bergig… Richtung Rappin wird die Straße dann ziemlich ungemütlich, bevor sie in Kopfsteinpflaster und anschließend in einen Feldweg übergeht. Man hat das Gefühl, nicht mehr auf dem richtigen Weg zu sein, aber der Campingplatz wird weiter ausgeschildert. Schließlich geht es einen bewaldeten Berg hinauf. Oben angekommen befindet sich tatsächlich der Campingplatz.

Bei angenehmen 18 Grad richten wir den Wohnwagen aus und bauen auch das Vorzelt auf. Kurz darauf treffen auch unsere Freunde ein und beziehen ihr Domizil. Klein, fein und gemütlich! Wir wollen endlich zum Strand und machen uns auf den steilen Weg. Der Strand ist ein schmaler Streifen Sand und ganz viel Wiese! Insgesamt ist man hier richtig, wenn man Natur und Erholung sucht. Einen Einkaufsladen oder Unterhaltungsmöglichkeiten sucht man hier vergebens!

Zum Abendessen treffen wir uns alle bei uns im Vorzelt. Wir schaffen es mit unserem Heizlüfter auf angenehme 21 Grad! Wir bleiben länger als geplant sitzen und sogar unser Kleinchen freut sich, dass sie noch bespaßt wird.

 

Tag 3

Baumwipfelpfad und Binz

Nach dem Frühstück, spielen wir alle (auch die Erwachsenen) auf dem Spielplatz, da es hier einen Balancierpfad gibt…

Danach quetschen wir uns zusammen ins Auto und fahren nach Binz. Unterwegs halten wir am Naturerbe Zentrum an und besteigen den Baumwipfelpfad. Auf dem 1.250 Meter langen Pfad durch die Baumkronen können wir bequem den Kinderbuggy schieben. Der Weg ist breit und wir kollidieren auch nicht mit entgegenkommenden Kinderwagen. Es gibt verschiedene Stationen mit Informationen und Erlebnissen. Zwischendurch merkt man, wie das gesamte Konstrukt schwankt. Auf dem ‚Adlerhorst‘, der 40 Meter hohe Aussichtsturm, haben wir einen fantastischen Blick über Rügen.

Wieder auf festem Boden fahren wir weiter nach Binz. Wir haben Hunger und finden im Strandcafé Binz für jeden Geschmack etwas. Danach bummeln wir an der Strandpromenade entlang. Die Läden sind teuer, aber hübsch. Auf dem Rückweg laufen wir am Strand entlang. Vorne am Wasser kann man auch mit dem Buggy schieben, da hier der Sand fester ist. Meine Freundin ist auf der Suche nach Bernstein und findet tatsächlich einen kleinen Stein.

Da sich der Himmel zuzieht, gehen wir zurück zur Promenade, gönnen uns noch ein Eis und gehen dann einkaufen, da wir vorhaben abends zu grillen. Bei der Wetterlage sind wir in Versuchung das Grillen zu verschieben, aber am Campingplatz angekommen, scheint die Sonne und es ist angenehm warm! Also wird der Grill rausgeholt und der Nudelsalat fix zubereitet. Jetzt lassen wir es uns schmecken.

 

Tag 4

Seebrücke Sellin und Bernsteinsuche

Ich habe schlecht geschlafen und genauso blöd beginnt auch der Morgen. Da wir heute sehr lange geschlafen haben, liegen unsere Brötchen schon im Vorzelt, allerdings nur zwei statt der bestellten fünf. Also dackel ich zur Rezeption und stelle fest, dass unsere Brötchen noch auf uns warten. Auf dem Weg zurück zum Wohnwagen, schaue ich bei unseren Freunden vorbei. Die erklären mir, dass sie in der angeschlossenen Gastronomie ihre Brötchen gekauft haben und für uns zwei mit…

Nach dem Frühstück klettern wir alle ins Auto und fahren nach Sellin. Die Seebrücke anschauen. Um zur Brücke zu gelangen, muss man entweder über die ‚Himmelsleiter‘ hinabsteigen oder einen Weg hinunterlaufen der breit genug für ein Auto ist. Leider war der Fahrstuhl in der Reparatur, somit waren wir gezwungen mit unserem Buggy den Weg zu nehmen.

Da wir erst spät losgefahren sind mussten wir uns ein wenig sputen. Wir haben einen Termin zur Robbenbesichtigung. Also schnell über die Brücke, das schöne Gebäude und die beiden Brautpaare bestaunen, die dort heute geheiratet haben. Weiter zum Ende der Brücke, zur Tauchgondel. Geschlossen wegen Reparaturarbeiten… Auf dem Rückweg noch ein Eis mitgenommen und zurück zum Auto. Den ganzen Weg den Buggy wieder hochschieben…

Wir fahren weiter nach Baabe, von dort aus soll das Schiff in See stechen von dem aus wir Robben besichtigen können. Leider haben wir den Fahrplan falsch gelesen. Es fährt heute kein Boot mehr!

Also drehen wir um und fahren nach Göhren. An der Steilküste soll es Bernstein und Fossile geben. Da wir dort nicht mit dem Buggy am Strand fahren können, beschließen wir uns zu trennen. Unsere Freunde suchen Bernstein und wir schieben über die Wanderwege zum Mönchgut Nordperd. Dort gibt es einen Geocache, den wir mitnehmen. Der Weg geht rauf und runter, über Baumwurzeln und Treppen! Eigentlich anstrengend genug, aber mit Buggy noch mal anstrengender!

Als wir uns schlussendlich wieder am Strand treffen, essen wir noch ein sehr leckeres Eis bevor wir zurück zum Campingplatz fahren.

Wir essen gemeinsam zu Abend und gehen früh ins Bett.

 

Tag 5

Bootstour Kreidefelsen und Kap Arkona

Wir stehen früh auf. Zum einen, weil uns ab 8 Uhr der Strom abgedreht wird und zum anderen, weil wir um 10 Uhr einen Termin für eine Bootstour zu den Kreidefelsen mit Königsstuhl haben.

Wir schaffen es rechtzeitig am Hafen von Sassnitz einzutreffen (das Kind musste im letzten Augenblick noch auslaufen und umgezogen werden). Das Boot fährt aus dem Hafen Richtung Norden, entlang der Kreidefelsen zum Königsstuhl und zurück. Spannend ist es nicht, aber an Deck ist es windig, kühl und wir unterhalten uns nett. Im Schiffsinneren ist es voll von Rentnern und der Altersdurchschnitt wird durch uns locker um zwanzig Jahre gesenkt… Wir probieren eine Sanddornschorle, die genauso muffig schmeckt wie es unter Deck riecht.

Zurück im Hafen fahren wir weiter zum Kap Arkona, parken das Auto in Putgarten und laufen in den Ort zum Restaurant Utspann. Hier ist es sehr gemütlich und urig. An der Decke und Wänden hängen Trensen und Schifferklaviere. Das Essen schmeckt hier super lecker!

Auf dem Weg zu den Leuchttürmen nehmen wir noch einen Geocache mit. Da wir einfach an einem Spielplatz vorbeigelaufen sind, ist unser Kind extrem ungnädig und anstrengend! Geschlafen hat sie unterwegs nicht und früh aufstehen musste sie auch noch! Da es dann auch noch anfängt zu nieseln, verzichten wir darauf einen Blick auf den Siebenschneiderstein zu werfen und laufen am Peilturm vorbei zum Fischerörtchen Vitt.

Dort gibt es frische Erdbeeren und Kaffee. Auch zurück nach Putgarten gehen wir zu Fuß, da wir so schneller als die Kap-Arkona-Bahn sind und am Spielplatz vorbei kommen, wo wir unsere Tochter noch ein wenig spielen lassen, bevor wir zurück zum Campingplatz fahren. Die Kleine schläft unterwegs tief und fest…

Den Abend lassen wir gemütlich ausklingen.

 

Tag 6

Prora, Hochseilgarten und Jagdschloss Granitz

Wir schlafen aus und frühstücken ausgiebig. Als wir los wollen ist die Straße vom Campingplatz weg gesperrt wegen Bauarbeiten und wir müssen eine Umleitung fahren. Auf diesem unbefestigten Schotterweg steht mitten im Nirgendwo eine AMPEL! Weit und breit kein Auto, aber die Ampel ist ROT! Zum Glück funktioniert die Ampel und springt nach kurzer Zeit auf grün.

Wir fahren nach Prora zum Koloss von Prora und laufen einmal um den Mittelteil des KdF-Bad 3 (Kraft durch Freude) herum zum Strand. Ich habe gedacht, dass es hier eine Straße mit Blick zum Meer gibt, aber außer Meer und dahinter Wald gibt es hier nichts zu sehen. Da für uns der Weg durch den weichen Sand mit Kinderwagen zu beschwerlich ist, gehen wir zurück zum Parkplatz wo sich gegenüber ein Hochseilgarten befindet.

Wir hoffen hier einen Spielplatz für unsere Kleine zu finden, stellen aber fest, dass man als Erwachsener auch viel Spaß haben kann. Der Papa und meine beste Freundin trauen sich in die Bäume. Ich kümmere mich währenddessen um unsere Tochter. Ein bisschen balancieren, ein wenig mit meinem Tuch spielen und den beiden beim rumtoben zugucken.

Endlich können wir weiter zum Jagdschloss Granitz. Wir lassen uns mit dem Jagdschlossexpress zum Schloss kutschieren. Das erste was wir dort sehen ist ein Spielplatz! Wir schaukeln eine Runde bevor uns der Hunger in die rückwärtig gelegene Alte Brennerei zieht. Hier essen wir fürstlich zu Mittag. Überhaupt haben wir bisher mit unserem Mittagessen sehr viel Glück und immer gut gegessen.

Nach dem Essen verabschieden sich Papa und Kind zum Spielplatz während sich der Rest von uns die 154 Stufen den Mittelturm des Jagdschlosses hinaufquälen. Der Ausblick ist wunderschön und es weht ein leichtes Lüftchen.

Zurück am Campingplatz erkunden meine Freundin und ich den Erlebnispfad mit Labyrinth. Wir imitieren Tierstimmen, amüsieren uns dabei köstlich und finden im Labyrinth einen Schatz…

Den können wir aber erst morgen abholen, da die Anmeldung schon geschlossen hat.

 

Tag 7

Robbenexpedition und Binz

Wir stehen sehr früh auf, weil wir heute Robben sichten wollen und das Schiff bereits um 9.30 Uhr abfährt. Auf dem Weg zum Hafen kommen wir an der Pirateninsel, dem Indoorspielplatz von Rügen, vorbei. Dort steht ein Haus über Kopf. Schade, dass es nicht regnet, sonst wären wir einen Tag hier her gefahren.

Auf der Robbenfahrt hören wir uns einen interessanten Vortrag über Robben an. Leider haben wir vergessen Bücher für unsere kleine Maus mitzunehmen. Für sie ist der Beitrag noch nicht wirklich von Bedeutung. Zum Glück hilft auch Blubberwasser gegen Langeweile und ein von der Crew mitgebrachtes echtes Robbenfell welches wir anfassen dürfen.

Wir bleiben unter Deck sitzen. Ganz vorne im Bug. Hier gibt es zwei gemütliche Bänke und eine kleine Treppe auf der unsere Kleine hoch und runter turnen kann.

In der Ferne kann man dann nach gut einer Stunde Fahrt ganz klein die Robben erahnen. Dass es an Bord Ferngläser zu leihen gibt ist bei uns nicht angekommen. Man kann sie auch ganz leicht mit den Vögeln verwechseln, aber nur so lange bis selbige davon fliegen…

Nach zweieinhalb Stunden erreichen wir wieder den Hafen und fragen uns was an der Tour jetzt genau den Preis von 22 Euro pro Person rechtfertigt?!

Zum Mittagessen kehren wir im nahe gelegenen U-Boot Restaurant Nautilus ein. Trotz sommerlicher Temperaturen und Sonnenschein sitzen wir drinnen. Das Ambiente ist aber auch zu ubootig und definitiv ein Highlight. Für die kleinen Gäste gibt es eine extra Kinderkarte und Malstifte sowie eine Kindergabel nebst Löffel.

Ausgerechnet hier schmeißt unsere Tochter ihr erstes Glas auf den Boden. Aber Scherben sollen ja Glück bringen…

Und sie hat richtig Glück! Als wir uns nämlich in Binz in der Fußgängerzone in einem Klüngelladen (ich will unbedingt einen Leuchtturm für zu Hause haben) umschauen, räumt sie das halbe Regal leer und wir müssen die zerbrochene Schneekugel kaufen. Zur Belohnung bekommt sie Eimerchen und Schaufel von uns geschenkt…

Mausi ist aber auch die komplette Fußgängerzone barfuß hoch und runter gelaufen. Ich bin ganz stolz auf sie, normalerweise lässt sie sich lieber schieben…

Binz wird im Sommer nicht mein Ziel werden! In mindestens zwei Lokalen werden lecker aussehende Eisbecher angeboten, aber die Eissorten sind alle ausverkauft! Wir finden einen Straßeneisverkäufer bei dem eine Kugel Eis 1,30 Euro kostet!

Zurück auf dem Campingplatz holen wir den Schatz aus dem Labyrinth ab. Eine Ansteckbrosche, ein ‚Diamant‘ und eine Münze.

Ich will Wäsche waschen und habe den Transponder hierfür mit 3 Euro aufgeladen. Leider zeigt er mir null Euro an und die Anmeldung hat auch schon geschlossen… Mir bringen die Scherben kein Glück!

 

Tag 8

Lost Place und Strandtag

Wir schlafen aus und ich schaffe es endlich meine Wäsche zu waschen! Während wir heute am Strand sind kann sie trocknen.

Auf dem Weg dorthin schauen wir uns einen sogenannten Lost Place an. Die Schlossruinen Dwasieden. Zwischen 1873 bis 1877 erbaut, wurde es 1948 durch die sowjetische Besatzung gesprengt. Ruinenreste vorhanden sind auch noch vom 1997 abgebrannten Marstall. Sehr spannend aber auch unheimlich.

Irgendwann fällt unserem mitgereisten Freund auf, dass seine Geldbörse weg ist. Allerdings weiß er nicht, ob er sie unterwegs verloren hat, oder ob er sie gar nicht erst mitgenommen hat… Wir starten eine groß angelegte Suchaktion an den Punkten, wo wir uns die Ruinen näher angeschaut haben, können sie aber nicht finden. Ade Strandtag!

Oder doch nicht? Wir fahren nach Glowe an den Strand, überlassen unseren Freunden unser Auto und machen es uns mit unserer Strandmuschel schon mal gemütlich. Während wir warten, kann unsere Maus ihren neuen Eimer ausprobieren.

Zum Glück liegt die verloren geglaubte Geldbörse in der Ferienhütte. Wir treffen uns im Fischerhus in Strandnähe und essen mal wieder vorzüglich! Dann verbringen wir einen entspannten Nachmittag am Meer und beobachten unsere Kleine beim Wasser holen. Egal ob mit dem Eimer, der Backform oder sogar mit der Schaufel! Sie hat viel Spaß und das ist die Hauptsache!

Auf dem Weg zum Auto kommen wir an einer Eisdiele vorbei. Hier gibt es von allen Eissorten reichlich, also lassen wir uns nieder und genießen das Eis.

Zurück am Campingplatz fällt unseren Freunden auf, dass ihre Handtücher fehlen… Müssen sie wohl an der Eisdiele vergessen haben. Leider haben die schon geschlossen, so dass sie morgen nach der Abreise noch einen kurzen Abstecher machen werden.

 

Tag 9

Tschüss Rügen, hallo Kühlungsborn

Ich bin schon früh wach. An unserem Abreisetag ist es ziemlich stürmisch und die Kiefernadeln die dabei auf unseren Wohnwagen fallen klingen ein bisschen wie Regentropfen. Dabei wollen wir unser Vorzelt doch im Trockenen abbauen!

Nach dem Frühstück lässt sich die Sonne doch noch blicken und wir können alles trocken verstauen. Zum Abschied ist unsere Nachbarin der Meinung, sie müsse mich belehren, dass der Müll doch bitte in die Müllcontainer gehört! Ich hab doch tatsächlich ein Überbleibsel von unserem Müll, anstatt in den offiziellen Müllcontainer, in den nächstgelegenen Mülleimer geworfen…

Schade, dass der gemeinsame Urlaub mit unseren Freunden schon vorbei ist. Es hat sehr viel Spaß gemacht mit den beiden. Da wir viele Gemeinsamkeiten festgestellt haben, war es ein sehr entspannter Urlaub. Wir fahren sehr gerne wieder mit euch in den Urlaub! Und vielen Dank für das Zeigen des Lost Place! Wenn unsere Kleine älter ist, besuche ich mit ihr bestimmt nochmal so einen Ort.

Unsere Kleine ist völlig erschöpft. Wir sind noch nicht mal über die 2830 Meter lange Rügenbrücke drüber, da schläft sie schon wieder. Sie hatte es aber auch nicht leicht mit uns. Mittagsschlaf meist abends auf dem Rückweg und dann nicht ins Bett wollen… Hat ja auch gerade erst geschlafen! Und dann kommen die Eltern mitten in der Nacht an und wollen schon wieder los, was erleben…

Leider gibt es auf der gesamten Autobahnstrecke von Grimmen bis Satow keine Autobahnraststätte. Bei Rostock finden wir einen sehr kinderfreundlichen Griechen. Bevor wir dann weiterfahren stellen wir fest, dass wir vergessen haben die Schubladen im Wohnwagen zu sichern. Die mittlere Küchenschublade liegt mitten im Weg. Lässt sich aber wieder einbauen und auf den ersten Blick ist alles heile geblieben.

Am Campingplatz Ostseecamp Seeblick stehen wir in erster Reihe, am Rande der Steilküste, mit Blick aufs Wasser und den Sonnenuntergang. Der Platz ist riesig, aber wir haben in der Nähe einen Spielplatz und das Waschhaus ist nobel und bietet alles was man braucht. Von Waschmaschine über Trockner bis zum Babywaschplatz.

Liebe Grüße

Inga

[Weiter geht der Urlaub mit 4 Tage Camping bei Kühlungsborn]